Shakti Gawain (* 30. September 1948 als Carol Louise Gawain in Trenton, New Jersey; † 11. November 2018) war eine Autorin des New Age. Ihre Bücher, das bekannteste davon Creative Visualization („kreative Visualisierung“), wurden mehr als 10 Millionen Mal verkauft.
Der angenommene Vorname „Shakti“ stammt aus dem Hinduismus. Shakti (Sanskrit शक्ति Śakti [ˈʃʌktɪ], wörtl. „Kraft“, „Energie“) steht im Hinduismus für die weibliche Urkraft des Universums – sie stellt dort eine „aktive Energie“ dar. Die unzähligen indischen Göttinnen werden als Form von Shakti angesehen.
Shakti Gawain ist eine Protagonistin der Methode des „Kreativen Visualisierens“, die in zahlreichen ihrer Publikationen vorgestellt wird.
In dem weltweit verbreiteten Buch „Stell dir vor: Kreativ visualisieren“ dieser Autorin, das sogar „geistigen Wesen“ gewidmet ist, dienen die Visualisierungsübungen einzig und allein dazu, mit geistigen Führern medialen Kontakt aufzunehmen und diese um Rat und Hilfe zu bitten [Lit. 4a].
Gawain warnt auch davor, daß diese Geistführer bisweilen „etwas exzentrisch und skurril“ aussehen können. Sie offenbart die okkulte Herkunft und den Charakter der Methode selbst [Lit. 4b]:
„Kreatives Visualisieren ist magisch im wahrsten und höchsten Sinn des Wortes“
„Kreatives Visualisieren ist im wahrsten Sinne des Wortes wie zaubern“
[Quelle: Lit. 5, Meditation am 1. März]
Shakti Gawain arbeitet auch, besonders in dem Meditations-Textbuch „Reflektionen im Licht“ mit Kreativem Visualisieren und mit sogenannten Affirmationen. Dies sind Auto-Suggestionen, die man als manipulative Beeinflussung von Vorstellungen oder Empfindungen bezeichnen kann.
Auch in diesem Buch wird zur Anerkenntnis einer „höheren Macht“ sowie einer spirituellen Kontaktaufnahme mit dem „Geist des Universums“ bzw. einem „in deinem Innern wohnenden weisen Wesen“ aufgefordert [Lit. 5, Meditationen für den 10. bis 12. Januar].
In der Meditation für den 27. Februar schreibt S. Gawain über die medial empfangenen Botschaften die Führung durch einen Leitgeist:
„Da findest du eine stetig lenkende Gegenwart, die dir sagt, was du als nächstes tun sollst […]“
Eine genaue Darstellung und Bewertung der oben genannten Methoden findet man in den im Literaturverzeichnis aufgeführten Publikationen des Esoterik-Kritikers Prof. Dr. Reinhard Franzke [Lit. 2, 6]. Franzke weist auch deutlich darauf hin, daß die Kreative Visualisierung bei längerer Einübung zu Horrorvisionen führen kann.
[1] Wikipedia (DE): Seiten „Shakti Gawain“ – „Visualisierung (Meditation)“
[1a] Wikipedia (EN): Shakti Gawain
[2] Franzke, Prof. Dr. Reinhard: Visualisierung – Hilfe durch innere Bilder? (Lichtzeichen Verlag, 1999)
[3] Handbuch Orientierung: Visualisierung
[4a] Gawain, Shakti: Stell dir vor: Kreativ visualisieren, S. 44, 58f, 96 (Reinbek bei Hamburg, 1996)
[4b] ebd., S. 98 bzw. S. 19;
englischsprachig: Creative Visualization: Use the Power of Your Imagination to Create What You Want in Life (1978)
[5] Gawain, Shakti: Reflektionen im Licht – Ein Buch für jeden Tag, 2. Aufl. (Sphinx Verlag, Basel 1991)
[6] Franzke, Prof. Dr. Reinhard: Visualisieren – Nach Shakti Gawain
[7] Franzke, Prof. Dr. Reinhard: Mediale Praktiken in der Schule
Erstellt am 26.12.2019 * Update vom 26.09.2021