Offenbarung 22, 15 (Fritz Binde: Ein verhängnisvolles Draußen)

Was diese Überschrift besagen will, soll uns folgendes Bibelwort zeigen:

“Draußen sind die Hunde und die Zauberer und die Hurer und die Mörder und die Götzendiener und jeder, der die Lüge liebt und tut.“
(Offenbarung 22, 15)

Ein solches Draußen ist dem ungläubigen Menschen ungemein lächerlich. Dieses „Draußen“ , sagt er, bezieht sich ja wohl auf den Himmel, ich glaube aber an keinen solchen Himmel, also geht mich die ganze Geschichte nichts an. Zudem bin ich kein Hund, kein Zauberer, kein Hurer oder Mörder usw. – das sind ja lauter ganz rückständige Begriffe einer veralteten Weltanschauung! – Ich bin ein aufgeklärter Mensch, bitte, bleiben Sie mir mit solchen Kindergeschichten vom Leibe!

Jawohl, die bequemste Art, sich das biblische Christentum vom Leibe zu halten, ist die, es als eine längst abgetane Rückständigkeit inhaltslos und ungültig zu machen. Zudem hat man biblisches Christentum so gut wie gar nicht kennen gelernt. Man kennt nur das Zerrbild des Christentums, das einem als äußerlich aufgezwungener Dogmenglaube und Formendienst schließlich nur Heuchelei und Volksverdummung scheint. Oder man kennt das Christentum nur als Moralpredigt, der man zwar in äußerlicher Weise, um sich mit der nötigen gutbürgerlichen Wohlanständigkeit zu dekorieren, noch ein wenig nachzukommen sucht, die aber innerlich nichts Verpflichtendes mehr für einen hat, durch wie viel Zusatz von moderner Wissenschaft und Kunst man solche Moralpredigten auch wieder schmackhaft zu machen sucht. So steht denn der moderne Ungläubige allem „Christlichen“ und „Biblischen“ mit jener überlegenen, kühl ablehnenden Selbstsicherheit gegenüber, die nicht im mindesten erschrickt, wenn sie von einem verhängnisvollen „Draußen“ hört, das soviel als Ausschluß aus dem christlichen Himmel bedeutet. Mit den Engeln, den Spatzen und den Dummen.

Aber dadurch wird jenes „Draußen“ ja nicht im geringsten weniger verhängnisvoll. Es gehört mit zu der gedankenlosen Dreistigkeit des Unglaubens, daß er meint, Gott, Ewigkeit und Gericht mit einer Handbewegung abtun zu können. Das eitle Menschlein meint, was es in seinem gelehrten oder ungelehrten Unsinn beschließe, sei so gut wie ein Weltregierungerlaß. Wie einen Bazillus hat man den persönlichen Gott und sein Wort unter die Lupe genommen und mit aller Verständigkeit bewiesen, daß dieses hinfort nichts mehr zu bedeuten hat. Mit derselben „Wissenschaftlichkeit“ hat man die biblisch geoffenbarte Auferstehung der Toten zum Gericht in der Ewigkeit zum simplen Problem der menschlichen Unsterblichkeit verflüchtigt, das heißt, Auferstehung, Gericht und Los in der Ewigkeit zu einer offenen Frage gemacht, die sich jeder beantworten kann, ganz wie er will. Als ob solche blöde Willkür im Kopfe des beschränkten, anmaßenden Menschen irgendwie über jene zukünftigen, ernsten Dinge, über Sein oder Nichtsein zu bestimmen hätte! Nein, mein Freund, hier hast nicht du, sondern hier hat Gott selbst die letzte Antwort zu geben. Rede du was du willst, er wird es dir schon beweisen, daß er ist, und dir zeigen, was Auferstehung, Gericht und Ewigkeit für dich zu bedeuten haben. Und dann wird sich auch das Wort vom „verhängnisvollen Draußen“ für dich erledigen, ganz gleichgültig, ob du jetzt gläubig oder ungläubig hier zuhörst.

Denn dieses Wort vom verhängnisvollen Draußen gleicht der Inschrift einer Warnungstafel, aufgestellt nahezu am Ende der Bibel. Viele meinen ja, die Bibel sei ein unklares, widerspruchsvolles Buch. Aber es gibt kein Buch, das mit solcher Bestimmtheit redet und so folgerichtig von der von der ersten bis zur letzten Seite aufrechterhält und durchführt, was es zu sagen hat, wie die Bibel. Am Anfang Gott bei den Menschen, am Ende Gott bei den Menschen, dazwischen als ein tatsächlicher „Zwischenfall“, als eine Episode innerhalb der Ewigkeiten, der „Sündenfall“. Sünde war nicht das erste und Sünde wird nicht das letzte in der Geschichte der Menschheit sein. Jesus Christus war der Ewige Bürge, der Garantie leistete für die Zurechtbringung einer gefallenen Welt, ehedenn die Welt geschaffen war (1. Petri 1, 20), ist erschienen in der Mitte der Menschheitsgeschichte als das Heil für das entartete Geschlecht. Als Haupt der Menschheit machte er sich haftbar für die ganze Menschheitsfamilie, ja für die ganze Schöpfung. Nach dem Gesetz des stellvertretenden Opfers, darauf das Dasein des ganzen Alls beruht, starb der Einzigartige für die Entarteten, der Sündlose für die Sünder, der Gerechte für die Ungerechten. Sein Tod bedeutet den Abbruch der alten adamitischen Entwicklung und seine Auferstehung den Anbruch eines neuen, im Opfer Christi regenerierten Menschengeschlechts. Alle, die in lebendig erlebtem Glauben auf Christi Tod und Auferstehung eingehen, befinden sich auf der neuen Linie, sind Versöhnte mit Gott, Wiedergeborene durch den ihnen um Jesu willen zuströmenden Geist Gottes, haben im Sohne Gottes ewige Gemeinschaft mit Gott, dem Vater, sind Kinder Gottes und Miterben der Herrlichkeit einer vom Fall zurechtgebrachten, gottverklärten Erden- und Himmelswelt.

