Daniel Sidney Warner (1842-1895)

Daniel Sidney Warner (* 25. Juni 1842 in Bristol (jetzt Marshallville), Ohio; † 12. Dezember 1895) war einer der Gründer der Church of God (Anderson). Er wird meist nur mit den Initialen DS Warner angegeben.

Biographie

Frühe Jahre

Sein Vater David betrieb eine Taverne zum Zeitpunkt seiner Geburt. Er war das fünfte von sechs Kindern. Während des amerikanischen Bürgerkriegs kämpfte er freiwillig für die Union und ermöglichte damit seinem Bruder Joseph Warner bei seiner Familie zu bleiben. Warner besuchte Im Alter von 23 Jahren das Oberlin College für eine kurze Zeit und lehrte in den öffentlichen Schulen. Am Ostersonntag des Jahres 1867 hielt Warner seine erste Predigt bei einer Methodist Episcopal Hauptversammlung. Im Oktober des gleichen Jahres heiratete er Tamzen Ann Kerr, die jedoch im Mai 1872 nach der Geburt ihrer tot geborenen Drillinge verstarb.

Warner wurde Evangelist in der Winebrennarian Kirche, predigte sechs Jahre lang in ganz Nordwest-Ohio und im nördlichen Indiana. Er brach dann auf zu einer Mission nach Nebraska und war dann für zwei Jahre von zuhause und seiner zweiten Frau Sarah Keller, die er am 4. Juni 1874 geheiratet hatte, abwesend.

Bewegung

Er kehrte nach Ohio zurück und behauptete, am 6. Juli 1877 im Sinne der Heiligungsbewegung die Christliche Vervollkommnung erlangt zu haben*. Am 30. Januar 1878 wurde er von der West Ohio Ältestenschaft der Church of God (Winebrennarian) aus der Gemeinschaft ausgeschlossen. Nach seiner Vertreibung suchte er die Gemeinschaft mit verschiedenen Gruppen, darunter die Mennoniten und die Heilsarmee. Zusammen mit fünf weitere Personen bildete Warner die erste Gemeinde der „neuen“ Bewegung. Im Oktober 1881 folgte die zweite Gemeinde.

1890 wurde er von seiner Frau Sarah geschieden, von der er seit 1884 getrennt lebte. Sie starb im Jahr 1893 an Typhus in Cincinnati, Ohio. Ein paar Monate nach ihrem Tod ehelichte er Francis Miller, seine dritte und letzte Frau.

Publishing Ventures

Am 11. März 1879 wurde Warner halber Eigentümer und Mitherausgeber (mit IW Lowman) des Herald of Gospel Freedom. Im folgenden Jahr wurde er Hauptverantwortlicher für die Veröffentlichungen. 1880 veröffentlichte D. S. Warner seine Arbeit Bible Proofs of the Second Work of Grace. Aus der Sicht der Kirche bedeutete diese Aktion den Beginn der Church of God Reformation. Im folgenden Jahr wurde „The Gospel Trumpet“ das offizielle Sprachrohr der Bewegung und blieb es für viele Jahrzehnte, auch nach seinem Tod. Im Juni 1881 löste G. Haines die Partnerschaft mit Warner auf und startete eine „Opposition“. JC Fisher trat dann DS Warner als Partner in „The Gospel Trumpet“ zur Seite. Am 21. Juni 1887 erwarb EE Byrum Fisher-Aktien von „The Gospel Trumpet“ und wurde ihr Verleger und Geschäftsführer.

Evangelistische Bemühungen

Im Herbst 1884 führte Warner Revival-Touren durch und predigte bei Campmeetings im Mittleren Westen der Vereinigten Staaten. Er bildete im Sommer 1885 ein evangelistisches Predigtunternehmen mit mehreren Mitgliedern, darunter Nannie Kiger von Payne, Ohio; Francis Miller (seine spätere Frau) von Battlecreek, Michigan; Sarah Smith von Jerry City, Ohio, und John U. Bryant und D. Leiniger von Beaver Dam, Indiana. Barney E. Warren trat dem Unternehmen im Jahr 1886 bei. Von Juni 1887 bis April 1888 führte Warner einen evangelistische Tour durch Indiana, Illinois, Missouri, Kansas und Colorado durch. Im gleichen Sommer veranstaltete er Campmeetings in Missouri, Indiana, Ohio und Pennsylvania. Im folgenden Winter führte ihn seine Evangelientour durch Ontario in Kanada. Im Winter 1890 führte Warner seine Predigttour in Mississippi und Alabama durch, sie wurde danach aufgelöst. 1891 dirigierte er die Touren nach Pennsylvania und Ontario, und im August 1892 bis Februar 1893 führte er sie nach Kalifornien. Im Januar und Februar 1894 führte Warner eine Floating-Bethel Tour auf dem Ohio River durch. Am 1. Dezember 1895 hielt Daniel Sidney Warner seine letzte Predigt in Grand Junction (Michigan). Das Thema seiner Predigt war „Christliches Wachstum“. Er starb am 12. Dezember 1895.

