Prediger 11, 5

Gleichwie du nicht weißt, welchen Weg der Wind nimmt und wie die Gebeine im Mutterleibe bereitet werden, so kannst du auch Gottes Tun nicht wissen, der alles wirkt. (Prediger 11, 5)

Schilderung der Verwerflichkeit und Torheit des Vornehmens derer, die mit Gewalt die geheimnisvollen Wege Gottes und der Dinge Ursinn ergründen wollen. Gott läßt den Wind aus heimlichen Örtern kommen (Psalm 135, 7); so hört der Mensch sein Sausen wohl, aber er weiß nicht, von wannen er kommt und wohin er fährt (Ev. Joh. 3, 8).

Gottes Hand war über dem Menschen im Mutterleibe und hat ihn wunderbarlich bereitet (Psalm 139, 13.14); wir können dem Herrn in seinen Werken nur „von hinten nachsehen“ (2. Mose 33, 23). Alles Werden in der Natur entzieht sich unserer Beobachtung und ebenso eigentlich auch alles Aufhören. Der Herr ist in seinem tiefsten Walten unerforschlich, und auch die tiefsinnigsten Denker können unerklärliche Dinge nicht erklären. Es gilt zu glauben und im Glauben zu handeln und zu arbeiten.

(Carl Wilhelm Emil Quandt)

Quelle: Prediger Salomo, Elftes Kapitel, von C.W.E. Quandt, in: Glaubensstimme

Querverweise

Und richtete mein Herz zu suchen und zu forschen weislich alles, was man unter dem Himmel tut. Solche unselige Mühe hat Gott den Menschenkindern gegeben, daß sie sich darin müssen quälen. (Prediger 1, 13)


Eingestellt am 5. Januar 2023