Mit aller Bestimmtheit redet die Heilige Schrift von diesen Gläubigen, daß sie nicht draußen, sondern drinnen sind. Dieses Drinnen besagt: innerhalb des gewirkten Heils, versetzt aus der Obrigkeit der Finsternis ins Reich des Lichts, aus der Gewalt Satans ins Reich des Sohnes der göttlichen Liebe, in Christo Geheiligte und Geliebte, fähig gemacht durch die Tat des Vaters in Christus für den Anteil am Erbe der Heiligen im Licht, Hausgenossen Gottes, die einst wirklich persönlich mit ihm drinnen sein werden in der goldenen Stadt ewigen Tages, wo das Lamm von Golgatha die Leuchte sein wird.

Diesem glückseligen Drinnen stellt die Heilige Schrift mit derselben Bestimmtheit und Deutlichkeit gegenüber das „verhängnisvolle Draußen“ Wem wird dies „Draußen“ gelten? Nun, zuerst den Weisen und Verständigen, denen das Wort zum Kreuz eine Torheit ist, dann den Selbstgerechten, die da meinen, weder der Buße noch der Erlösung durch Christus‘ Blut zu bedürfen, und denen das Wort vom Kreuz ein Ärgernis ist, und dann allen denen, die die Sünde mehr lieben als die Erlösung aus der Schuld und Macht der Sünde. Sie alle werden einmal draußen, das heißt verloren sein. Denn dieses „Draußen“ besagt: außerhalb der Gemeinschaft durch den Geist Gottes, außerhalb der Gemeinschaft mit Gott und den Seinen, außerhalb der ewigen Herrlichkeit einer in Christo erneuerten Menschen-, Erden- und Himmelswelt.

Und wer diese im besonderen sein werden, eben dieses besagt der Inhalt unserer Warnungstafel. Willst du Gottes Heiligkeit studieren, so schaue diese Warnungstafel an. Sie enthält Gottes Ethik, nicht Nietzsches Ethik oder Häckels Ethik oder sonst eines modernen Schulstreiters fabrizierte Ethik, sondern Gottes Ethik. Hörst du! Und nun gib acht!

Es werden uns da verschiedene Klassen von Menschen vorgeführt, die wir nicht sorgfältig genug studieren können. Bitte, gib jetzt gut Obacht, zu welcher Klasse du etwa zählst. Habe den ehrlichen Mut, wenn etwa dein Bild vorgeführt wird, zu sagen: Das bin ich, das gilt mir. Und wenn du das aufrichtig tust, so kannst du noch heute Abend die Versetzung erleben vom „verhängnisvollen Draußen“ zum glückseligen Drinnen.

Die erste Klasse, der das „Draußen“ zugerufen wird, findet gar keine Menschenklasse zu sein. „Hunde“ werden sie genannt, die zu ihr gehören. Nun, denkst du, das weiß ich längst, daß die Hunde nicht ins Himmelreich kommen. Allerdings, aber hier handelt es sich tatsächlich um Menschen, welche „Hunde“ genannt werden. Wie schauerlich, daß Gottes Wort Gottes Geschöpfe „Hunde“ nennen muß! Gottes Wort tut das öfter; wie kommt es dazu? O, hier handelt es sich nicht nur um einen orientalischen Sprachgebrauch, sondern hier wuchtet Gottes Sprachgebrauch. Es gibt nämlich tatsächlich Menschen, die die Kennzeichen der Hundenatur an sich tragen. Welches sind diese Kennzeichen? Es gibt deren hauptsächlich zwei, nämlich Bellen und Zerreißen. Draußen sind die Hunde“ bedeutet also: draußen sind die Beller und Kläffer gegen Gott und seinen Christus und gegen Gottes Volk. Es sind die Leute, die nur ein Bibelwort zu hören brauchen, und sofort explodiert ihre Hundenatur, das heißt, sie fangen an in hündischer Wut zu bellen, zu kläffen, zu schimpfen, zu lästern, als ob der Teufel sie gehetzt hätte, und er hat sie gehetzt. Und sie bellen nicht nur, sondern sie zerreißen auch alles, was sie vom Worte Gottes zwischen die Zähne bekommen. Gebt ihnen ein Bibelwort, und sie fallen darüber her wie junge Hunde über ein Stück Papier, müssen es zerfetzen, zerreißen, beschmutzen, begeifern, verunreinigen, und dann laufen sie davon und lassen es so liegen. Hundenaturen, deren es Millionen unter den Menschen gibt! Ihr Urteil ist ihnen geschrieben in dem Wörtlein: „Draußen“. Und wenn du solch ein frecher, hündischer Kläffer gegen Gott und seinen Sohn und solch ein wüster Zerreißer und Zerfetzer Seines geoffenbarten Wortes bist, dann gilt es dir: „Draußen sind die Hunde“, wie sehr du auch gerade jetzt gegen dieses Urteil kläffen und wie wütend du es zerfetzen magst!

