Psalm 34, 5 (Hauser/Spurgeon)

Welche auf ihn sehen, die werden erquickt, und ihr Angesicht wird nicht zu Schanden. (Ps. 34, 5 Luther 1912 / Ps. 34, 6 Luther 2017)

Erheitert wird dein Gemüt, wenn du auf den Herrn blickst. Wie ein Strom durchflutet dich dann der göttliche Friede, dein Geist wird wieder lebendig, dein Glaube erhebt sich, dein Vertrauen wird innig und stark. Erheitert wird dein Verstand, wenn du auf den Herrn blickst. Du stößt dich nicht mehr an den geheimnisvollen Führungen des Heilandes, du kannst Ihn besser verstehen. Noch sind dir Seine Wege wunderbar, aber du merkst es wohl, daß du darauf wandeln kannst. Erheitert wird dein Leben, wenn du auf den Herrn blickst. Jetzt geht alles leichter, denn du weißt dich in der Hand deines Gottes. Wenn Not hereinbricht, so bist du gelassen; wenn Menschen wider dich sind, bleibst du ruhig und getrost; wenn Trübsale dich umringen, weißt du dich geborgen in Jesu Hand.

Keine Leiden und keine Freuden können dich scheiden von der Liebe Gottes. Erheitert wird deine Zukunft, wenn du auf den Herrn blickst. Sorgen kannst du nimmermehr, der Allmächtige sorgt für dich (1. Petrus 5, 7). Heiter dehnt sich über dir der Himmel aus, überallher leuchtet dir die Liebe Gottes ins Herz hinein. Deines Schiffleins Steuerruder liegt in Jesu Hand, und du weißt, daß er dich sicher hineinbringen wird in den Hafen des Friedens. Licht und Leben, Ruhe und Kraft, Trost und Hoffnung strömt dir reichlich von oben zu, wenn du von dir weg auf den Herrn blickst. Dich und deine Kümmernisse übernimmt nur Er, der alles vermag, der über dem Staube thront, dem kein Ding unmöglich ist. Darum blicke nur auf Jesus, den Anfänger und Vollender des Glaubens (Hebräer 12, 2); er allein beseligt dein Herz.

(Markus Hauser)

Quelle: Glaubensstimme – Die Archive der Väter
Bibeltext: Luther 1912 (bibeltext.com)


Ein Freund ist gekommen, um uns zu besuchen. Plötzlich wird er blaß. Wir fragen ihn, was ihm fehlt, und er antwortet: „Ich habe meine Brieftasche verloren, und sie enthält alles Geld, was ich besitze“. Er rechnet die Summe bis auf den Pfennig aus und beschreibt die Schecks, die Wechsel, die Banknoten und die Münzen. Wir sagen ihm, das müsse ihm doch ein großer Trost sein, daß er genau den Umfang seines Verlustes kenne. Er scheint den Wert unserer Versuche, ihn zu trösten, nicht einzusehen. Wir versichern ihm, daß er dankbar sein solle, ein so klares Gefühl seines Verlustes zu haben; denn viele hätten ihre Brieftaschen verloren, ohne imstande zu sein, ihren Verlust zu berechnen.

Unser Freund wird dadurch nicht im geringsten aufgeheitert. „Nein“, sagt er, „daß ich weiß, was ich verloren habe, hilft mir nicht, es wiederzufinden. Sage mir, wo ich mein Eigentum finden kann; dann hast du mir einen wirklichen Dienst erwiesen. Aber das bloße Bewußtsein meines Verlustes ist durchaus kein Trost für mich“.

Ebenso ist es ganz recht zu glauben, daß du gesündigt hast und so vor dem gerechten Gott nicht bestehen kannst. Dies Wissen allein wird dich jedoch nicht erretten. Die Errettung geschieht nicht dadurch, daß wir unser eigenes Verderben erkennen, sondern indem wir völlig die in Jesus bereitete Erlösung ergreifen. Ein Mensch, der nicht auf den Herrn Jesus blicken will, sondern beharrlich nur auf seine Sünde und sein Verderben, erinnert uns an den Jungen, der einen Pfennig durch die Öffnung in einen Abflußkanal fallen ließ, dann stundenlang davor stehenblieb und Trost darin fand zu sagen: „Er rollte gerade hier hinein; ich sah ihn genau zwischen diesen zwei eisernen Stangen hindurchfallen“. Bleibe nicht dabei stehen, die Größe deiner Schuld zu betrachten, sondern blicke auf den, der auf Golgatha alle Schuld gesühnt hat.

(Charles Haddon Spurgeon)

Quelle: CLV AndachtenPsalmenPsalm 34, 5


Übersicht: Psalm 34

Eingestellt am 19. Juni 2022 – Letzte Überarbeitung am 12. Februar 2024