Der Reiche starb und war in der Hölle und in der Qual. (Lukas 16, 22.23)
Das ist eine Geschichte, die das Herz zitternd machen, aber auch zur Eile treiben kann, daß man seine Seele rette.
Weise: „Schmücke dich, o liebe Seele„. 46
1) Gott! Gedenk ich ans Verdammen,
An die Pein in jenen Flammen,
An den Zorn von deinem Stuhle,
An die Qual im Schwefelpfuhle,
An das Feuer, das man fühlet,
Das kein Tröpflein Wasser kühlet,
O so schrei ich auf der Stelle
Ach, bewahr mich vor der Hölle!
2) Da ist ewiges Verderben,
Und ihr Wurm wird niemals sterben,
Weil der Spruch unwiderstreblich,
Ist die Reue nun vergeblich,
Und auf das Geheul der Armen
Folgt im Himmel kein Erbarmen.
O so bet ich: Herr, behüte
Mich hievor durch Deine Güte!
3) Vater! vor dem Höllenfahren
Kann mich Deine Macht bewahren;
Nichts als Deines Sohns Versühnen
Mag mir zur Errettung dienen,
Und Sein kräftiges Vertreten
Kann mich von dem Feu’r erbeten;
Nur Dein Geist kann, bis ich sterbe,
Mir das Pfand sein zu dem Erbe.
4) Führ mich durch die enge Pforte
Bei dem Licht von Deinem Worte;
Laß mich ja nicht sicher leben,
Nicht der Weltlust mich ergeben,
Mich nicht bis zum Grab verschulden,
Was ich leide, glaubig dulden,
Und nach überstand’nen Proben
Deine Macht im Himmel loben!
Liedtext: Philipp Friedrich Hiller (1699-1769)
Melodie: 1649, Johann Crüger (1598-1662) „Schmücke dich, o liebe Seele„
Quelle:
Geistliches Liederkästlein zum Lobe Gottes, bestehend aus 732 kleinen Oden über so viel biblische Sprüche: Kindern Gottes zum Dienst aufgesetzt von M. Philipp Friedrich Hiller. 2 Theile in 1 Bande. Vermehrt mit dem Lebenslauf, sowie Bildniss des Verfassers und einem Register über sämmtliche Liederverse. Verlag von Rupp, Reutlingen 1869.
[Seite 396, Digitalisat]
Geistliches Liederkästlein zum Lobe Gottes, bestehend aus zweimal 366 kleinen Oden über so viel biblische Sprüche. Kindern Gottes zum Dienst aufgesetzt von M. Ph. Friedr. Hiller, weiland Pfarrer in Steinheim bei Heidenheim. In zwei Teilen. Mit Hillers Lebenslauf sowie einem Verzeichnis der Materien, Bibelstellen und aller Liederverse. Verlag Ernst Franz, Metzingen/Württ., 1904. [Seite 385]
Schriftstellen
Und er [der reiche Mann] rief und sprach: Vater Abraham, erbarme dich mein und sende Lazarus, daß er die Spitze seines Fingers ins Wasser tauche und kühle meine Zunge; denn ich leide Pein in dieser Flamme. (Lukas 16, 24)
Ringet darnach, daß ihr durch die enge Pforte eingehet; denn viele werden, das sage ich euch, darnach trachten, wie sie hineinkommen, und werden’s nicht tun können. (Lukas 13, 24)
Gehet ein durch die enge Pforte! Denn die Pforte ist weit, und der Weg ist breit, der zur Verdammnis abführet; und ihrer sind viel, die darauf wandeln. (Matthäus 7, 13)
Dann wird er auch sagen zu denen zur Linken: Gehet hin von mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer, das bereitet ist dem Teufel und seinen Engeln! (Matthäus 25, 41)
Und sie werden hinausgehen und schauen die Leichname der Leute, die an mir übel gehandelt haben; denn ihr Wurm wird nicht sterben, und ihr Feuer wird nicht verlöschen, und werden allem Fleisch ein Greuel sein. (Jesaja 66, 24)
Deine Pracht ist herunter in die Hölle gefahren samt dem Klange deiner Harfen. Maden werden dein Bett sein und Würmer deine Decke. (Jesaja 14, 11)
Weblinks und Verweise
Liedeintrag bei Hymnary.org
Lied Nr. d221 , in: Wolga-Gesangbuch der deutschen evangelischen Kolonien an der Wolga. Wolga Book Co., Chicago, Illinois/U.S.A., 1916
Allversöhnung – Werden alle Menschen gerettet?