Eine zweite Klasse von Menschen, der das „Draußen“ gilt, sind die Zauberer. Was sind das für Leute? Nun, es sind zunächst die Tausendkünstler, die im Handumdrehen aus schwarz weiß und aus weiß schwarz, aus sauer süß und aus süß sauer zu machen verstehen. Es sind die Handlanger Satans, des Meisters im Betrug, die, ausgerüstet mit unter- und überirdischen Kräften, blendende Zeichen und Wunderwerke vollbringen, durch die Millionen getäuscht, bezaubert und verführt werden. Wenn man die Offenbarung Johannes liest, so findet man, daß den Gläubigen, also dem Volke Gottes, das Jesu und seinem Worte treu bleibt, in der letzten Zeit keine Kraft und Verheißung gegeben ist, besondere Zeichen und Wunder zu tun. Desto mehr aber werden jene „Tiere“, die aus Meer und Erde aufsteigen, im antichristlichen Zeitalter satanische Gewalt haben, große Zeichen und Wunder zu tun, durch die der größte Teil derer, die auf der Erde wohnen, verführt werden wird. (Offb. Kap. 13 und Kap. 18, 23.) Und darin ist das „Geheimnis der Gesetzlosigkeit“ (2. Thess. 2, 7) schon jetzt wirksam, daß Satan als Lichtengel tätig ist, die Wölfe im Schafspelz erscheinen und das „Tier“, das kommen wird, aussieht wie ein Lamm. Darum gibt Jesus Christus den Seinen, als sie ihn fragen: „Was wird das Zeichen sein?“ keine andere Antwort als die: „Sehet zu, daß euch niemand verführe“. Zauberische Verführungskünste falscher Propheten, die große Zeichen und Wunder tun werden, kennzeichnen das zu Ende gehende Zeitalter (Matth. 24, 3.4.24.25). Das sind die Zauberer, die „draußen“ sein werden. Woran sind sie zu erkennen? Antwort: sie alle verdrehen, verfälschen, vergiften das Wort Gottes. Deshalb bezeichnet sie Johannes ganz recht als mit einem Wort, das tatsächlich Giftmischer bedeutet. Wie mischen sie denn ihr Gift? Nun, entweder zaubern sie Teile des Wortes hinweg und verkehren die Wahrheit des Wortes in Lüge, oder sie zaubern zum Worte hinzu, indem sie eigene Weissagung und Prophetie als scheinbare „geistige Auslegung“ des Wortes und Vervollständigung desselben hineinmischen, also die Lüge in Wahrheit verkehren, was unter verführerischen Zeichen und Wundern im Namen Jesu geschieht und immer mehr geschehen wird (Matth. 7, 22). Willst du solche Zauberer, solche Giftmischer an der Arbeit sehen? O, sieh hinein ins Heerlager der modernen theologisch-philosophischen Bibelkritiker, Spiritisten, Theosophen, wüsten Mystiker, Gesunddenker und zahlloser tatsächlicher Sekten, die Christus, das Haupt verlassen und sein Wort mit ihrem Gift vermischt haben, ihren eigenen Propheten nachlaufen und durch Wundertaten verführen und verführt worden sind! Da sind die Zauberer und Bezauberten, die in Jesu Namen Satansdienste verrichten; ihr Urteil lautet: „Draußen“. Ihnen allen gilt, was Paulus jenen Zauber Elymas, der den Prokonsul Sergius vom Glauben abwendig zu machen suchte, sagen mußte, nämlich: „O du voll aller List und aller Bosheit, Sohn des Teufels, Feind aller Gerechtigkeit! Willst du nicht aufhören, die geraden Wege des Herrn zu verkehren?“ (Apg. 13, 10). Bist du selbst ein Zauberer, Berauschter, so werde jetzt nüchtern unter deinem Urteil!

