Offenbarung 4, 3

Und der dasaß, war gleich anzusehen wie der Stein Jaspis und Sarder; und ein Regenbogen war um den Stuhl, gleich anzusehen wie ein Smaragd.

Welch ein feines, treffendes Bild! Der dort auf dem Stuhl sitzt, hat nicht immer schönes Wetter und glänzenden Sonnenschein auf Erden gehabt und gewollt. Der Regenbogen ist doch meistens nur zu sehen, wenn der Wettersturm vorbeigezogen ist. Jesus hat Schmerz und Versuchung, Kampf und Tod hinter sich; von daher der Regenbogen. Und das geht auch seine Leute an, die aus großer Trübsal gekommen sind. Der Sonnenschein allein macht die Wüste! Wir bekommen früh genug jenen wundersamen Regenbogenglanz zu sehen, wenn wir angelangt sind am gläsernen Meer. Hier kalter Sturm und heftige Niederschläge; daraus kann man den Schluß ziehen: Daheim beim Herrn werden wir schönes Wetter haben und der Regenbogen wird unter uns sein! Umgekehrt wäre es schauerlich! Jetzt den höchsten Barometerstand und einst die ewige Regenzeit! Darum wollen wir stille werden mitten in der Trübsal und uns trösten mit der zukünftigen Herrlichkeit. Unsere Tränen gehören auch zu jenen Millionen Tropfen, in denen sich der Sonnenglanz der Ewigkeit bricht, der jenen Regenbogen schaffen soll. Unsere Trübsal, die zeitlich und leicht ist, schafft eine ewige Herrlichkeit, die über alle Maßen ist.

Heute gib uns, Herr, nur Kraft zur Stille und stärke unsere Hoffnung auf deine herrliche Zukunft. Jeder Schritt im regennassen Wege bringt uns dem Sonnenschein näher, der nie verblaßt. Leuchte in unser armes Leben, unsern Füßen Kraft zu geben. Wir kommen nach Hause, zu dir! Amen.


Text- und Bildnachweise:

Glaubensstimme
Samuel Keller (1856-1924), Pfarrer in Düsseldorf; aus Bestand: AEKR Bibliothek BK3005