Apostelgeschichte 2, 47

Und sie waren täglich und stets beieinander einmütig im Tempel und brachen das Brot hin und her in Häusern, 47 nahmen die Speise und lobten Gott mit Freuden und einfältigem Herzen und hatten Gnade beim ganzen Volk. Der HERR aber tat hinzu täglich, die da selig wurden, zu der Gemeinde.

Komm, heiliger Geist, der Du einst am Pfingstfest dreitausend unsterbliche Seelen ergriffen und zum Leben in Christo erweckt hast, erfülle auch an diesem Pfingstfeste die Herzen Deiner Gläubigen und entzünde in ihnen das Feuer Deiner himmlischen Liebe. Sind wir’s gleich nicht wert, daß Du kommst und uns erhörst, wir sind’s doch alle bedürftig, und Du willst ja nicht ansehen unsere Würdigkeit, sondern allein unsere Not und Bedürftigkeit. Komm denn, und stille unsere Sehnsucht, taufe die Menschheit mit Deiner Alles durchdringenden Feuertaufe und erfülle mit Deinen himmlischen und unvergänglichen Gaben die ganze Christenheit.

Komm zu den Millionen, die noch kein Pfingstfest feiern können, weil sie den süßesten aller Namen nicht auszusprechen wissen, und geleite zu ihnen die Füße der Boten, welche Frieden verkündigen. Komm zu den Millionen, die noch kein Pfingstfest feiern wollen, weil die Sünde sie abhält und die Lustgelage der Welt ihnen lieber sind als die Festtage in den Vorhöfen Deiner Tempel. Komm, Geist des Vaters und des Sohnes, und erwecke die Leichtsinnigen, daß sie sich besinnen und ihre unsterbliche Seele retten, begeistere die Trägen, befestige die Wankelmütigen, erfreue mit Pfingsttrost die Traurigen und erquicke mit den Hoffnungen der ewigen Pfingsten alle, die im Sterben liegen und vielleicht heute noch davon müssen. Komm hernieder und segne uns Alle, und gehe Keinem mit Deinem Segen vorüber; rette, was sich retten läßt, und vollende das Werk Deiner Erbarmungen, das Du in uns angefangen hast, bis auf den Tag Deiner Zukunft. Erhöre unser Gebet und siehe nicht an den Tod unserer Herzen, sondern das Ja und Amen Deiner Verheißung; erneure unsere Wünsche, unsere Neigungen, unsere Gefühle, unsere Gedanken. Und einst, wenn die Tage des Wartens und Betens vorüber sind, dann sende Deine Schnitter, die heiligen Engel, und hole uns heim zu den ewigen Pfingsten, die nimmer wieder untergehen.

Amen.

(Johann Friedrich Wilhelm Arndt)


Eingestellt am 25. April 2024