Mein Gott! Wie bist du so verborgen! (Salomo Franck)

1) Mein Gott! Wie bist du so verborgen!
Wie ist dein Rath so wunderbar!
Was helfen alle meine Sorgen?
du hast gesorget, eh‘ ich war.
Mein Gott und Vater! führe mich
nur selig, obgleich wunderlich.

2) Man kann dich nicht von vorne sehen,
wir blicken dir nur hinten nach.
Was du bestimmt, das muß geschehen
bei unserm Glück und Ungemach.
Mein Gott und Vater! führe mich
nur selig, obgleich wunderlich.

3) Herr! Wer kann deinen Rath ergründen?
Dir bleibt allein der Weisheit Preis;
du kannst viel tausend Wege finden,
wo die Vernunft nicht einen weiß.
Mein Gott und Vater! Führe mich
nur selig, obgleich wunderlich.

4) Dein allerheiligste Gedanken sind
himmelweit von Menschenwahn;
d’rum leite mich in deinen Schranken
und führe mich auf rechter Bahn!
Mein Gott und Vater! führe mich
nur selig, obgleich wunderlich.

5) Dir will ich mich ganz überlassen
mit Allem, was ich hab‘ und bin.
Ich werfe, was ich nicht kann fassen,
auf deine Macht und Weisheit hin.
Mein Gott und Vater! Führe mich
nur selig, obgleich wunderlich.

6) Hilf, daß ich nimmer von dir kehre
in Glück und Unglück, Freud‘ und Leid.
Schick alles, Herr! Zu deiner Ehre
Und meiner Seelen Seligkeit.
Mein Gott und Vater! Führe mich
nur selig, obgleich wunderlich.

Liedtext: Salomo Franck (1659-1725)
Melodie: 1657, Georg Neumark Wer nur den lieben Gott läßt walten

Links und Verweise:

Notensatz, 4stimmig, mit englischem Text (Neumark, externer Link zu Hymnary.org)

Audiofiles der Melodie (Neumark, midi, mp3, externer Link zu Hymnary.org)

Eingestellt am 4. November 2020