Jesaja 62, 6

O Jerusalem, ich will Wächter auf deine Mauern bestellen, die den ganzen Tag und die ganze Nacht nimmer stillschweigen sollen und die des HERRN gedenken sollen, auf daß bei euch kein Schweigen sei. (Jesaja 62, 6)

Glaubensvolles Bitten und Wirken schafft große Veränderungen. Es muß uns ebensowenig auf dem Gebiete des Geisteslebens als auf dem des Leibeslebens, ebensowenig auf dem Gebiete der Geisterwelt als auf dem der Körperwelt befremden, daß große und weittragende Dinge Beharrlichkeit, Ausdauer und Mut, ja, angestrengte Arbeit und Geduld erfordern. Es hat den Herrn viel gekostet, uns zu erlösen, und bis nun der Lohn Seiner Schmerzen eingebracht ist, hat Seine Gemeinde auch eine leidensvolle, trübsalsreiche Arbeit zu tun.

Unsere Gebete können oft nicht so schnell erhört und realisiert werden; es müssen da auf Erden und in der Geisterwelt Hindernisse überwunden und Verhältnisse abgewickelt werden, die Zeit und Ausdauer erfordern. Die Auserwählten sollen Tag und Nacht rufen; die Erhörung ist gewiß, aber das Wann kann nicht bestimmt werden. Verlorengehen können die Gebete im Namen Jesu nicht. Sie sind oft wie Wassertropfen, die sich in der Höhe ansammeln und dann als ein kräftiger Regen herniederströmen. Möchten sie nur nicht so spärlich und nur nicht in so großen Zwischenräumen aufsteigen, die Erhörung würde dann in vielen Fällen rascher und kräftiger erfolgen! Mutloswerden im Glauben und Laxwerden im Gebet haben traurige, oft sehr weittragende, uns und andere schädigende Folgen. Wenn dich der Herr durch Sein Wort und durch Seinen Geist zu einer Bitte anregt, so laß dein ganzes Herz davon ergriffen und erfüllt werden und bitte dann im Glauben und in der Geduld so lange, bis du die Erhörung vor dir siehst, bis du danken kannst für das Erbetene.

(Markus Hauser)

Quelle: Glaubensstimme – Die Archive der Väter

Eingestellt am 28. November 2022