Offenbarung 3, 10

Dieweil du hast bewahrt das Wort meiner Geduld, will ich auch dich bewahren vor der Stunde der Versuchung, die kommen wird über den ganzen Weltkreis, zu versuchen, die da wohnen auf Erden. (Offb. 3, 10)

Mein Wort behalten, das bedeutet: Für sie ist die Bibel Gottes Wort, absolut zuverlässig und alleiniger Maßstab für Glauben und Leben. Die Gemeinde läßt sich nicht irremachen durch neue Lehren, weiß aber auch, daß nicht der Buchstabe, sondern der Geist das Bibelwort mit Leben füllt und daß über dem geschriebenen Wort das lebendige Wort, Jesus, steht. Er ist es, der zu behalten ist. Insbesondere hebt Jesus hervor, daß die Gemeinde »das Wort von seiner Geduld behalten« hat, d.h. von seiner sich hinziehenden Wiederkunft. So erwartet er auch heute von den Seinen, daß sie nicht nur fest mit seiner Wiederkunft rechnen, sondern sich in großer Freude und sehnendem Verlangen darauf zubereiten.

Meinen Namen nicht verleugnen, das bedeutet: Die Gemeinde bekennt sich zu Jesus als dem Sohne Gottes, von der Jungfrau Maria geboren. Sie bekennt, daß in ihm der allmächtige Gott Mensch geworden ist, um stellvertretend für die verlorene Menschheit das Sühnopfer zu bringen, das jeden, der es annimmt, mit Gott versöhnt. Sie bekennt, daß Jesus gekommen ist, »die Werke des Teufels zu zerstören« und daß er durch seinen Gehorsam bis zum Tode am Kreuz Hölle, Tod und Teufel überwunden hat. Sie bekennt sich zu Jesus, dem Gekreuzigten und Auferstandenen, der mit dem Vater und dem Heiligen Geist regiert von Ewigkeit zu Ewigkeit.

Damit ist in Kürze angegeben, was Jesus von den Seinen erwartet, wenn er sie vor der Stunde der Versuchung bewahren soll.

Quelle: Hans Rohrbach, Anfechtung und ihre Überwindung, bei: horst-koch.de

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In was besteht dieses „Wort meiner Geduld? – Das Wort Gottes sagt in 2. Petrus 3, 13-15:

Wir aber warten eines neuen Himmels und einer neuen Erde nach seiner Verheißung, in welchen Gerechtigkeit wohnt. Darum, meine Lieben, dieweil ihr darauf warten sollt, so tut Fleiß, daß ihr vor ihm unbefleckt und unsträflich im Frieden erfunden werdet; und die Geduld unsers HERRN achtet für eure Seligkeit,…

Da darf und muß ich schon bekennen, wenn Gott nicht Geduld mit mir gehbt hätte, so wäre ich längst verworfen und verdammt. Oh, seine so große Geduld! – Mein Leben, mein heutiges Dasein, erfüllt von dem kostbaren Frieden Gottes, verdanke ich alleine Seiner Geduld.  Ja, Seine Geduld ist meine Seligkeit!

Doch ist eigentlich das ganze, in der Heiligen Schrift geoffenbarte Wort Gottes Ausdruck seiner unendlichen Geduld. Lassen wir deshalb sein teures Wort reichlich unter uns wohnen, indem wir uns nach Kolosser 3, 16 selber mit demselben, mit Psalmen und Lobgesängen, lehren und vermahnen. Das Lesen der Bibel soll uns in den Worten von Evangelist Fritz Berger „lieber sein, als sonst allerlei zu lesen. Viele lesen lieber Zeitungen und Romane; für die Bibel haben sie keine Zeit. Wenn sie diese noch lesen, ist es ihnen ein Pflichtbuch; sie müssen es lesen, weil es befohlen ist. Aber der Hunger und der Durst sind nicht da. Tote Leute haben weder Hunger noch Durst nch Gottes Wort!“

Dr. H.H. Janzen schrieb zu diesem „Wort seiner Geduld“:

„Das ist wohl das Wort der Ermutigung zu geduldigem Tragen der Leiden des Kreuzes, das der Herr der Gemeinde auferlegt hat. Die Schrift lehrt, daß wir durch viel Trübsal in das Reich Gottes eingehen müssen. Es geht im Glaubensleben durchs Kreuz zur Krone.“

Quelle der Zitate:

Trachsel-Pauli, Ernst: „Die grosse Scheidung“ – Sieben Briefe der höchsten Majestät. Trachsel-Verlag, CH-3714 Frutingen. Druck: St. Johannis-Druckerei, C. Schweickhardt, Lahr-Dinglingen, 1987 (ISBN 3-7271-0110-5)
Eingestellt am 28. November 2021