Apostelgeschichte 4, 12

Und ist in keinem andern Heil, ist auch kein andrer Name unter dem Himmel den Menschen gegeben, darin wir sollen selig werden. (Apg. 4, 12)

Gelobt sei sein herrlicher Name! (Ps. 72, 19). Sein Name ist eine ausgeschüttete Salbe. (Hohel. 1, 3.) Möge er heute all seine Salbung über uns ausschütten, daß wir das ganze Jahr im Wohlgeruche dieser Salbung, in der Kraft dieses heiligsten und heiligenden Namens wandeln! Möge die göttliche Kraft des heiligen Geistes, womit er ohne Maß gesalbet ist, (Ps. 45, 8) sich nicht nur in unsre Herzen ergießen, sondern in der ganzen Welt ihren belebenden Geruch verbreiten, und nicht nur heute, sondern alle Tage über uns herabströmen, um wie ein kräftiges Oel das ganze Haus unsers Herzens und Lebens mit seinem Geruche zu erfüllen. (Joh. 12, 3.) Er ist Vater, er ist Erlöser, ein väterlicher Erlöser, ein erlösender Vater. So kannten und nannten ihn schon die Alten, freuten sich sein, lobten ihn, vertrauten auf ihn, ehe er ihnen so bekannt und genannt war, wie er es uns ist – der herrliche Name, Jesus Christus, Gott hochgelobet in Ewigkeit. Wie sollen wir uns seiner nicht freuen, da er der Grund- und Eckstein unsers ganzen Glaubens und Lebens-Gebäudes ist, unsre einzige Hoffnung, unsre Liebe!

Sein Name ist wahrlich eine ganze Bibel, ein Buch Gottes, ein Testament, darin Altes und Neues enthalten, ein Schatzkästchen, worin alle Schätze der Weisheit und Erkenntnis Gottes verborgen; ein Sendschreiben Gottes, wodurch uns der ganze Ratschluß unsrer Seligkeit bekannt gemacht wird; eine Quelle, ein Born, aus dem wir alle göttliche Kraft, was wir zum Leben und göttlichen Wandel nöthig haben, schöpfen können. Mit diesem Namen laßt uns ins neue Jahr hineintreten, voll Zuversicht, daß uns in ihm Alles wohl gelingen werde. Mit diesem Namen wollen wir jeden Tag des Jahres, jede Stunde des Tages beginnen und vollenden! In diesem Namen lasset uns arbeiten und ruhen, wachen und schlafen, essen und trinken! In diesem Namen lasset uns Alles tun und Alles leiden! In ihm lasset uns bleiben ewiglich!

Amen.

(Johannes Goßner)


Die christliche Weltanschauung ist die, welche Gott in der Bibel klar und kurz niedergelegt hat. Jesu Kommen in die Welt in Niedrigkeit und Knechtsgestalt hatte nicht den Zweck, ein irdisches Reich aufzurichten, in dem jeder, seinem Willen und Herzen folgend, Überfluß und Reichtum und Mittel haben sollte, ganz nach seiner Willkür zu leben. Armut und Elend, Krankheit und Tod schafft man nicht damit aus der Welt, daß man den Menschen völlig frei und als Herrn erklärt, der ganz nach seinem Gutdünken schalten und walten könne. Wir sind von Gott nicht zu einem Jammerleben, nicht zu einem elenden Dasein bestimmt. Daß es nun doch so gekommen ist, das ist auf Rechnung der Menschen zu schreiben. Weil sie sich von Gott lossagten, sind die Verhältnisse und Zustände da, in denen sich jetzt Millionen so unglücklich fühlen. Der Erde Freuden und Genüsse führen in jammervolle Knechtschaft, wenn der Mensch seinem Ursprung, seinem Gott sich entfremdet. Diejenigen schaffen sich eine Hölle statt einen Himmel, die ohne Ihn menschenwürdige Zustände herbeiführen wollen. Die Abkehr von Gott und die Unterwerfung unter Satans Macht und Herrschaft hat die Umwelt dahin gebracht, wo sie angekommen ist. Dies zu verschweigen, macht die Lage nur schlimmer. Wenn die mannigfache Not aus der Welt geschafft werden soll, so muß die furchtbare Ursache derselben, die Sünde, zuerst abgetan und ausgetilgt werden. Wenn Menschen wieder göttlich werden, dann hat aller Jammer ein Ende. Dies zu ermöglichen, ist der Zweck der Menschwerdung Gottes. Was wir nicht vermögen, das vermag Er.

(Markus Hauser)


Eingestellt am 27. April 2024