Mit Dir, o Herr, verbunden (Simpson/Meyer)

1) Mit Dir, o Herr, verbunden,
fühl ich mich nie allein;
mir bleibt zu allen Stunden
Dein tröstlich Nahesein.
In frohen, lichten Tagen,
auf blumenreicher Bahn
darf ich mein Glück Dir sagen,
und Du nimmst teil daran.

2) Doch wenn die Wunden brennen,
der Pfad voll Dornen ist,
dann lernt man erst erkennen,
wie stark und treu Du bist.
Du kannst den Schmerz verstehen,
den keiner sonst versteht;
Du kannst die Wunde sehen,
die jedem Blick entgeht.

3) Wenn andrer Wohl und Wehe
mir tief zu Herzen geht,
wenn ich Gefahren sehe,
wenn man mich missversteht,
dann darf ich vor Dich treten,
und niemand weiß davon;
Du hörst das stille Beten,
das leise Seufzen schon.

4) Wenn mir die Worte fehlen,
Du siehst den Glaubensblick;
Du kennst den Grund der Seelen
und ordnest mein Geschick.
Und wenn ich gar nicht sehe,
wie alles werden soll,
ich bleib in Deiner Nähe
und harre glaubensvoll.

5) Wie könnt ich einsam werden?
Herr, Du bleibst immer treu;
im Glück und in Beschwerden
bist Du, o Herr, dabei.
Was ich dir nicht kann sagen,
da will ich nichts davon;
denn alles will ich tragen,
o Herr, vor Deinen Thron!

Liedtext: Jane Cross Simpson (1811-1886)
Übersetzung ins Deutsche: Johanna Meyer (1851-1921)
Melodie: 1801, Joseph Haydn (1732-1809)

Quellen und Verweise:

Notensatz, 4stimmig (pdf, externer Link zu liederindex.de)

Audiofile der Melodie (Haydn, mp3, externer Link zu liederindex.de)

Liedeintrag bei Hymnary.org

Notensatz, 4stimmig, ohne Text (Haydn 1801, externer Link zu Hymnary.org)

Audiofiles (midi, mp3 bei Hymnary.org)

Lied Nr. 305: Glaubenslieder aus dem Reichsliederbuch, 1909 – Wichtig.