pharmakon – φάρμακον

Altgriechisch

Substantiv, Neutrum (φάρμακον, Genitiv φαρμᾰ́κου)

Wortherkunft:

Unklare Etymologie, aber höchstwahrscheinlich abgeleitet von protohellenisch *pʰármakon. Verwandt mit dem aus dem mykenischen Griechisch stammenden pa-ma-ko /pʰármakon/.

Pokorny (1959) assoziiert es mit der griechischen Wurzel φαρ- wie in φάρος (pháros, „Pflug“) und φάρυγξ (phárynx, „Kehle“), von einem proto-indoeuropäischen *bʰer- („schneiden, durchbohren, schaben“), d.h., ein Heilkraut oder eine Wurzel, als etwas Abgeschnittenes oder Ausgegrabenes, verwandt mit dem protogermanischen *burōną („bohren“) – Ergebnis einer Verschmelzung mit *bazją („Beere“) – und dem lateinischen feriō („treffen, schneiden, schlagen“). Vergleiche ferner das lettische burt („Zeichen in einen Baum ritzen, magisch beschwören“) [3]

Aussprache: 

  • IPA(key): /pʰár.ma.kon//ˈɸar.ma.kon//ˈfar.ma.kon/ [3]

Bedeutung(en):

1. Medizin: etwas, das heilt: Heilmittel, Arznei(mittel) [1, 3]
2. Medizin: etwas, das krank macht: (tödliches) Gift, Droge [1, 3, 4]
3. etwas, das Unheil oder etwas Unerklärbares bewirkt; Zaubermittel, jedes geheime (okkulte) Mittel, um etwas zu bewirken [1, 3]
4. etwas, das allgemein hilft: Hilfsmittel, Gegenmittel [1, 3]
5. Färbemittel [1, 3]

[1255] φαρμακεία, , das Geben, Brauchen einer Arznei, eines Heilmittels, Zaubermittels oder Giftes; Plat. oft im plur., wie Prot. 354 a Legg. VIII, 845 e; neben κακουργία Dem. 40, 57. [1]

englisch:

the use of medicine, drugs or spells [2]
a) the use or the administering of drugs; b) poisoning; c) sorcery, magical arts; d) (metaph.) the deceptions and seductions of idolatry [6]

Schriftstellen

Und taten auch nicht Buße für ihre Morde, Zauberei [pharmakōn – φαρμάκων], Hurerei und Dieberei. (Offb. 9, 21)

Denn draußen sind die Hunde und die Zauberer [pharmakoiφάρμακοι] und die Hurer und die Totschläger und die Abgöttischen und alle, die liebhaben und tun die Lüge. (Offb. 22, 15)

Referenzen und weiterführende Informationen:

[1] Wilhelm Pape, bearbeitet von Max Sengebusch: Handwörterbuch der griechischen Sprache. Griechisch-deutsches Handwörterbuch. Band 1: Α–Κ, Band 2: Λ–Ω. 3. Auflage, 6. Abdruck (Band 2, S. 1255). Vieweg & Sohn, Braunschweig 1914. Stichwort „φαρμακεία“ (externer Link zu zeno.org)

[2] Strong’s Concordance: Strongs Greek 5331 „pharmakeia“ i.O.

[3] Wiktionary – Das freie Wörterbuch. Stichwort „φαρμακεία“ i.O.

[4] Wikipedia (DE): Seite „Arzneistoff“, Übersichtsseite „Pharmakon

[5] Strong, James (1979) Strong’s Exhaustive Concordance to the Bible

[6] Thayer and Smith: „Greek Lexicon entry for Pharmakeia – “ / The NAS New Testament Greek Lexicon.

Eingestellt am 17. April 2022