Hiob sprach: Der Herr hat’s gegeben, der Herr hat’s genommen. Der Name des Herrn sei gelobet. (Hiob 1, 21)
Hier hören wir die Geduld Hiobs, der auch, da er seine Kleider zerrissen, doch Gott lobt. Daran sollen wir ein Exempel des Leidens und der Geduld nehmen. Gottes Lob ist süße auch unter Tränen.
(Zum 24. December)
1) Es jammre, wer nicht glaubt!
Ich will mich stillen;
Mir fällt kein Haar vom Haupt
Ohn‘ Gottes Willen.
In Jesus hab ich hier
Das beste Leben;
Und sterb ich, wird er mir
Ein bess’res geben.
2) Es sorge, wer nicht traut!
Mir soll genügen: wovor mir
Jetzt noch graut,
Das wird Gott fügen.
Er weiß, was nötig sei,
So mag er sorgen;
Mir ist des Vaters Treu‘
Auch nicht verborgen.
3) Es zage, wer nicht hofft!
Ich will mich fassen;
Er hat mich’s schon so oft
Erfahren lassen:
Er hört Gebet in Not,
Wann sie am größten,
Sein Geist kann auch im Tod
Mit Jesus trösten.
4) So wein ich, wenn ich wein,
Doch noch mit Loben;
Das Loben schickt sich fein
Zu solchen Proben.
Man kann den Kummer sich
Vom Herzen singen.
Nur Jesus freuet mich.
Dort wird es klingen!
Liedtext: Philipp Friedrich Hiller (1699-1769)
Melodie: 1679, Jakob Hintze (1622-1702)
Quelle:
Geistliches Liederkästlein zum Lobe Gottes, bestehend aus 732 kleinen Oden über so viel biblische Sprüche. Kindern Gottes zum Dienst aufgesetzt von M. Ph. Friedr. Hiller, Pfarrer in Steinheim bei Heidenheim. In zwei Theilen. Neue, sorgfältig durchgesehene Auflage. Vermehrt mit dem Lebenslauf, sowie Bildniß des Verfassers und einem Register über sämmtliche Liederverse. Reutlingen, Druck und Verlag der D.G. Kurtz’schen Buchhandlung. [Seite 359, Digitalisat]
Jacob Hintze (* 1622 in Bernau bei Berlin; † 1702 in Berlin) war ein deutscher Kirchenmusiker.
Jacob Hintze, Sohn des Bernauer Stadtmusikers Georg Hintze und dessen Frau Catharina, geborene Rückers, erhielt seine musikalische Ausbildung zwischen 1638 und 1643 in Berlin und Spandau. Danach hielt er sich zeitweise in verschiedenen Städten des Ostseeraums auf. Kurzfristige musikalische Tätigkeiten übte er in Berlin, Spandau, Insterburg und Küstrin aus. Er wirkte von 1651 bis 1659 in Stettin und danach bis an sein Lebensende in Berlin als Stadtmusiker.
Nach dem Tod Johann Crügers gab er zwischen 1666 und 1698 die 12. bis 28. Auflage des Gesangbuchs Praxis pietatis melica heraus, dem er auch eigene Kompositionen beifügte. Er komponierte unter anderem eine Melodie zu Paul Gerhardts Gib dich zufrieden und sei stille (Evangelisches Gesangbuch Nr. 371). Johann Sebastian Bach schrieb mehrere Choralbearbeitungen zu Paul Gerhardts Text; aber nur der Bearbeitung für Schemellis Gesangbuch (BWV 460) liegt Hintzes Melodie zugrunde. Kurt Fiebig schuf 1966 eine gleichnamige Kantate.
Jacob Hintze heiratete 1664 in Berlin Anna Catharina Reuschel, die Tochter des Hofbuchbinders Martin Reuschel. Der Ehe entstammten drei Kinder.
Weblinks und Verweise
Seite „Jacob Hintze“ bei Wikipedia (DE)
Liedeintrag bei Christliche Liederdatenbank
Das Buch Hiob, 1. Kapitel