Aber zur Klasse der Zauberer gehören auch noch andere Leute. Es sind die Zauberer im nackten Sinne des Wortes. Im Namen Jesu besprechen sie Krankheiten, treiben Heilung durch Sympathiemittel, verkaufen oft mit Blut geschriebene Amulette, begehen die Sünde der Wahrsagerei durch Kartenlegen und Handlesen, wirken nicht selten auch in modernster Weise durch Mißbrauch des Magnetismus, der Suggestion und Hypnose. Wenn vom Worte Gottes erfaßte Seelen trotz ehrlichem Wollen durchaus nicht Befreiung zu erlangen vermögen von solcher Zauberei, die mit ihnen getrieben wurde oder die sie gar selbst getrieben haben herstammt. Ehe nicht solcher Bann gebrochen ist, gibt’s keine Freiheit. Denen aber, die in ihrer Zauberei verharren, gilt das verhängnisvolle „Draußen“.

Aber noch andere Leute müssen unter die Zauberer gerechnet werden. Im 1. Buche Samuelis, Kap. 15, 23 steht: “Denn die Sünde der Wahrsagerei ist „Widerspenstigkeit“ (wörtlich). Das Wort gilt auch heute noch. Es handelt sich um die Widerspenstigkeit gegenüber dem geoffenbarten Gotteswillen. Solche Widerspenstigkeit ist ein freches Besserwissenwollen des menschlichen Geistes dem Geiste Gottes gegenüber. Da setzt der eitle Mensch seine eigene Weisheit an die Stelle der Weisheit des geoffenbarten göttlichen Befehls; und das ist wie Zaubereisünde. Jeder, der dem Worte und Willen Gottes, wie er in der Bibel geoffenbart vorliegt, widerspenstig widersteht, begeht solche Zaubereisünde. Das Urteil über diese lautet: „Draußen“. Frage dich, wie es mit dir steht!

Wir kommen zur dritten Klasse, die genannt ist. Es sind die Hurer. Zunächst die tatsächlichen Hurer, nämlich Leute, die in den Lüsten des Fleisches ihr Leben führen und Wollust mehr lieben als Gott. Ihnen scheint die von Gott gesetzte Ehe weder eine Bedingung noch eine Schranke für ihr Lustleben. Es sind die Sklaven der Fleischeslust, die von der gröbsten bis zur feinsten Weise ihrer Sünde dienen: Hurer, die schlimmer als die unvernünftigen Tiere wüten, und Hurer, welche die Sünde mit Poesie und Schönheit zu parfümieren suchen. Vielleicht bist du, Menschenkind, schon derart dem Gebote Gottes entfremdet, daß du unterm Einfluß einer „modernen Weltanschauung“ nur noch überlegen frech lächelst, wenn man deine Sünde Sünde nennt; aber dennoch gilt es dir: die Hurer aber und Ehebrecher wird Gott richten (Hebr. 13, 4). Ebenso die Knabenschänder (1. Kor. 6, 9) und die in der Sünde der Selbstbefleckung Unreinen (Römer 1, 24). Ihr aller Urteil lautet: „Draußen“. Wie viele mögen jetzt hier sitzen, denen dies Urteil gilt!

Es mögen aber auch Leute hier sein, die niemals in tatsächlicher Hurerei, Ehebruch und Unreinigkeit gelebt haben. Gottlob, wenn sie vor dem Gröbsten bewahrt geblieben sind! Aber wie sieht es in deinem Herzen und Gedankenleben aus? Was in dem Herzen des Menschen sich befindet und daraus hervorkommt, ist nach Jesu eigenen Worten: böse Gedanken, Mord, Ehebruch, Hurerei usw. (Matth. 15, 18). Und in wessen Herz keimten, ja lebten diese Dinge nicht? Da ist keiner rein, der vom Weibe geboren ist. Jawohl, du schreckst vielleicht noch zurück vor der Tatsünde; aber hast Du nicht Augen voll Ehebruchs? (2. Petri, 2, 14). Nun aber sagt Jesus, jeder, der ansieht, zu begehren, hat schon die Sünde begangen in seinem Herzen (Matth. 5, 28). Wer aber hätte noch nicht begehrt mit seinen Gedanken und Augen? Und wessen Menschen Herz wäre so rein, daß er auf diese Reinheit hin es wagen könnte, seinem Gott ins Angesicht zu schauen? Niemand! Da weiß jeder Aufrichtige, wie es mit ihm steht; und die es nicht wissen, haben sich selbst und Gott nie erkannt. Wahre Selbsterkenntnis führt zur Selbstbeschämung und Selbstverwerfung. Wahre Selbsterkenntnis, die allein geschieht vor dem Spiegel des Bibelwortes, gibt Gott recht und spricht: Wenn es sich um die Reinheit meines Herzen handelt, dann lautet mein Urteil: „Draußen“. Denn es wird nicht irgend etwas Gemeines hineingehen in die Stadt der goldenen Gassen, wo das Lamm Gottes die Leuchte sein wird. Darum bedarfst du der Vergebung und Reinigung deiner Sünden und der Erneuerung deines Geistes und deiner Sinne durch das Liebesopfer und die Auferstehung Christi, wenn du, gereinigt und geheiligt, Gottes- und Christusgemeinschaft im glückseligen Drinnen erleben willst. Willst du das? Wolle es! Denn du selbst kannst dich weder reinigen noch heiligen; du kannst nicht aus deiner Haut fahren. Also brauchst du Erneuerung von oben her, wenn du einst Gottes Angesicht schauen willst.