Lehren und Überzeugungen

Warner bediente sich in seinen Erkenntnissen aus mehreren Konfessionen. Von den Wesleyanern übernahm er seine Sicht der Erlösung, von der Winebrennarian Church of God seine Sicht der Kirche. Von den Baptisten nahm er die Non-Konformität und von den Adventisten nahm er die Eschatologie. Das Folgende ist ein Überblick über die wichtigsten Lehren, die Warners Leben und Lehre charakterisieren:

  • Eine Kirche als „Kirche Gottes“, die aus allen „geretteten“ Menschen besteht.
  • Ein Leben für das Reich Gottes und seine Mission. Die Taufe des Heiligen Geistes reinigt die Herzen von der sündigen Natur*
  • Gegen „Babylon“ sein, das heißt, gegen alle falschen Religionen, die einen anderen Namen haben oder Lehren außerhalb oder unabhängig von Gottes Wort versprechen.
  • Die bevorstehende Wiederkunft Christi.
  • Bescheidenheit der Kleidung ohne zusätzliche Zierde: Schmuck, Kosmetik, Krawatten etc.
  • Opposition gegen die Mitgliedschaft in Geheimgesellschaften
  • Fußwaschung und Taufe durch Untertauchen
  • Führung durch den Heiligen Geist
  • Göttliche Heilung durch den Glauben ohne die Hilfe von Ärzten
  • Die Ehe gilt als „Ein Mann-eine Ehefrau“, lebenslang, ohne Wiederheirat während der ersten Ehepartner noch lebt.

Abspaltungen

Im Laufe der Zeit spalteten sich von seiner Religion mehrere Bewegungen ab. Genannt sei hier der sogenannte Zinzendorfism, benannt nach Nikolaus Ludwig von Zinzendorf, das Faith and victory movement (jetzt Church of God Guthrie, Oklahoma) und das 7th-seal movement (ab 1940 hat sich die 7.-Siegel Bewegung in mindestens 6 dokumentierte Abspaltungen zersplittert). Siehe zu allen auch Gemeinde Gottes.

Weblinks

Quelle: Seite „Daniel Sidney Warner“. In: Wikipedia – Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 10. März 2022, 20:12 UTC (Abgerufen: 4. April 2023, 10:29 UTC)

* Im heutigen Verständnis der im Freikirchlichen Bund der „Gemeinde Gottes e.V.“ zusammengeschlossenen Gemeinden ist erkannt worden, daß die perfektionistische Sicht und Praxis der Heiligung, die in einer „besonderen Erfahrung“ gesucht wurde, nicht schriftgemäß ist. Die Brüder schreiben [1]:

„Diese »Heiligung« verstand man als ein zweites Gnadenwerk, das in einer einmaligen Erfahrung gesucht wurde (also eine Art von Gott unverdient geschenkte, besondere Erfahrung, die sozusagen »ein für alle Mal« das Christsein perfektionierte). Viele Berichte und Zeugnisse aus jener Zeit zeigen die Ernsthaftigkeit und die große Hingabe der ersten Männer und Frauen dieser Periode. Nur: Menschen bleiben Menschen – und eben menschlich, solange sie auf der Erde leben. Man begriff bald, dass diese angestrebte Perfektion nicht wirklich möglich und realistisch ist. Sie beginnt in dem Moment, in dem man Jesus Christus sein Leben anvertraut und ihm übergibt, geht jedoch lebenslang weiter. Im Laufe der Geschichte hat es daher eine Korrektur im Verständnis der Lehre von der Heiligung gegeben.“

Weblinks und Verweise

[1] Geschichte des Freikirchlichen Bundes der Gemeinde Gottes e.V. (Externer Link zu Freikirchlicher Bund der Gemeinde Gottes e.V.)

[2] Wie es begann – Perspektiven und Posaune – Anfänge der Bewegung der Gemeinde Gottes und der Zeitschrift »Perspektiven« (Nachfolger der »Evangeliums Posaune«). Externer Link zu Freikirchlicher Bund der Gemeinde Gottes e.V.

Eingestellt am 4. April 2023