Medialität, Medium, medial

Die Begriffe Medialität, Medium und medial leiten sich vom lateinischen Wort „medium“ ab, was soviel wie „mittleres“ oder „in der Mitte“ [= zwischen etwas] bedeutet.

„Medialität“ und „Medium“ stellen Zentralbegriffe im Spiritismus und Okkultismus dar.

Als „Medium“ wird ein Mensch bezeichnet, der mit Geistwesen Kontakt aufnehmen und deren Mitteilungen anderen Personen kommunizieren kann. Medien im hier besprochenen Sinne sind somit Mittelspersonen zwischen Diesseits und Jenseits.

Medialität ist dementsprechend die Fähigkeit, als Mensch Kontakte von und zu Geistwesen zu vermitteln. Man spricht hier auch von spiritueller Transkommunikation oder Spiritismus, wie sie beispielsweise von „Channelern“ und „Schamanen“ betrieben werden. Solche Personen sind mentale Medien.

Die medial vermittelte Kontaktaufnahme zu Verstorbenen (auch als „Totenbefragung“ bekannt) gehört ebenfalls zu diesem Gebiet, da sich Geistwesen sehr oft als Totengeister ausgeben. Auch ist es möglich, daß die Botschaften unter Zuhilfenahme von Gegenständen wie Pendel, Wünschelruten oder Ouija-Boards (sog. „Hexenbrett“, „Buchstabierbrett„, Planchette) vermittelt werden. Man nennt solche Hilfs-Gegenstände physikalische Medien. Der Zusammenhang mit der (von Gott streng verbotenen) Wahrsagerei und dem Spiritismus wird damit offensichtlich.

Die Geistwesen werden in der esoterischen Szene häufig unter bestimmten Namen bekannt gemacht, wie z.B. Metatron, Ramtha oder Thot.

Die Fähigkeit der Medialität stammt dem Okkultismus-Experten Pfr. Dr. Kurt Koch zufolge aus folgenden drei Wurzeln:

  • Vererbung (teilweise über mehrere Generationen hinweg)
  • Übertragung (z.B. von den Eltern bzw. Großeltern zu den Nachkommen)
  • Eigenes magischokkultes Studium bzw. Experimentieren
  • Initiation (Einweihung in eine okkulte Disziplin)

Die längerdauernde Einübung hypnotischer bzw. ekstatischer Trancezustände führt zur Ausbildung von Medialität, welche von den Esoterikern heute oft gezielt angestrebt und weiterentwickelt wird.

Auch berühmte Dichter wie Goethe, William Blake oder Rilke gaben an, sie hätten einige ihrer Schriften nach „innerem Diktat“ verfaßt. Das ähnelt der medialen Praktik des „automatischen Schreibens“.

Psychologisch gesehen stellt die Medialität eine bewußt herbeigeführte, „kontrollierte“ Bewußtseinsspaltung dar. Die Gefahr, eine mediumistische Psychose (Geisteskrankheit) zu entwickeln, ist daher groß.

Das online-Informationsportal religio.de beschreibt diese psychische Erkrankung folgendermaßen:

„Krankhafter Zustand der Psyche. Es handelt sich hier um Erfahrungen, die als Direktkontaktierung der Geister beschrieben werden. Die Geister werden direkt gehört und gesehen, und sie geben Aufträge, die unter Umständen selbstzerstörerische Inhalte haben. Ein solcher Zustand tritt häufig bei exzessiver Okkultpraxis auf“.

Ebenfalls sind Zwangserkrankungen und Angstzuszände (Phobien) aufgrund okkulter Betätigung häufig. Der bekannte Psychotherapeut und ehemalige Chefarzt der Nervenheilanstalt „Hohe Mark“, Dr. Alfred Lechler bestätigte, dass 50 % der Zwangsneurotiker Vorfahren hatten, die okkult belastet waren. Seine Studie erstreckte sich über 15 Jahre hinweg.

In seinem Buch „Verführungsprinzipien“ schreibt der christliche Autor Rudi Holzhauer:

„Auf Grund vieler negativer Erfahrungen halte ich die Medialität für ungöttlich und gefährlich; sie sollte in jedem Fall, auch wenn sie sich hinter scheinbar biblischen Äußerungen verbirgt, wie auch andere zweifelhafte Prägungen, Bindungen, Veranlagungen – dem HERRN bekannt und Ihm im Gebet ausgeliefert werden. Das kann in einem persönlichen Absagegebet mit oder ohne Seelsorger erfolgen. Zu einer ehrlichen Absage gehört in der Folgezeit das bewusste, willentliche Enthalten (Fasten!) von aller Freizeitbeschäftigung mit okkulten Dingen, einschließlich der Enthaltung von bestimmter Literatur, Musik, Filmen usw. Denn ‚diese Art fährt nicht aus, denn durch Beten und Fasten‘ (Mk. 9, 29, vergl. Jes. 58, 3…). Stattdessen ist eine intensive Beschäftigung mit Gottes Wort erforderlich, damit die Seele (Mt. 12, 43-45: „das Haus“) nicht leer bleibe.“

Die Folgen einer medialen Betätigung für das geistliche Leben sind erheblich. Menschen, die sich in ihrem Leben mit Wahrsagerei, Magie oder Spiritismus beschäftigt haben, fällt es oft äußerst schwer, sich zu Christus zu bekehren. Und wenn eine Person vorher schon Christ war, dann legt sich sehr häufig ein Bann über ihr Glaubensleben. Es geht die Freude am Beten und Bibellesen verloren; das Glaubensleben wird lau und träge. Manche Gläubige entwickeln sich durch Zauberei zu pharisäischen, selbstgerechten, heuchlerischen Charakteren.

