1) So nimm denn meine Hände und führe mich
bis an mein selig Ende und ewiglich.
Ich mag allein nicht gehen, nicht einen Schritt:
wo du wirst gehn und stehen, da nimm mich mit.
2) In dein Erbarmen hülle mein schwaches Herz
und mach es gänzlich stille in Freud und Schmerz.
Lass ruhn zu deinen Füßen dein armes Kind:
es will die Augen schließen und glauben blind.
3) Wenn ich auch gleich nichts fühle von deiner Macht,
du führst mich doch zum Ziele auch durch die Nacht:
so nimm denn meine Hände und führe mich
bis an mein selig Ende und ewiglich!
Liedtext: 1862, Julie Katharina Hausmann (1826-1901)
Melodie: 1842, Friedrich Silcher (1789-1860)
Die Melodie zu diesem Lied erschien 1843 in Silchers Sammlung “Zwölf Kinderlieder für Schule und Haus”, zwei- drei- und vierstimmig komponiert, dort noch mit dem Text “Wie könnt ich ruhig schlafen in dunkler Nacht, wenn ich, o Gott und Vater, nicht dein gedacht?”, einem Nachtgebet für Kinder von Agnes Franz. Die Melodie wurde später durch das Lied von Julie Hausmann “So nimm denn meine Hände” weltbekannt.
Deren ruhiger, nur in der fünften Zeile durch Aufwärts-Intervalle und Modulation drängender Charakter fügt sich zu Hausmanns kindlichem Vertrauensbekenntnis so gut wie zu Agnes Franz’ Originaltext.
Weblinks und Verweise
Maiblumen. Lieder einer Stillen im Lande, dargereicht von G. Knak, Pastor a.d. böhmisch-lutherischen Gemeide zu Berlin. I. Bändchen. Sechste Auflage. In Commission bei Eduard Beck in Berlin.
Liedeintrag bei „Christliche Gedichte und Lieder“
Liedpredigt von Prof. Dr. Rainer Hauke
Andreas Marti, „So nimm denn meine Hände“. In: Jahrbuch für Liturgik und Hymnologie, 27. Bd., 1983, S. 215-225 (zusammen mit Waldtraut Ingeborg Sauer-Geppert).