Die vierte Klasse, die genannt wird sind die Mörder. Ah, denkst du, das sind die Leute, die im Zuchthause und die unterm Fallbeil enden. Du irrst, denn es könnte sein, daß diese noch vor dir ins Reich Gottes eingehen. Beharren sie in ihrer Sünde, so sind allerdings auch sie „draußen“. Aber Mord ist ja vielmehr als das, was man so gewöhnlich als selbstgerechter, bürgerlich-ehrbarer Mensch, der nicht im Zuchthaus gesessen hat, darunter versteht. Als Jesus Christus in der Bergpredigt die Gesetze seines Reiches darlegte, sprach er es aus: „Ihr habt gehört, daß zu den Alten gesagt ist: Du sollst nicht töten; wer aber irgend töten wird, wird dem Gericht verfallen sein. Ich aber sage euch, daß jeder, der seinem Bruder zürnt, dem (ewigen) Gericht verfallen sein wird.“ (Matth. 5, 22). Und dieser Ausspruch des Meisters deckt sich mit dem des Jüngers Johannes: „Jeder, der seinen Bruder haßt, ist ein Menschenmörder, und ihr wißt, daß kein Menschenmörder ewiges Leben in sich bleibend hat,“ also dieser Mensch „draußen“ sein wird (1. Joh. 3, 15).

Jesus hat ja auch einmal einen Haß gelehrt, den man sogar haben muß gegen Vater und Mutter, Weib und Kind, Brüder und Schwestern und gegen sich selbst (Luk. 14, 25.26). Aber dieser Haß richtet sich nur gegen die fleischliche, gottfeindliche, sündige Gesinnung, die sich im unerneuerten Menschen verkörpert, und die zugleich Ehre und Schonung für sich fordert und uns abhalten will, Jesus nachzufolgen. Da gilt es: Wer Vater und Mutter, Weib und Kind, Brüder und Schwestern und sich selbst mehr ehrt und liebt als Jesus, der ist Jesus nicht würdig. Solcher „Haß“, welcher der Liebe zu Jesus entspringt und die Kreatur vom Standpunkte Gottes aus taxiert, ist natürlich niemals Mord, sondern im Gegenteil lebenskräftige erzieherisch wirksame Liebe, notwendige Unterscheidung zwischen Menschlichem und Göttlichem. – Aber es ist ein millionenfacher Zorn und Haß unter den Menschen heimisch, der nicht der Liebe zu Jesus, sondern der Eigenliebe und dem Eigennutz des Menschen entspringt und der immer Mord ist. Um diesen Mord auszuüben, braucht man weder Revolver, noch Dolch, Knüppel, Beil, Gift oder Dynamit. Höre zu!

Es gibt einen Mord als mörderische Gesinnung. Er vergiftet anderen Menschen die Lebenslust durch Neid, Haß, Zorn, Abneigung, Unversöhnlichkeit, Rücksichtslosigkeit, Lieblosigkeit und braucht noch nicht einmal ein Wort dabei zu reden. Gerade sein böses Schweigen wirkt so sicher todbringend. Wie viele solche unheimliche, eisige Mörder mögen hier sitzen! Hast du noch nie gehaßt und gezürnt in menschenfeindlicher mörderischer Gesinnung? –

Und es gibt einen Mord als mörderisches Wort. Ja gewiß, man kann Dolche reden. Es gibt Worte, die sicherer treffen als Kugel und Keule und verheerender wirken als Gift. Hast du noch nie und gegen niemand und über niemand solche lebenszerstörende, mordende Worte geredet? – Ah, meinst du, von meinen Gedanken und Worten ist noch keiner gestorben! Du irrst, du weißt nicht, wie viel durch dich in jenen Menschen gestorben ist; denn es gibt auch einen Tod, der nicht erst angesichts eines hölzernen Sarges festzustellen ist. Und das Wort Gottes sagt einfach: wer haßt, ist ein Menschenmörder. – Sodann gibt es einen Mord als sündige Tat.

Wie viele Trunkenbolde haben Weib und Kind gemordet, und doch hätte kein Staatsanwalt eine Anklage auf Mord erheben können! Wie viele Hurer und Ehebrecher sind auch Mörder und laufen ungeköpft umher in Hochmut und Würden, während die Opfer ihrer Sünde in Schmach, Not, Elend, Qual, Krankheit oder im Grabe liegen! Gottlob! „draußen“ sind die Mörder! Kannst du deinem Gott ins Angesicht schauen? – Auch gibt es einen Mord gegen das keimende Leben, den wohl das Gesetz richtet, aber den Tausende gar nicht als Mord empfinden. Wie viele solche Mörder und Mörderinnen mögen hier atmen! Was erleben wir in dieser Beziehung nicht alles in unseren Sprechstunden! – Und es gibt einen Mord als Entziehung der äußeren Lebensmöglichkeit. Jede ich-süchtige Ausbeutung des Menschen durch den Menschen gehört hierher, jedes moderne Morden auf dem Schlachtfelde der Industrie, in Werkstätten, Fabriken, Betrieben, Gruben, Bergwerken oder draußen auf dem Lande. Wie viele Massenmörder, Lebensmittelverteuerer, Wucherer und Menschenschinder werden da einmal ihr „Draußen“ erleben! Gehörst du dazu? Und wenn nun das Wort „Mörder“ so unheimlich vielsagend ist, wer möchte da jetzt unter uns aufstehen und sagen, er gehöre nicht unter die Mörder?

