Petrus sprach zu ihnen: Tut Buße und lasse sich ein jeglicher taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung der Sünden, so werdet ihr empfangen die Gabe des Heiligen Geistes. (Apostelgeschichte 2, 38)
Man muß sich gegenwärtig halten, was alles voraufgegangen sein muß, bis ein Mensch dem andern solch eine Zumutung stellen darf. Die Voraussetzungen von Gottes Seite und von des Menschen Seite müssen erfüllt sein. Dann gilt solch ein Kommando der letzten kleinen Willensentscheidung, wie wenn das Gewehr geladen ist und man gezielt hat, und es nun heißt: „Gebt Feuer!“
So klein ist der menschliche Anteil bei dem geheimnisvollen Vorgang des Umdenkens. Und ähnlich wiederholt sich das nachher bei manchem Kampf und Sieg über eine bestimmte Sünde. Die Erkenntnis ist vorher gottgewirkt, die Kraft zur Überwindung reicht der erhöhte Christus dar, und jetzt kommt es auf einen kleinen Willensentschluß an, damit die Heilskräfte in der gewiesenen Richtung wirksam werden können. Aber auch, wenn Gott zum rechten Wollen mithilft, es bleibt an einem Punkt doch die Entscheidung am Menschen hängen. Will er wirklich nicht, wird alles Gottes-Wirken und -Ziehen als neue Schuld gebucht, aber gegen seinen Willen tritt weder die Bekehrung ein, noch die Lebensübergabe, noch der Sieg über die Sünde.
Darum bitte ich dich, Herr, mein Gott, mach mir die Entscheidungsstunde so klar und deutlich, daß ich mich nicht über ihren Ernst täuschen kann. Mein Herz ist schon auf deiner Seite, aber der Wille des Fleisches ist unzuverlässig. Herr, hilf mir, daß mein Wollen ganz dein eigen werde.
Amen.
Quellen:
Versbetrachtung: CLV Andachten – Apostelgeschichte 2, 38
Portrait: Keller, Samuel, Pfarrer in Düsseldorf; Blog des Archivs der Ev. Kirche im Rheinland,
aus Bestand: AEKR Bibliothek BK3005
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