Psalm 11, 3

Denn sie [die Gottlosen, V. 2] reißen die Grundfesten um; was kann da der Gerechte ausrichten? (Psalm 11, 3)

Unstreitig war David von großen Gefahren umringt. Es war tatsächlich so, daß seine Feinde bereit waren, ihn heimlich zu schießen; es war eben so wahr, daß sogar die Grundpfeiler (Grundtext) von Gesetz und Gerechtigkeit unter Sauls schlechter Regierung niedergerissen wurden. Aber was bedeutete dies alles für den Mann, der seine Hoffnung allein auf Gott gesetzt hatte? Er konnte der Gefahr trotzen, konnte den Feinden entgehen und furchtlos der Unredlichkeit und Falschheit begegnen, die ihn umgab.

Seine Antwort auf die Frage seiner verzagten Freunde: „Was sollte der Gerechte da ausrichten?“ würde jedenfalls die Gegenfrage sein: „Was sollte er mit Gott nicht ausrichten können?“ – Wenn wir durch das Gebet Gott als Bundesgenossen geworben und uns durch den Glauben der Erfüllung der Verheißungen versichert haben, was für ein Grund zur Flucht könnte dann vorliegen, wie grimmig und mächtig unsere Feinde auch immer sein mögen? Mit Schleuder und Stein hatte David schon früher den Riesen erschlagen, vor dem das ganze Heer Israels gezittert hatte, und der Herr, der ihn von dem unbeschnittenen Philister errettet hatte, konnte ihm sicher auch von der Gewalt des Königs Saul und seiner Häscher helfen. Es gibt in der Sprache des Glaubens kein Wort „unmöglich“; des Herrn Krieger wissen zu kämpfen und zu siegen, aber nicht feige zu fliehen.

(Charles Haddon Spurgeon: Die Schatzkammer Davids)

Verweise

Charles Haddon Spurgeon: Die Schatzkammer Davids. Vollständige Auslegung aller Psalmen. CLV Christliche Literatur-Verbreitung, Bielefeld. 5 Bände, 5352 Seiten.
ISBN 978-3-86699-372-3.


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Eingestellt am 19. Mai 2024 – Letzte Überarbeitung am 26. August 2024