Siehe, wie Jesus Christus dort zu Beginn des Neuen Testaments in der Bergpredigt an Stelle des sinaitischen Gesetzes die Gesetze seines Reiches verkündigt und diese neuen Gesetze, die nicht nur die Tat, sondern sogar die Gesinnung des Menschen treffen, wie einen Spiegel, ja wie ein Netz, daß keiner durchzuschlüpfen vermag, aufstellt, so faßt Johannes am Ende des Neuen Testamentes das am Anfang von seinem Herrn gesagte noch einmal zusammen und zeigt die Unerbittlichkeit der Gebote Jesus, die das sinaitische Gesetz weit übertreffen, weil sie es erfüllen. Da bleibt keiner unschuldig. Da bleibt jeder „draußen“, es sei denn, daß er vor der so engen Pforte des Reiches Christi zusammenbricht im Selbstgericht und fortan nur noch auf Gnade rechnet, die allein aufgrund des Sühnopfers Christi ihm geschenkt werden kann. Wer dazu bereit ist, der erlebt jetzt die heilsame Versetzung vom „verhängnisvollen Draußen“ zum glückseligen drinnen, er sei einer der Hunde oder Zauberer oder ein Hurer oder Mörder. Bist du dazu bereit?

Laß dir die nächste Klasse vorführen, der das „Draußen“ gilt, und beachte, wie der Inhalt der Warnungstafel immer unausweichbarer und zwingender zu dir redet.

Die nächste Klasse sind die Götzendiener. In meinem Vortrag über die Frage: Wonach lohnt es sich zu ringen? habe ich sie ausführlich zu schildern gesucht. Es sind die Leute, die irgendeinem lebendigen oder toten Dinge mehr dienen als dem einen Gott. Alles, was uns von Gott abzieht, ist ein Abgott, ist Abgötterei. So, jetzt frage dich, wo dein Herz ist! Denn wo dein Herz ist, ist dein Abgott, dein Götzendienst. Alles, was dich bindet und hindert auf Erden, das Heil in Christus als höchsten und einzig bleibenden Schatz im Glauben zu ergreifen, ist Greuel der Abgötterei. Wie sollten solche Leute jemals bei Gott sein können, der seine Ehre nimmermehr den Götzen gibt! Und wer unter uns hätte noch nie solche gottentehrende Abgötterei getrieben? Schlachte deine Götzen, opfere deine Abgötter! Lege vor dem Kreuz von Golgatha alles nieder, was dir bisher wertvoller war als Gottes Liebe in Christus! Gedenke an Lots Weib! Trenne dich innerlich von allem, was vergänglich ist; denn vergängliche Dinge geben auch nur vergängliches Glück. Du bist für mehr denn nur Vergängliches bestimmt. Du bist für Jesus bestimmt; denn auf ihn ist dein ganzes Wesen angelegt. Er ist der Urheber auch deines Lebens. Er ist der Zweck auch deines Lebens. Und er ist auch der Erretter deines Lebens. Denn von ihm und durch ihn und für ihn sind alle Dinge. Er ist das ewige Wort, und ohne dasselbe ist auch nicht eines, das geworden ist (Apg. 3, 15; Römer 11, 36 und Joh. 1, 3).

Darum, weil du seit Ewigkeit für ihn bestimmt bist, bist du auch innerlich so wunderbar tief und unverlierbar auf ihn gestimmt. Du und Jesus, ihr beide gehört zusammen. Darum wirst du den Ton nicht los, der in deiner Seele schläft, und der „Jesus“ heißt. Jawohl, jetzt eben, wenn ich so rede, weiß ich, daß dieser Ton in dir erzittert. Siehe, in diesem Tone weht dich der Friede Gottes an. Das fühlst du, das weißt du. Wie klein werden da die Dinge dieser Welt, die deine Seele ketten, deine Abgötter, die ja niemals fähig sind, die Tiefe deines Innersten auszufüllen. Nein, nein, du kennst die Leere, die bleibt, wenn man dir auch alles gibt, was deine Sinne wünschen. Und wenn alles Sichtbare dein würde und du deinen Namen auf die Erde und Gestirne schreiben könntest und dein Mund zu sprechen vermöchte in jauchzendem Weltglück: Dies alles gehört mir! Und ich dich beiseite nehmen und dich leise fragen würde: Reicht’s aus? Siehe, so würde der Ton in dir zu klingen beginnen, der auf den Namen Jesus gestimmt ist, und deine Seele, die so lange Schaden und Hunger gelitten, würde ehrlich und arm aufschreien müssen: Es reicht nicht aus! Ich muß den haben, für den allein ich bestimmt bin! Siehe, dann stürzen die Abgötter in den Abgrund, aus dem sie aufgestiegen sind, dann bereitet sich deine Seele zur Heimkehr ins glückselige Drinnen der Gemeinschaft mit Christus in Gott. – Gedenke an Lots Weib und bleibe, wenn jetzt die ewige Stimme ruft, nicht außerhalb des rettenden Heils im verhängnisvollen „Draußen“! O schauerliches Draußen! Es bedeutet ja Verfehlung deines Lebenszwecks, ewige Verfehlung deiner ewigen Bestimmung, infolgedessen ewigen Mangel, ewige Qual, ewigen Verlust, wo „der Wurm nicht stirbt und die Flamme nicht verlischt“! Wie kann man da „draußen“ bleiben wollen!

