Offenbarung 14, 1

Und ich sah das Lamm stehen auf dem Berg Zion und mit ihm hundertvierundvierzigtausend, die hatten seinen Namen und den Namen seines Vaters geschrieben an ihre Stirn. (Offb. 14, 1)

Und nun wird uns in diesen Versen mit einer Tiefe ohnegleichen geschildert, was es um das Leben eines Christen ist. Es sind die Verse, aus denen das Lied Richters entsprang: Es glänzet der Christen inwendiges Leben. – Was sind denn Christen? sagen diese Verse. Kannst du uns sagen, Johannes, was das für Leute sind, die da am Ziel sind? Ja, sagt er, und nun offenbart er uns eines nach dem andern.

Die Christen sind Menschen, die den Namen des Herrn und seines Vaters an der Stirn tragen. Sie tragen nicht das Zeichen des Tieres, sie tragen den Namen des  C h r i s t u s.  Das ist nun nicht ein äußeres Zeichen, wie heute gewisse Schwärmer meinen, sondern damit sagt uns der Prophet folgendes: Christen sind Menschen, die Jesus so zu eigen sind, daß von ihm sie nichts trennen darf, aus seiner Hand sie nichts zu reißen vermag. Es leuchtet in diesem Ausdruck „Zeichen Jesu an der Stirn“ das tiefe geistliche Geheimnis: „Es glänzet der Christen inwendiges Leben“. Das ist ein Geheimnis, das keiner beschreiben kann. Wer ein Christ ist, ist es wesenhaft. Das weiß jeder. Das weiß die Welt genau. Sie bestreitet es sehr vielen, die es dem Namen nach sind, die dem Namen nach zur Kirche gehören. Aber wer wirklich ein Christ ist, das sieht man, das spürt man, das ist, wie wenn sie gezeichnet wären, diese Menschen. Darum werden sie auch so glühend gehaßt. Man kann sich nicht verbergen, wenn man Gott gehört. Die Gezeichneten, das sind die Christen. Und was die Menschen sonst tätowieren heißen und was unsere armen Söhne unter der linken Achsel trugen in jener schwarzen Uniform, das geschieht hier im Geist. Die Christen sind die Gezeichneten Jesu, die an ihn glauben, die ihm gehören, die gewiß sind, daß nichts sie von ihrem Herrn zu trennen vermag.

(Karl Hartenstein)