Saget unter den Heiden, daß der HERR König sei und habe sein Reich, soweit die Welt ist, bereitet, daß es bleiben soll, und richtet die Völker recht. (Psalm 96, 10)
Dies ist der kurze Inhalt des Evangeliums, welches der Heilige Geist zur Zeit des neuen Testaments unter den Heiden zu predigen befohlen hat. Es ist aber leicht zu erachten, daß diese Worte nicht nur dieses in sich fassen, daß der HErr mit Seiner Allmacht Alles umfasse und beherrsche, denn diese Wahrheit ist, wenn sie allein bleibt, den Sündern schrecklich, sondern daß noch viel mehr darin enthalten sei, welches nach Vers 1 die Materie zu einem neuen Lied, das man singen kann, abgeben, und nach Vers 2 zum Lob Gottes erwecken, ja die Sünder überzeugen kann, daß ihnen Heil widerfahren solle.
Wenn unter den Heiden gepredigt und geglaubt wird, daß der HErr König sei, so wird erstlich der ganze Götzendienst nach Versen 4.5. zu nichte gemacht, weil Jehovah allein König ist, und keinen Andern neben sich haben kann. Einem König gebührt Herrlichkeit, Pracht, Gewalt und Ehre: Wenn nun Jehovah König ist, so soll man nach Vers 6 glauben, es stehe herrlich und prächtig vor Ihm, und gehe gewaltig und löblich zu in Seinem Heiligtum. Der Heilige Geist, der dieses zeugte, wußte wohl, daß zu derjenigen Zeit, da die Heiden zur Anbetung Gottes werden berufen werden, das Heiligtum oder der Tempel zu Jerusalem werde verbrannt werden; darum deutete Er hier auf die Kirche als den Tempel Gottes, im völligen Verstand aber auch das himmlische Heiligtum, in welches Christus bei Seiner Himmelfahrt als Hoherpriester eingegangen ist. In demselben steht’s freilich herrlich und prächtig vor dem HErrn, und es geht gewaltig und löblich darin zu.
Hier ist also den Heiden etwas zu hoffen vorgelegt, denn in diesem himmlischen Heiligtum oder Tempel sollen sie dereinst dem HErrn Tag und Nacht dienen, Offenb. 7, 9.15. Ehe sie aber dahin gelangen, werden sie von dem Heiligen Geist aufgerufen, auf Erden die schuldige Anbetung zu leisten. Ihr Völker, sagt Er, bringet her dem HErrn, bringet her dem HErrn Ehre und Macht. Das ist, ehret den HErrn allein, und bekennet von Herzen, daß Er allein mächtig sei. Bringet her dem HErrn die Ehre Seinem Namen, bringet Geschenke, opfert Ihm euch selbst, und Alles, was ihr habt, auf, bringet Geschenke und kommt in Seine Vorhöfe; vereiniget euch mit den gläubigen Israeliten. Betet an den HErrn im heiligen Schmuck der Gerechtigkeit; es fürchte Ihn alle Welt.
Es wird ferner Vers 10 die weite Ausbreitung und die ewige Dauer des Reiches Gottes gepriesen, damit die Heiden nicht meinen möchten, es werde dasselbe im Neuen Testament beschaffen sein, wie das irdische Reich Davids, welches in enge Grenzen eingeschlossen gewesen, und bald wieder vergangen ist, und endlich werden Verse 11-13 der Himmel, die Erde, das Meer und was darinnen ist, das Feld und Alles, was darauf ist, ja alle Bäume im Wald aufgerufen, sich zu freuen, weil der HErr als König zum Gericht komme, da Er dann nicht nur den Auserwählten Sein Reich als ein Erbe geben, sondern auch an Seinen und ihren Feinden Rache ausüben, und überdies die seufzende Kreatur von dem verderblichen Dienst frei machen, und ihr zur Teilnehmung an der herrlichen Freiheit der Kinder Gottes verhelfen wird, Röm. 8, 21. So Vieles wird angezeigt, wenn man sagt, daß der HErr König sei.
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