Es wartet alles auf Dich, daß Du ihnen Speise gebest zu seiner Zeit. Wenn Du ihnen gibst, so sammeln sie; wenn Du Deine Hand auftust, so werden sie mit Gut gesättigt.
Betrachtung zum 31. Januar
Wie groß ist unseres Gottes Haushaltung! Und doch sorgt er täglich für alle seine Geschöpfe, für Menschen, Tiere und die ganze Kreatur. Auch für die Undankbaren sorgt er; er läßt seine Sonne aufgeben über Böse und über Gute, über Gerechte und Ungerechte. Es gehört sehr wenig dazu, die liebende Fürsorge Gottes für alle Kreatur zu erkennen, und doch sind viele Menschen blind gegenüber dieser handgreiflichen Tatsache. Sie warten nicht mehr auf Gott mit ihrer Speise, sie leben und arbeiten ohne Gott, ohne Gebet.
Handelt es sich doch bei vielen nicht nur um Speise, um Lebensunterhalt, sondern um möglichst große Reichthümer. Will man solche sammeln, so liegt es vor Augen, man kann dabei nicht auf Gott warten, nicht mit ihm sammeln. Das Eigenthümliche bei gottlosem Erwerb ist: der Mensch wird nicht „mit Gut gesättigt,“ sondern je mehr er hat, desto größer wird die Gier nach Vermehrung. O, die unglücklichen, unbefriedigten, undankbaren Menschen! Stellen wir uns nicht unter den bösen Geist unserer Zeit! Wer treu ist im irdischen Beruf und auf Gottes Fürsorge und Segen wartet, darf erfahren, daß der Herr seine Hand auftut und gibt. Keine Verheißung steht für den gläubigen Christen fester, als die des täglichen Brotes. Wie viel seliger lautet das Wort: „Mein Gott hat mir gegeben“, als das Wort: „ich habe gewonnen.“ Gottes Gaben machen satt; der gläubige Empfänger ist dankbar, zufrieden und vertraut dem Vater im Himmel auch für die Zukunft.
Lieber, himmlischer Vater! Ich danke Dir von Herzen, daß man auf Dich warten darf. Du hast ein Herz für alle unsere Bedürfnisse, und hast bisher auch für mich und die Meinen so treulich gesorgt. Dir will ich auch ferner getrost vertrauen. Amen.