1. Thessalonicher 3, 6

Nun aber, da Timotheus zu uns von euch gekommen ist und uns verkündigt hat euren Glauben und eure Liebe, und daß ihr unser gedenket allezeit zum besten und euch verlangt, uns zu sehen, wie denn auch uns nach euch;
(1. Thessalonicher 3, 6)

Treue zum Evangelium verbindet sich natürlicher Weise mit dankbarer Liebe zu den Verkündigern desselben (Roos). Wenn es zwischen Lehrern und ihren ehemaligen Zuhörern, deren geistliche Väter sie sind, nach einiger Zeit so steht, so steht es gut.

Rückfällige Leute können ihrer ehemaligen geistlichen Väter nicht zum Besten gedenken und haben kein Verlangen, sie wieder zu sehen, weil Scham und Furcht oder gar eine feindselige Bitterkeit es nicht zulassen. Falsche Abhängigkeit, sich stützen auf Menschen, anstatt auf den Herrn selber, ist der Apostel fern zu pflegen (1. Kor. 1, 13ff;  3, 4ff). Eine Ablösung, wie sie notwendig ist zum rechten Selbständigwerden, führt der Herr für die Redlichen zur rechten Zeit herbei.

(Carl August Auberlen)

Quelle: 

Auberlen, Carl August: Die beiden Briefe Pauli an die Thessalonicher. Zweite, durchgesehene Auflage (mit C.J. Riggenbach). Verlag von Velhagen und Klasing, Bielefeld und Leipzig, 1864. [Digitalisat]

Eingestellt am 7. Juli 2024