1) Wach auf, wach auf, ’s ist hohe Zeit,
Christ, sei mit deiner Hilf‘ nicht weit!
Das wütend ungestüme Meer
läuft an mit Macht und drängt uns sehr.
2) Hilfst du nicht bald, so ist’s geschehn,
zugrund‘ wir müssen eilends geh’n.
Bedroh der Wellen wild Gebrüll,
so legt es sich und wird ganz still.
3) Ach Herr, um deines Namens Ehr‘
halt‘ uns im Fried‘ bei deiner Lehr‘;
gib deiner Kirche gute Ruh,
Gesundheit und Gedeih’n dazu.
4) Darüber auch das Allerbest‘:
daß wir im Glauben stark und fest
dich preisen und den Namen dein,
dir leben, dein lieb‘ Völklein sein,
5) Aus deinem Geist ganz neu gebor’n;
den gib uns, Herr, sonst ist’s verlor’n.
Dies alles unser Herz begehrt,
wiewohl wir deren keins sind wert.
6) Haben das Widerspiel verschuld’t,
zum Zorn gereizt oft dein Geduld,
dein treue Warnung auch veracht’,
all Zucht und Ehrbarkeit verlacht.
7) Und ist vielleicht das Maß jetzt voll,
daß uns’re Sünde haben soll
verdiente Straf‘, so g’schieht uns recht
als einem ungetreuen Knecht.
8) Jedoch, dieweil dein Wort ist gut,
so wehr‘ all derer Übermut,
die uns dabei nicht lassen stehn
und es vertrieben möchten sehn.
9) Mach‘ uns vor ihnen nicht zu Spott;
die Sach‘ ist dein, o starker Gott.
Gib uns den Feinden nicht zur Schand‘;
wir fallen gern in deine Hand.
10) Bekehr‘ den Feind zu Christi Lehr,
daß er mit uns dich lob‘ und ehr‘
und alle Welt des inne werd‘,
daß du groß Wunder tust auf Erd‘.
Liedtext: 1561, Ambrosius Blarer von Giersberg (1492-1564, auch Blaurer)
Melodie: 1609, Melchior Vulpius (1570-1615)
„Der Tag bricht an und zeiget sich“
EG 244 (Evangelisches Gesangbuch der Evangelischen Kirche in Deutschland, 10 Verse)
Nr. 204 (Evangelisches Kirchen-Gesangbuch für die Vereinigte Evangelisch-protestantische Landeskirche Badens, Karlsruhe 1951, 11 Verse)
Links und Verweise:
Liedtext, 12 Strophen (externer Link auf Christliche Liederdatenbank)
Ambrosius Blaurer (externer Link auf hymnary.org)