Wie nötig ist der Glaube (Hiller)

So ihr nicht glaubet, daß Ich es sei, so werdet ihr sterben in euren Sünden.
(Joh. 8, 24)

Wie unumgänglich nötig ist es dann, an den Sohn Gottes zu glauben und im Glauben an Ihn hier zu leben!

1) Wie nötig ist der Glaube
Weil ich im Leben bin!
Man reißt nicht so im Raube
Die Seligkeit dahin.
Noch eh‘ man sich’s verseh’n
Kann man in Sünden sterben;
Man kann in sein Verderben
Im Rausch und Schlummer geh’n.

2) Es gilt nicht, Sünde lieben,
Nicht, sicher bis zum Tod
Die Buße von sich schieben,
Nicht, glauben erst zur Not;
Nicht sein, wie Joab war,
Die Schulden lange häufen
Und erst in Angst ergreifen
Die Hörner am Altar.

3) Pflanz, Vater, durch den Glauben
Mich meinem Heiland ein;
Laß mich nicht wie die Tauben
Bei seinem Worte sein;
Gib meinem Glauben Frucht
Wie festgewachs’nen Reben,
Und nimm mein ganzes Leben
In Deiner Gnade Zucht.

4) Wie gut ist’s, Jesum kennen
In seine Wunden sehn,
Von Ihm sich niemals trennen,
Mit Ihm zum Himmel gehen!
Trag ich Dein Zeichen schon Zuvor
gleich Deinen Schafen,
So kann ich auch entschlafen
Auf Dich, du Gottes Sohn!

Liedtext: Philipp Friedrich Hiller (1699-1769)
Melodie: 1628, Heinrich Schütz (1585-1672) „Von Gott will ich nicht lassen“

Quellen:

Liedtext: Hiller, Philipp Friedrich, Geistliches Liederkästlein zum Lobe Gottes, Zweiter Teil, zum 10. Februar, Stuttgart 1833

Letzte Überarbeitung am 8. Januar 2023