Noch ein Wort steht auf unserer Warnungstafel. Es ist das letzte Wort an dich in dieser Stunde. Es heißt „Lügner“. „Draußen ist jeder, der die Lüge liebt und tut.“ – Vielleicht hast du bis hierher zugehört und gedacht: die ganze Geschichte geht mich doch eigentlich wenig an. Ich bin trotz allem Gehörten doch kein Hund, kein Zauberer, Hurer, Mörder, Götzendiener; und eigentlich ist das alles übertrieben, und im Grunde gibt’s ja gar kein solches schauerliches „Draußen“. Nun, da mache dir jetzt weis, was du willst! Der französische Christ und scharfsinnige Mathematiker Pascal hat einmal gesagt: „Ich bin nicht leichtgläubig genug, um ungläubig zu sein“ Bist du noch so leichtgläubig und aus mangelnder Selbsterkenntnis auch so selbstgerecht, daß du meinst, die ganze Geschichte treffe dich nicht, gut, so bist du das alles auf deine eigene Rechnung und Gefahr. Indes zieht das warnende Gotteswort seine Kreise enger und enger und schließt heilig unerbittlich: „und jeder, der die Lüge liebt und tut.“

Hier gibt’s kein Ausreißen mehr. Wer hat noch nie gelogen? Jeder hat schon gelogen; denn jeder hat schon die Lüge geliebt und sie getan. Die Menschen lieben alle die Lüge! Und hassen sie die grobe Lüge hie und da, so lieben sie doch alle die feine Lüge; denn sie lieben den Schein. Ehe der Mensch sein wahres Sein in Christus gefunden hat, ist sein Leben vor sich und anderen nur Schein, Lüge. Sich selbst belügt man, indem man sich mit den löchrigen, unflätigen Kleid der Selbstgerechtigkeit schmückt und sich selbstgefällig darinnen bewundert in eingebildetem Hochmut oder in eingebildeter Demut und nie den Mut hat, vor sich selber wahr zu werden. Und andere belügt man durch scheinsüchtige Mienen, Gebärden, durch Worte, Kleider, Möbel, Lebenshaltung, scheinbares Wissen und Nichtwissen, scheinbaren Reichtum und scheinbares Elend, Religiosität und Freigeisterei, kurz das ganze Leben eine Lüge; denn es ist kein wahres Leben: es ist nicht das Leben! Es hat nur den Schein des Lebens; es ist Komödie, Lüge!

Ja jedes Existieren in den betrügerischen Lüsten dieser Welt ist angesichts unserer Bestimmung für Jesus eine einzige Lüge. Und jeder Versuch, das grenzenlose Defizit einer jesuslosen Existenz durch allerlei Aufwand und Schein ausfüllen zu wollen, ist nur eine grenzenlose Lüge. Wer hat in diesen Augenblicken den Mut, „Ja“ hierzu zu sagen? Nur solchen kann geholfen werden. Erste Bedingung, dem „Draußen“ zu entfliehen, ist, aufrichtig einzusehen, daß man ohne Erneuerung unseres Daseins durch Jesum schon „draußen“ ist. Denn das ist das Verhängnisvolle dieser Warnungsinschrift jetzt schon, daß sie dir zeigt, wer und wo du in Gottes Augen nicht erst einmal sein wirst, sondern schon bist. Also heißt es auch jetzt schon entfliehen. Dem „Draußen“ entfliehen, heißt aber der Lüge, dem Schein, dem Betrug, dem Nichtsein entfliehen. Das können nur die, die aufhören, die Lüge zu lieben, nämlich das jesuslose Dasein als elendes Scheinleben hassen und abwerfen wollen. Willst du das? Aufrichtiges Wollen ist das Sprungbrett zum Glauben. Jeder, der aus der Wahrheit eines aufrichtigen Wollens ist, der hört die Stimme des Königs der Wahrheit, und die Wahrheit, Jesus selbst, wird ihn frei machen von der Lüge. Er erlebt die Versetzung vom „verhängnisvollen Draußen“ zum glückseligen Drinnen.

