Matthäus 24, 42

Darum wachet, denn ihr wisset nicht, welche Stunde euer HERR kommen wird…

Immer unheimlicher wird es in der Welt. Immer größer und unlösbarer werden die Probleme. Da regt es sich hier und dort in der Christenheit. Man besinnt sich darauf, daß Jesus gesagt hat, Er werde wiederkommen am Ende der Zeit. Jahrzehnte, ja, Jahrhunderte hindurch sprach man kaum davon. Die Christenheit glich jenen törichten Jungfrauen, die dem Bräutigam entgegenzogen und dabei einschliefen. Aber nun ist ein Aufwachen gekommen. Es ist uns, als hörten wir in der Ferne das Geschrei: „Der Bräutigam kommt! Auf! Geht ihm entgegen!“

Aber — sind wir wirklich richtig wach? Wachet! Ihr wisset nicht, welche Stunde euer Herr kommen wird!“ Kann Er heute kommen? Findet Er uns bereit? Es war in der Zeit des „Dritten Reiches“. Da saßen wir in einer Sitzung. Unsere Mappen und viele Papiere lagen auf dem Tisch. Auf einmal sprang die Tür auf. Ein paar Männer erschienen und riefen streng: „Geheime Staatspolizei! Alle aufstehen und an die Wand stellen! Alle Papiere und Mappen liegen lassen!“

Da hätte manch einer gern noch dies oder jenes versteckt oder geordnet. Das ging nun nicht mehr. So wird die Wiederkunft Jesu sein. Laßt uns doch heute noch unser Leben ordnen! Laßt uns Frieden machen, wo wir Streit haben! Laßt uns um Vergebung bitten, wo es not tut! Laßt uns Bindungen zerreißen, die Gott nicht gefallen! Laßt uns wachen und im Licht wandeln! Dann wird uns Sein Licht nicht erschrecken. Dann dürfen wir uns freuen, wenn Er kommt.

Amen.

(Pastor Wilhelm Busch)

Wache am Wort

Bewahrt das Wort und hütet es bescheiden
Als Lehen Gottes, schweigend, wenn er’s will.
In mancher Zeit will sich der Herr verkleiden;
Dann stehe auch der Diener wartend still.

Der Wächter darf der Welt den Schrei nicht neiden,
Die Stummheit ist sein priesterliches Amt,
Und jedes Wort, das ihm im Herzen flammt,
Von Gott geweckt, muß er gehorsam leiden.

(Siegbert Stehmann, Nr. 4036, vom 10.11.1935)

Erstellt am 27. Juni 2021