Offenbarung 14, 15

Schlage an mit deiner Sichel und ernte;  denn die Zeit zu ernten ist gekommen, denn die Ernte der Erde ist reif geworden! (Offenbarung 14, 15b)

Nach der Heiligen Schrift muß sowohl das Gute wie das Böse ausreifen. Das wird zur Folge haben, daß einerseits die gläubige Gemeinde immer mehr Geistesausrüstung empfängt, um noch die Arbeit auszurichten, die vor der  Zukunft des Herrn geschehen muß, und daß andererseits die Gottlosigkeit eine immer erschreckendere Gestalt annimmt.

So kommt es zu einer Scheidung, zu Gegensätzen, wie man sie früher nicht gekannt hat. In dieser Zeit leben wir offenbar. Inwieweit die Zeit vorgerückt ist, ob die wilden Wogen wieder zurückgehen oder nicht, weiß kein Mensch. Es hängt allein von Gottes Erbarmen ab.

Für das Volk Gottes ist es aber sehr wichtig, den Dingen klar ins Angesicht zu schauen und zu wissen: Die Erntezeit muß kommen, und wir sollen uns auf dieselbe freuen. Wir müssen aber die richtige Stellung einnehmen. Es gibt wohlmeinende Christen, die staatlich und menschlich denken und sich so sehr vor Gegensätzen und Scheidung der Geister fürchten, daß sie alles aufbieten, auch das geistliche Leben aufzuhalten, damit der Abstand zwischen Licht und Finsternis nicht zu groß werde. Solche Leute stehen nicht auf dem Boden des Himmelreichs, sondern auf dem Boden der Staats- und Kirchenklugheit. Man hüte sich vor ihnen! Andere wollen die Scheidung „machen“, durch Maßnahmen, die sie ergreifen; sie können nicht warten. Hüten wir uns ebenfalls vor ihnen!

Gott muß die Scheidung herbeiführen, und er tut es zu seiner Zeit. Wir müssen ihm ebenso sehr danken für Zeiten des Aufhaltens und der Geduld als auch für Zeiten raschen  Ausreifens. Lernen wir daher, die Zeichen der Zeit zu verstehen und auf Gottes Winke zu merken. Dabei bleibt die Hauptsache unser eigenes Ausreifen für die himmlischen Scheunen. Sehen wir dann, wie der Herr viele seiner Kinder wegnimmt, da und dort mit auffallenden Gerichten kommt, wie es in der Mission vorwärtsgeht und die Gottlosen frech werden, so dürfen wir unsere Häupter aufheben, denn unsere Erlösung naht.

Vater im Himmel! Die Zeiten sind in Deiner Hand, der Erntetag ist Dein Tag. Bereite mich und Deine ganze Gemeinde vor für die Erntezeit. Amen.

Aus: Suchet in der Schrift, Andachten von Elias Schrenk
(Betrachtung zum 21. Dezember)

Verweise

Siehe auch: „Die grosse Scheidung“ – Sieben Briefe der höchsten Majestät. Von E. Trachsel-Pauli. Trachsel-Verlag, CH-3714 Frutingen. Druck: St. Johannis-Druckerei, C. Schweickhardt, Lahr-Dinglingen, 1987. (ISBN 3-7271-01-10-5)


Eingestellt am 31. März 2020 – Letzte Überarbeitung am 8. Dezember 2023