Dora Rappard, geborene Sophie Rosine Dora Gobat (* 1. September 1842 in Malta; † 10. Oktober 1923 in St. Chrischona) war eine Schweizer Missionarin und evangelische Kirchenlieddichterin.
Leben
Dora war die zweite Tochter des späteren Bischofs von Jerusalem, Samuel Gobat, und dessen Ehefrau Maria, ihrerseits eine Tochter von Christian Heinrich Zeller, dem Gründer der Anstalt Beuggen. Dora Gobat wurde auf Malta geboren, als ihr Vater die dortige Missionsdruckerei leitete. Sie wuchs in einem frommen Elternhaus auf und erlebte eine glückliche Kindheit. Als 10-jährige kam sie für vier Jahre zur Erziehung in das herrnhutische Töchterpensionat in Montmirail bei Neuchätel in der Schweiz. Hier lernte sie die Engländerin Florence Barker kennen, und durch sie ein Leben im Glauben mit Jesus Christus. Durch ihr Elternhaus in Jerusalem begegnete sie vielen Leuten und konnte so ihren Horizont entscheidend erweitern. Das Missionsfeld war für sie eine bekannte Größe. Sie zog sich aber ein Kehlkopfleiden zu und musste daher den Dienst in der Mädchenschule ihres Vaters aufgeben. Bedingt durch eine Hirnhautentzündung in jungen Jahren, von der sie aber wieder genas, litt sie in späteren Jahren auch immer wieder an Kopfschmerzen.
Im Frühjahr des Jahres 1858, also im Alter von 15 Jahren, hatte sie ein tiefgreifendes Erweckungserlebnis und erhielt die Gewißheit ihrer Erlösung durch Jesus Christus.
1867 lernte sie Carl Heinrich Rappard kennen, der damals die Missionsstation der Pilgermission St. Chrischona in Alexandrien leitete. Noch im selben Jahr heirateten sie und führten 42 Jahre eine gute Ehe. Sie hatten zusammen zehn Kinder, von denen zwei in jungen Jahren verstarben. Als ihr Mann einem Ruf als Inspektor nach St. Chrischona folgte, wurde sie die „Anstaltsmutter“ der Pilgermission. Hier tat sie jahrzehntelang Dienst. Sie schrieb auch geistliche Lieder und Melodieen; bekannt wurde sie besonders durch das Lied „O du Lamm Gottes“.
Werke
- Frohes Alter
- Durch Leiden zur Herrlichkeit, 1916
- Lichte Spuren: Erinnerungen aus meinem Leben, 1914 und 1927 [Download als pdf]
- Gemeinschaftslieder, 1875, zusammen mit Carl Heinrich Rappard
- Glaubenslieder, 1875, zusammen mit Carl Heinrich Rappard
Quellen:
Seite „Dora Rappard“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 18. Dezember 2020, 03:05 UTC. (Abgerufen: 4. Juni 2021, 19:25 UTC)
Die Pilgermission und St. Chrischona – Carl Heinrich Rappard und Sophie Rosine Dora Gobat, in: Herbert Leube, Familie und Christliche Diakonie, Familienkreis und Nachkommenschaft von Christian Heinrich Zeller und Sophie Siegfried, Sonderveröffentlichungen des Martinszeller Verbandes e.V. Nr. 15, Lahr 1999, S. 100-113
Veiel-Rappard, Emmy: Dora Rappard – Die Mutter von St. Chrischona. Brunnen-Verlag, Giessen und Basel, 11. Auflage © 1966 [Digitalisat im pdf-, doc- und epub-Format bei sermon-online.de]
Biblische Betrachtungen
Lieder
Daß Jesus siegt, bleibt ewig ausgemacht (Melodie)
Die Handschrift ist zerrissen (Melodie)
Er ist mein Erlöser, der am Kreuze starb (Text)
Es harrt die Braut so lange schon (Text)
Es ist noch Raum (Melodie)
Ich blicke voll Beugung und Staunen (Übertragung ins Deutsche)
Nimm mein Leben, Jesus, dir (Übertragung ins Deutsche)