Welche süße Himmelsfreude (Starck)

Melodie: „Alle Menschen müssen sterben“

1) Welche süße Himmelsfreude,
Welche große Herrlichkeit,
O! welch prächtiges Gebäude
Ist den Frommen zubereit’t.
In den schönen Himmelsauen,
Die sie einstens sollen schauen;
Ach! mein Geist ist ganz entzückt,
Wenn er solchen Glanz erblickt.

2) Da ist recht das Land der Frommen,
Denn da kommt kein Böser hin,
Da wird der nur angenommen,
Der gelebt nach Christi Sinn;
Hier ist Gott selbst Licht und Sonne,
Hier ist gut sein hier ist Wonne,
Hier genießt man allezeit
Lauter Licht und Seligkeit

3) Da läßt Gott sich selber sehen,
Den kein Aug‘ auf Erden sieht,
In dem Sehen wird entstehen
Trost, Vergnügen, Freude, Fried‘;
In dem Schauen ist Erfreuen,
Das ergötzet stets vom Neuem,
Aug‘ und Seel wird nimmer satt,
Das dann volle G’nüge hat

4) Ja, in diesem Freudenleben
An den freudenvollen Ort
Sieht man viele Engel schweben
Die um Gott sind hier und dort
Die im schönsten Glanze prangen
Und des Höchsten Lob anfangen
Ich stimm auch mit ihnen ein
Wann ich werd‘ bei ihnen sein.

5) Da find’t man der Frommen Scharen
Voller Pracht und Herrlichkeit,
Die zuvor in Trübsal waren
Und in tausend Herzeleid,
Helle glänzen wie die Sonne,
Leben in der größten Wonne,
Stehen da vor Gottes Thron,
Schön geziert mit ihrer Kron‘.

6) Unablässig Gott zu loben
ist der Frommen Werk allhier
Von der Seite und von oben
Glänzet Alles wie Saphir.
Die man hier betrübt verlassen,
kann man freudig dort umfassen
Da, da ist das Wiedersehn,
Das da ewig wird bestehn.

7) Auf, auf, lasset uns bestreben
Die wir noch sind in der Welt
Daß wir einst nach diesem Leben
kommen in des Himmels Zelt.
Laßt im Glauben uns fest stehen
Und auf Gottes Wegen gehen
Und ergreifen Jesum Christ,
Der der Weg zum Himmel ist.

8) O, mein Gott laß mich gelangen
Auch zu dieser Herrlichkeit,
Ach! verzeih, was ich begangen
Meine ganze Lebenszeit;
Kleide mich mit reiner Seide,
Führ mich zu der Himmelsweide,
Da ich mit der Frommen Schar
Dich will loben immerdar!

Liedtext: Johann Friedrich Starck (1680-1756)
Melodie: „Alle Menschen müssen sterben“

Quelle:

Johann Friedrich Stark’s, weil. evang. Predigers und Konsistorialraths zu Frankfurt a. M., Tägliches Handbuch in guten und bösen Tagen, enthaltend Aufmunterungen, Gebete und Gesänge für Gesunde, Betrübte, Kranke und Sterbende; ferner Sprüche, Seufzer und Gebete, den Sterbenden vorzusprechen, mehrere Festandachten, Buß=, Beicht=, Communion= und Wetter=Gebete, Trost- und Erquickungs=Gebete und Gesänge, wie auch Kriegs=, Theurungs=, Pest= und Friedens=Gebete, nebst einem Gebetbüchlein für Schwangere, Gebärende, Wöchnerinnen und für Unfruchtbare. Neue wohlfeile Ausgabe in großem Druck. 31. Stereotypdruck. Mit dem Bildniß des sel. Verfassers und vier weiteren Bildern. Stuttgart. Druck und Verlag von J. F. Steinkopf, ca. 1870. [Digitalisat]

Weblinks und Verweise

Johann Friederich Starcks, Evangelischen Predigers und Consistorialis zu Franckfurt am Mayn: Dritte Fortsetzung schrifftmäßiger Gründe die Freudigkeit zu Sterben bey dem Angedencken des Todes zu erwecken. In dreyßig Sterbens=Andachten abgefasset, auf alle Tage im Monath eingerichtet. Nůrnberg, zu finden bey Christoph Riegels seel. Wittib, unter der Vesten, 1752. [DigitalisatVorwort]

Eingestellt am 9. Juli 2022