Einen anderen Grund kann niemand legen außer dem, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus. 1. Kor. 3, 11
„Nichts anderes wird in diesem Buch gesucht, als daß wir, die Nachkommenden, die Anfänge zu erkennen und, soweit Gott uns dazu befähigt, zu ihnen zurückzukehren wünschen. Wir gleichen Menschen, die zu einem Haus kommen, das abgebrannt ist, und die ursprünglichen Fundamente suchen. Das ist um so schwieriger, als die Ruinen mit allen möglichen Gewächsen überwuchert sind.
Viele meinen, diese Gewächse seien das Fundament, und sagen: „Das ist das Fundament“, und: „Dies ist die Art, in der alles gehen muß“, und andre sprechen es ihnen nach. So denken sie, in dem Neuen, das emporgewachsen ist, die Grundlage gefunden zu haben. In Wirklichkeit haben sie etwas ganz andres, dem echten Fundament Entgegengesetztes gefunden. Das macht das Suchen so schwierig. Denn wenn alle sagen würden: Das alte Fundament ist unter den Ruinen verschwunden, würden viele zu graben und danach zu suchen anfangen und einen wirklich echten Wiederaufbau beginnen, wie Nehemia und Serubbabel es nach der Zerstörung des Tempels taten.
Es ist so sehr schwer, die geistlichen Ruinen, die so lange darniederliegen, wiederherzustellen und zu dem früheren Zustand zu gelangen; dazu kann kein andrer Grund gelegt werden als Jesus Christus, von dem die vielen sich abgekehrt und andern Göttern zugewandt und aus ihnen Fundamente gemacht haben.“
Petr Chelčický: Das Netz des Glaubens (1440)
Petr Chelčický (deutsch: Peter von Cheltschitz), auch Peter von Záhorka, (* wahrscheinlich um 1390 in Chelčice bei Vodňany; † um 1460 in Chelčice) war ein tschechischer Laientheologe, Reformator und Schriftsteller. Er gilt als geistiger Vater der Unität der Böhmischen Brüder (Jednota bratrská/Unitas Fratrum).
Quelle: Glaubensstimme – Christliche Texte aus 2000 Jahren
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