1. Petrus 1, 13

Darum so begürtet die Lenden eures Gemütes, seid nüchtern und setzet eure Hoffnung ganz auf die Gnade, die euch angeboten wird durch die Offenbarung Jesu Christi. (1. Petr. 1, 13)

Ich sage aber von solcher Gerechtigkeit vor Gott, die da kommt durch den Glauben an Jesum Christum zu allen und auf alle, die da glauben. (Römer 3, 22)

Ist der erste Schritt zur Ruhe in Gott ein gutes Gewissen, so ist der zweite die Ordnung im Gemüts- und Seelenleben. Wir müssen unterscheiden lernen zwischen

Gefühl und Glauben.

Der Gerechte lebt aus Glauben, nicht aus Gefühlen. Der Glaube hat nichts mit Gefühlen zu tun. Sie sind der Zucker für die Kindermilch, der Stab für den Kranken, der noch nicht allein gehen kann. Gefühle sind nur der Vorhof, der Glaube das Allerheiligste. Es hat einer gesagt:

„Gefühle können niemals göttliche Resultate erzielen. Sie gehören der Natur und der Erde an, während der Glaube Gott und dem Himmel angehört, sie sind mit sich selbst beschäftigt, während der Glaube mit Christus beschäftigt ist, sie schauen einwärts und nierderwärts, während der Glaube auswärts und aufwärts schaut; sie lassen uns in Dunkelheit und Zweifel, während der Glaube zum Licht und zum Frieden leitet.“

Es sagte mir einmal jemand: Ich habe keinen Funken Gefühl in mir“. Ich sagte: Das ist auch nicht nötig, daß Sie fühlen, denn es steht nirgends geschrieben: Wer es fühlt, sondern: Wer glaubt!“

Gott sagt: Glaube es! Zuerst müssen wir glauben, und das Resultat des Glaubens wird das Fühlen, oder besser, Gewißheit und Erfahrung sein.

Vier und drei sind sieben. Fühlst du das? Daß du es nicht fühlst, wird es nicht acht machen, sondern es wird sieben bleiben alle Tage deines Lebens.

(Georg Steinberger)

Quelle: Steinberger, Georg: Ohne Fühlen will ich trauen! 1. Petr. 1, 13. P. Ott, 1906.