Du aber, Israel, mein Knecht, Jakob, den ich erwählt habe, du Samen Abrahams, meines Geliebten; (Jesaja 41, 8)
Wenn wir die Gnade Gottes empfangen haben in unsre Herzen, so wirkt sie in uns dahin, daß wir Gottes Knechte werden. Wir sind vielleicht ungetreue Knechte, jedenfalls sind wir unnütze Knechte; aber dennoch, sein Name sei dafür gepriesen, sind wir seine Knechte; wir tragen sein Dienstkleid, wir essen an seinem Tische und gehorchen seinen Geboten. Einst waren wir Knechte der Sünde, aber der uns frei gemacht hat, hat uns nun in sein Haus aufgenommen und hat uns Gehorsam gegen seine Gebote gelehrt. Wir dienen unserm Meister nicht vollkommen, aber wir möchten es, wenn wir könnten. Wenn wir Gottes Stimme uns zurufen hören: „Du sollst mein Knecht sein,“ so können wir mit David antworten: „Ich bin Dein Knecht, Du hast meine Bande zerrissen.“ Aber der Herr nennt uns nicht bloß seine Knechte, sondern seine Erwählten: „Den ich erwählet habe.“ Nicht wir haben Ihn zuerst erwählt, sondern Er hat uns erwählt. Wir sind jetzt Gottes Knechte, so sind wir es nicht von jeher gewesen; die selige Umwandlung müssen wir der unumschränkten Gnade zuschreiben.
Das Auge der Unumschränktheit hat uns ausersehen, und die Stimme der unwandelbaren Gnade hat bezeugt: „Ich habe dich je und je geliebet“. Lange bevor Zeit oder Raum ins Dasein gerufen war, hatte Gott die Namen seines auserwählten Volkes auf sein Herz eingegraben und sie zuvor verordnet, daß sie gleich sein sollten dem Ebenbilde seines Sohnes, und hat sie eingesetzt zu Erben der ganzen Fülle seiner Liebe, seiner Gnade und seiner Herrlichkeit. Welch ein Trost liegt hierin! Hätte der Herr uns so lange geliebt, um uns wieder zu verwerfen? Er wußte, wie halsstarrig wir sein würden; Er erkannte, daß unsre Herzen böse waren, und dennoch traf Er Seine Wahl. O, unser Heiland ist kein wetterwendischer Freund. Er fühlt sich nicht eine kleine Weile entzückt von etlichen Strahlen der Schönheit von den Augen seiner Brautgemeinde und verwirft sie nachher um ihrer Untreue willen. Nein, Er hat sie sich vertrauet in Ewigkeit. Die ewige Erwählung ist eine Handschrift auf unsre Dankbarkeit und auf seine Treue, die sich nicht verleugnen kann.
„Wer nach der Gnadenwahl
Auf diesem Felsen stehet,
Der stehet fest,
Wenn alles untergehet.“
Quelle: Glaubensstimme – Lass mich aufs Feld gehen und Ähren auflesen
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