Medial veranlagte Menschen werden von medial aktiven Kreisen angezogen, also von mystischen Kulten, von spiritistischen Zirkeln, von extremen Schwarmgeistern, von unbiblischen Sekten und Sonderströmungen. In vielen Fällen ist die Medialität dabei religiös überlagert, wie z.B. in den extremcharismatischen Strömungen. Natürlich gibt es in diesen Kreisen auch echte, treue Kinder Gottes. Sie gehören aber nicht in diese extremen Kreise hinein.

Doch Jesus Christus ist erschienen, die Werke des Teufels zu zerstören. Auch wenn es manchen geistlichen Kampf bedeuten mag: ER handelt noch heute nach seinem Versprechen:

Kommt endlich zu mir zurück, dann bleibt ihr am Leben! (Amos 5, 4)

Die Befreiung durch Jesus Christus

Schriftstellen

Jeremia 29, 13.14: Denn so ihr mich von ganzem Herzen suchen werdet, so will ich mich von euch finden lassen, spricht der HERR, und will euer Gefängnis wenden.

Jesaja 44, 24.25: Ich bin der HERR, der alles tut, der den Himmel ausbreitet allein und die Erde weit macht ohne Gehilfen; der die Zeichen der Wahrsager zunichte und die Weissager toll macht; der die Weisen zurückkehrt und ihre Kunst zur Torheit macht.

1. Samuel 28, 8: Und Saul verstellte sich und zog andere Kleider an, und ging hin, er und zwei Männer mit ihm, und sie kamen zu dem Weibe bei der Nacht, und er sprach: Wahrsage mir doch durch den Totenbeschwörergeist und bringe mir herauf, wen ich dir sagen werde.

Micha 3, 7: Und die Seher sollen zu Schanden und die Wahrsager zu Spott werden und müssen alle ihren Mund verhüllen, weil da kein Gotteswort sein wird.

1. Timotheus 4, 1: Der Geist aber sagt deutlich, daß in den letzten Zeiten werden etliche von dem Glauben abtreten und anhangen den verführerischen Geistern und Lehren der Teufel.

1. Korinther 15, 57: Gott aber sei Dank, der uns den Sieg gegeben hat durch unseren HERRN Jesus Christus.

Quellen und Literaturhinweise

Antholzer Roland: Mächte der Bosheit – Seelsorge bei dämonischer Verstrickung
Download beim CLV-Verlag unter https://clv.de/Maechte-der-Bosheit/256200

Franzke, Prof. Dr. Reinhard: Mediale Praktiken in der Schule
Download unter https://horst-koch.de/mediale-praktiken-in-der-schule/ bzw.
http://www.didaktikreport.de/Irrlehren_der_Padagogik.pdf

Holzhauer, Rudi: Verführungsprinzipien, S. 37 (Verlag der IABC, Wiesbaden bzw. Artos-Verlag, ISBN: 978-3-945119-09-9)

Holzhauer, Rudi: Das mediale Offensein für die Geisterwelt. In: Die Mystik – Ein faszinierender Irrweg, S. 27-29. 1984/86.
Überarbeitung, hrsg. von Sr. Antje-Marianne Kloth, 1989 (Heft mit Ringbindung)

Koch, Dr. Kurt E.: Medialität aus der Sicht der Seelsorge, in: Seelsorge und Okkultismus, S. 384ff. Digitalisat: books.google.de/books?isbn=3924293600

Koch, Dr. Kurt E.: Medialität und Befreiung (Medialität aus der Sicht der Seelsorge und Beispiele der Befreiung). Dem Buch „Seelsorge und Okkultismus“ entnommen; externer Link zu horst-koch.de)

Koch, Kurt E.: Der Einblick in die seelische Not der okkulten Fälle. Auszug aus dem Handbuch Seelsorge und Okkultismus, S. 30-78. Digitalisat: books.google.de/books?isbn=3924293600

Lechler, Dr. med. Alfred: Leg deine Nerven in Gottes Hand. Digitalisat (pdf) bei VDHS

Auswirkungen okkulter Betätigung (externer Link zu Bibel- und Schriftenmission)

Die Seelsorge bei Geisteskranken. (Bearbeitet von Dr. [Karl Johann Friedrich] Lechler, Diakonus in Winnenden und Seelsorger an der Irren-Heilanstalt Winnenthal.) In: Evangelische Pastoraltheologie von Dr. Christian Palmer. Stuttgart, 1860. Druck und Verlag von J. F. Steinkopf, S. 416 – 481. [Digitalisat]

Erstellt am 04. Mai 2015 * Letzte Überarbeitung am 13. August 2023

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