1) Der du das Los von meinen Tagen,
Und meines Lebens Glück und Plagen
Mit Güt‘ und Weisheit mir bestimmt;
Dir, Gott, dank ich mit frohem Herzen,
Das seine Freuden, seine Schmerzen
Aus deinen Segenshänden nimmt.
2) Du hast im Lauf von meinem Leben
Mehr Glück als Leiden mir gegeben,
Mehr Gut’s, als ich verdient, beschert.
Muß ich den Abend lang auch weinen,
Läßt du mir doch die Sonne scheinen,
Wann kaum der Morgen wiederkehrt. Ps. 30, 6
3) Soll ich nach deinem Wohlgefallen
Durch mancher Prüfung Enge wallen,
Die Fleisch und Blut mir schwerer macht:
So darf mein Herz doch nicht verzagen;
Ich weiß, du bist bei meinen Plagen
Stets auf mein wahres Wohl bedacht. Jer. 29, 11
4) Selbst aus des Lebens Bitterkeiten
Weißt du mein Glück mir zu bereiten,
Und schaffst aus Finsternissen Licht;
Du bahnst vor mir die rauhen Stege,
Und leitest mich auf meinem Wege,
Wenn Licht und Leitung mir gebricht.
5) Drum soll vor dir mein Herz sich stillen;
Ich weiß, daß ohne deinen Willen
Kein Haar von meinem Haupte fällt. Matth. 10, 30
Auf dich allein kann ich vertrauen,
Und meiner Zukunft Hoffnung bauen
In dieser unbeständ’gen Welt.
6) Ja, Herr, es sei mein ganzes Leben
Bloß deiner Leitung übergeben,
Bis dieser Leibesbau zerbricht.
Ob Berge fallen, Hügel weichen,
Und Welten sich zum Einsturz neigen,
So weicht doch deine Gnade nicht. Jes. 54, 10
Liedtext: Johann Samuel Patzke (1727-1787)
Melodie: 1792, Franz Vollrath Buttstedt (1735-1814)
Quelle:
Lied Nr. 22, in: Gesangbuch für die Evangelische Kirche in Württemberg, Stuttgart 1842. Verlags-Comptoir der ersten Auflage des neuen evangelischen Gesangbuchs, Stuttgart.
[Digitalisat]
Schriftstellen
Denn sein Zorn währt einen Augenblick, und lebenslang seine Gnade; den Abend lang währt das Weinen, aber des Morgens ist Freude. (Ps. 30, 6)
Denn ich weiß wohl, was ich für Gedanken über euch habe, spricht der HERR: Gedanken des Friedens und nicht des Leidens, daß ich euch gebe das Ende, des ihr wartet.
(Jer. 29, 11)
Nun aber sind auch eure Haare auf dem Haupte alle gezählt. (Matth. 10, 30)
Denn es sollen wohl Berge weichen und Hügel hinfallen; aber meine Gnade soll nicht von dir weichen, und der Bund meines Friedens soll nicht hinfallen, spricht der HERR, dein Erbarmer. (Jes. 54, 10)
Weblinks und Verweise
Notensatz, 4stimmig, mit 3 Strophen Text (pdf, externer Link zu liederindex.de)
Audiofile der Melodie (mp3, externer Link zu liederindex.de)
Liedeintrag bei Christ My Song
Notensatz, 4stimmig (Rüegg, pdf, midi, externer Link zu Christ My Song)
Lied Nr. 2, in: Gesangbuch für die evangelische Kirche in Württemberg, Schmuckausgabe (Verlagskontor des evangelischen Gesangbuchs, Stuttgart 1912)
Lied Nr. 630, in: Johann Peter Lange: Deutsches Kirchenliederbuch, 1843.
[Digitalisat des Werkes bei Hathi Trust Digital Library – Public Domain, Google-digitized]