Römer 12, 21

Laß dich nicht das Böse überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem. (Römer 12, 21)

O Herr Jesu Christe, des lebendigen Gottes Sohn, Du Spiegel der göttlichen Majestät und ewigen Klarheit, der Du uns geliebt hast bis an’s Ende, und aus brünstiger Liebe am Kreuz für uns arme Sünder gestorben bist, und uns damit vom ewigen Tode erlöst und ein Vorbild der rechten inbrünstigen Liebe gelassen hast, nach welchem wir Dich über alle Dinge und von ganzem Herzen lieb haben, Dein Wort halten und uns nach Deinem neuen Gebot und Beispiel untereinander herzlich lieben, uns damit als Deine rechtschaffenen Jünger und wahre Christen beweisen sollen: verleihe, daß solches nun auch unter uns wirklich also geschehe, wie Du es von uns haben willst. Gib, daß sich ein jeder Christ des andern, als Glied Eines Leibes, mit brüderlicher Liebe und herzlicher Treue annehme; dazu, daß solche Liebe nicht falsch oder erdichtet, sondern rechtschaffen und ungefärbt sei; daß wir uns untereinander nicht nur mit Worten und mit der Zunge, sondern mit der Tat und der Wahrheit lieb haben.

Entzünde durch Deinen heiligen Geist unsere Herzen, daß wir nach Deinem Vorbild auch unsere Feinde lieben, und Gutes tun denen, die uns hassen und verfolgen, und Dir die Rache in allen Dingen mit Geduld übergeben (Röm. 12, 19). O Du Sohn Gottes, nimm von uns weg allen Haß, Neid, Feindschaft; alle Bitterkeit sammt aller Bosheit laß ferne von uns sein, auf daß wir nicht das Band der Vollkommenheit trennen und auflösen. Hilf, daß wir einander von Herzensgrund verzeihen, gleich wie Du uns vergeben hast, und daß wir die Sonne nicht lassen untergehen über unsern Zorn, auch nicht Raum geben dem Lästerer.
Ja, Herr, gib Gnade, daß wir Dir dienen in rechtschaffenem Glauben, der durch die Liebe kräftig und tätig ist, auf daß wir in Dir ewiglich bleiben und Du in uns, also, daß uns weder Tod noch Leben, weder Engel noch Fürstentum noch Gewalt, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Hohes noch Tiefes, noch keine andere Kreatur von Deiner ewigwährenden Liebe abscheiden könne, der Du lebst und regierst mit dem Vater und heiligen Geist in Ewigkeit.

Amen.

(Johann Friedrich Wilhelm Arndt)

Quelle: Glaubensstimme – Die Archive der Väter

Römer 12

Eingestellt am 20. Oktober 2022