O Tag, so schwarz und trübe (Möwes)

Karfreitag

1) O Tag, so schwarz und trübe,
Wie düst’re Mitternacht –
O Tag, so warm von Liebe,
Wie’s keine Sonne macht!

2) Dich schwärzen finst’re Taten –
Du brütest schweres Leid –
Du zeigst den Herrn, verraten,
Den Herrn der Herrlichkeit.

3) An gräuelhafte Gründe
Führst Du den scheuen Fuß;
Und ungeheu’re Sünde,
Das ist Dein Morgengruß.

4) Und Liebe ohne Ende,
Aus Gottes Vaterhaus,
Sie breitet hier die Hände
Am Kreuze segnend aus.

5) Verfolgt von blut’gem Hassen,
Vergießt sie für die Welt –
Sie kann’s, sie kann’s nicht lassen –
Ihr Blut als Lösegeld!

6) O Tag, so schwarz und trübe,
Du zeugst von meiner Nacht;
O Tag, so warm von Liebe,
Ich seh‘ der Gnade Macht !

Liedtext: Heinrich M. Möwes

Quelle:

Gedichte von Heinrich Möwes, weiland Pastor zu Altenhausen und Ivenrode, nebst einem Abrisse seines Lebens, großentheils nach seine Briefen. Vierte, mit einer kleinen Auswahl von ihm gehaltenen Predigten vermehrte Auflage. Magdeburg, in der Heinrichshofenschen Buchhandlung, 1843, S. 206fDigitalisat

Weblinks und Verweise

Lied Nr. 88: Liederkranz für Sonntags-Schulen und Jugend-Vereine. Eden Publishing House (Hrsg.), St. Louis, Mo./U.S.A., 1898 (mit 4st. Notensatz; externer Link zu Hymnary.org)

Lied Nr. 95: Jugendharfe: Liederbuch für Christliche Vereine, Kirchenchöre, und Sonntagsschulen. Gottfried Berner (Publisher), Buffalo, N.Y./U.S.A., 1894 (mit 4st. Notensatz von Frau Jos. F. Knapp; externer Link zu Hymnary.org)

Eingestellt am 8. Februar 2020 – Letzte Überarbeitung am 21. März 2023