Jene verlogenen Seelen aber, die allezeit der Wahrheit widerstehen, weil sie aus dem Vater der Lüge, aus dem Teufel sind, der in der Wahrheit nicht bestanden, weil keine Wahrheit in ihm ist (Joh. 8, 44), deren und ihres Vaters Urteil lautet: „Draußen!“ Wie in einem heiligen göttlichen Weh ist von ihnen vorausgesagt: „Und sie taten nicht Buße von ihren Mordtaten, noch von ihren Zaubereien, noch von ihrer Hurerei, noch von ihren Diebstählen“, das heißt, von ihrer einen lebensgroßen Lüge (Offb. 9, 21).

Wohin neigt sich dein Herz, Menschenkind? Die Warnungstafel ist zu Ende gelesen, durch die Gott in dieser Stunde zu deiner Seele reden wollte. Er wollte zu dir reden von seiner Heiligkeit, die unerbittlich alles Unheilige aus ihrer Nähe ausschließt. Und er wollte zu dir reden von seinem Erbarmen, das uns im Blute Christi reinigt und heiligt und fähig macht für die ewige Gemeinschaft mit ihm, dem ebenso Barmherzigen als Heiligen. Was nun? Drinnen im Reiche der Gnade durch Christi Blut, versöhnt und in freude- und friedereicher Gemeinschaft mit Gott, oder „draußen“, außerhalb der Erlösung, außerhalb ewiger Lebensgemeinschaft mit Christus in Gott, außerhalb des wahren, des ewigen Lebens? – Die Wahl ist deine Sache.

Siehe, es bleibt dir nicht anderes übrig; denn dazu bist du in diese Stunde, ja überhaupt ins irdische Leben gekommen: du mußt wählen! Denn das ist deine einzige Freiheit. So benutze denn diese Freiheit recht, indem du den wählst, durch den dir diese Freiheit geschenkt ist. Entfliehe dem „Draußen“, indem du fliehst in Jesu Arme!

Aber was du auch tun magst, es bleibt dabei: Gottes rettende Liebe in Christo hat dich heute vor diese Warnungstafel gestellt. Du hast wohl oder übel ihren Inhalt lesen müssen. Du wirst den gerichtsernsten Klang des Warnungsrufes „Draußen“ nie mehr loswerden. Jäh wird er dich wachschreien aus dem Taumel der Sünde in kommenden Tagen und Nächten. Und wenn deine Selbstsicherheit längst wieder auf festen Beinen zu marschieren scheint, so wird der gehörte Warnungsruf hinter ihr her eilen, plötzlich an ihr emporspringen und ihr ins Ohr schreien: „Draußen“. Und wenn einst das grelle Licht der Ewigkeit durch das dunkle Todestor in dein brechendes Auge fällt, dann wird wie ein Signal des Weltgerichtes von drüben her dich der Ruf begrüßen: „Draußen“.

Aber siehe, du bist gewarnt!

Darum ergib dich jetzt Jesus, deinem Erretter, und in seinen Armen bist du geborgen vor dem „verhängnisvollen Draußen!

Quellenangabe:

Glaubensstimme – Die Archive der Väter

Fritz Binde – Zeugnisse (im pdf-Format)

Weblinks und Verweise:

Biographie von Fritz Binde (externer Link)

Texte und Bücher von Fritz Binde in der Glaubensstimme

Ernst Decker: Fritz Binde – Ein Evangelist von Gottes Gnaden. Aus der Reihe „Zeugen des gegenwärtigen Gottes“ – Band 92 und 93 – Brunnen-Verlag, Giessen und Basel, 1955. [Digitalisat als pdf]

Aus dem Klappentext des Buches:

Fritz Binde (1867-1921) nimmt unter den Evangelisten der Gemein­schaftsbewegung eine Sonderstellung ein. Eine geradezu leidenschaftliche Liebe zur leidenden und kämpfenden Menschheit trieb ihn, den aus ärmlichen Verhältnissen kommenden Uhrmacher, in die sozialistische Bewegung. Er kämpfte für die Freiheit eines unterdrückten Menschengeschlechts mit den Waffen des Marxismus und Anarchismus. Im Suchen und Ringen nach der Wahrheit wurde ihm schließlich die Erkenntnis, daß am Elend der Menschheit weder die un­glücklichen Verhältnisse noch ungerechte und unvollkommene staatliche Einrichtun­gen schuld sind, sondern daß „die Sünde der Leute Verderben“ ist. Nachdem er durch eine klare Bekehrung das Heil in Jesus Christus ergriffen hatte, stand der mit einer besonderen Rednergabe ausgerüstete Mann vor den Menschen als Zeuge der göttlichen Wahrheit. Man konnte es Fritz Binde ab­spüren, wie ihn die Liebe und Barmherzig­keit Christi zum Zeugendienst trieb, und so wurde er für viele ein gesegneter Helfer zu einem Leben in Freiheit und Frieden. Die Lebensgeschichte Fritz Bindes ist ein herr­licher Beweis vom Sieg des ewigen Lichtes im Evangelium über die düstere Welt gottferner Menschheitsideale.

Eingestellt am 3. Februar 2021 – Letzte Überarbeitung am 30. April 2023