Apostelgeschichte 2, 21

„Jeder, der den Namen des Herrn anruft, wird gerettet werden.“

Das muß schon ein besonderes Wort sein! Es steht nämlich dreimal in der Bibel. Und da die Bibel mit den Worten sehr sparsam ist (man denke nur, wie knapp die aufregende Ostergeschichte berichtet wird!), so ist dieses Wort von besonderer Wichtigkeit. Wir wollen uns diese Bedeutsamkeit am Gegenteil deutlich machen. Im „Faust“ hat Goethe ein Glaubensbekenntnis formuliert, das seitdem das Bekenntnis von Tausenden geworden ist. Ja, es ist vielleicht unser Verhängnis, daß jeder „Gebildete“ dem großen Dichter dies Bekenntnis nachplappert. Da sagt Faust zu Gretchen:

»… Und wenn du ganz in dem Gefühle selig bist / Nenn es dann, wie du willst / Nenn’s Glück! Herz! Liebe! Gott! / Ich habe keinen Namen / Dafür! Gefühl ist alles; / Name ist Schall und Rauch / Umnebelnd Himmelsglut.“

So sagt Goethe!

Gottes Wort sagt genau das Gegenteil. Gottes Wort sagt: „Das Gefühl hat keinen Wert. Gib nichts drum! Aber der Name! Auf den Namen kommt alles an! Wer den Namen des Herrn anrufen wird, soll selig werden.“ Es kommt alles darauf an, daß wir den rettenden, starken, seligmachenden Namen  J E S U S  kennen und anrufen. Da wird so deutlich, wie die Bibel uns aus dem Dunst unserer nebelhaften Gefühle in eine göttliche Klarheit führt. Darum mahnt uns der Apostel Paulus nicht: „Folge nur dem Drang deiner blinden Gefühle!“ sondern: „Wachset in der Erkenntnis Jesu Christi.“ Je mehr wir darin zunehmen, je klarer wir Seine unendliche Liebe, Seine Stellvertretung für Sünder, Sein völliges Heil, die Kraft Seines Blutes, die Herrlichkeit Seiner Auferstehung erkennen, desto freudiger und gewisser werden wir diesen Namen anrufen und darin die wunderbarsten Erfahrungen machen. Amen.

(Pastor Wilhelm Busch)