Johanna Meyer (1851-1921)

Maria Rosina Johanna Meyer (* 2. April 1851 in Schangnau; † 9. Dezember 1921 in Stein am Rhein) war eine Schweizer Lehrerin und christliche Liederdichterin.

Leben

Johanna Meyer war die älteste Tochter des Pfarrers Johann Ludwig Albert Meyer aus Schangnau im Emmental. Nach dem frühen Tod des Vaters zog die Familie nach Bern. Hier erhielt Johanna ihre Ausbildung als Lehrerin und unterrichtete danach als Primarlehrerin in der freien Mädchenschule Bärenhöfli. Sie war hochbegabt und sprach außer Deutsch auch Französisch, Italienisch sowie Englisch.

Schangnau im Emmental mit Blick auf den Hohgant
(Bild: Roland Zumbuehl)

Johanna Meyer arbeitete ehrenamtlich in der Sonntagschul- und Blaukreuzarbeit und wurde einer der wichtigsten Mitarbeiterinnen von Pfarrer Arnold Bovet. Bovet, einer der führenden Leute des Blauen Kreuzes, suchte für seine Arbeit unter den Trinkern besonders geeignete Lieder. Er wählte Melodien aus, und Johanna Meyer schuf die Texte dazu. Viele Lieder übersetzte sie aber auch aus dem Englischen, u. a. solche von Ira David Sankey. Sie arbeitete zusätzlich für Dr. Eduard Blösch, den Begründer des Berner Kindersonntagblattes, und war wie Bovet eine Zeitgenossin von Franz Eugen Schlachter. Infolge eines Herzschlages verstarb sie 1921 überraschend. Sie liegt in Stein am Rhein begraben.

Werke

Johanna Meyer dichtete und übersetzte zahlreiche englische und französische Lieder [2], die sich zum Teil noch heute vor allem in freikirchlichen Gesangbüchern sowie in Liedersammlungen der verschiedenen Zweige der Gemeinschaftsbewegung finden. Sie war Mitherausgeberin der Blaukreuz-Vereinslieder Zur Ehre des Erretters [3].

Eigene Lieder (Auswahl)

  • Ach, wie hab ich einst das Leben
  • Der Bräut’gam kommt
  • Gleich verlorenen Schafen
  • Hast du dich dem Herrn ergeben
  • Ich kann, ich will nicht mehr mir selber leben
  • Ich bin so schwach, voll Ungemach
  • Jesus kam, uns zu erlösen
  • Jesus heilte stets aus Gnaden
  • Mein Gott und Vater, der mich schuf
  • Müde und von Schuld bedrückt
  • Nur ein Blick des guten Hirten
  • Stimmt zu Gottes Ehren froh ein Loblied an

Übersetzte englische Lieder (Auswahl)

Einzelnachweise

Quelle: Seite „Johanna Meyer (Liedtexterin)“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 21. April 2020, 19:36 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Johanna_Meyer_(Liedtexterin)&oldid=199141534 (Abgerufen: 14. Oktober 2020, 19:15 UTC)
Bildnachweis: Roland Zumbuehl / CC BY-SA 3.0

Weitere Links und Verweise

Johanna Meyer kämpfte für die Befreiung der Alkoholabhängigen: „Lieder müssen einen festen Halt gegen die Sucht bieten“, in: Scheffbuch, Beate und Winrich: Weil mich festhält deine starke Hand. Frauen singen von Jesus. 2. Auflage. SCM Hänssler im SCM-Verlag, Holzgerlingen 2010. [Digitalisat]

Jesus kam, uns zu erlösen,
Preiset den Herrn!
Er zertrat die Macht des Bösen,
Preiset den Herrn!
Sünder, ihr habt nichts zu tun,
Als die Gnade zu erfassen,
Und euch reinigen zu lassen,
Preiset den Herrn!

Selber kann man’s nicht erzwingen,
Preiset den Herrn!
Jesus nur kann es vollbringen,
Preiset den Herrn!
Er nahm mir die Fesseln ab,
Hat dafür ein neues Leben,
Kraft und Frieden mir gegebn,
Preiset den Herrn!

(Johanna Mayer, Melodie: Ernst H. Gebhardt)

Notensatz, 4stimmig (pdf, bei liederindex.de)

Bildquelle: Wikimedia Commons