Simon Browne wurde im Jahr 1680 in Shepton Mallet (Grafschaft Somerset, England) geboren [1]. Er war ein unabhängiger Geistlicher und Theologe. Er ist auch als Dichter von Kirchenliedern in Erscheinung getreten.
Leben
Browne predigte bereits im Alter von 20 Jahren und wurde nach seinem Studium unter John Moore von Bridgewater zunächst Pfarrer in einer unabhängigen Kirche in Portsmouth, bevor er 1716 zum Predigen in das Old Jewry Meeting House in London wechselte.
Er veröffentlichte im Jahr 1722 einen Band mit Predigten und eine Sammlung von Hymnen und geistlichen Liedern, darunter die weithin bekannt gewordenen Werke „Come, Gracious Spirit, Heavenly Dove„ und „And Now, My Soul, Another Year“ [2].
Browne wurde in den frühen 1720er Jahren von einem Straßenräuber angegriffen und tötete ihn in Notwehr. Obwohl er für diese Tat keine rechtlichen Konsequenzen zu befürchten hatte, war Browne davon überzeugt, daß er übermäßige Gewalt angewendet hatte und damit zum Mörder geworden war.
In der Folgezeit hatte er auch den Tod seiner Frau und seines Sohnes zu beklagen und war darüber untröstlich [3]. Er gewann die Überzeugung, daß er durch seine Mordtat auf ewig verdammt wäre, und, wie er sich ausdrückte, „daß seine Seele aus seinem Körper entfernt worden sei“. In einer Kurzbiographie über Simon Browne heißt es:
„He imagined that God had in a gradual manner annihilated in him the thinking substance, and utterly divested him of consciousness.“
(übersetzt: Er stellte sich vor, dass Gott in ihm allmählich die denkende Substanz vernichtet und ihn völlig des Bewusstseins beraubt habe.)
Der anglikanische Geistliche Augustus Montague Toplady hatte jedoch einen anderen Eindruck. Er schrieb über ihn [1]: „Instead of having no soul, he wrote, reasoned, and prayed as if he had two.“
(übersetzt: „Anstatt keine Seele zu haben, schrieb, argumentierte und betete er, als ob er zwei hätte.“)
Simon Browne verließ seinen Dienst zu Ende 1723 aufgrund der plötzlichen Depressionen, die durch den Straßenraub ausgelöst worden waren, und kehrte nach Shepton Mallet zurück.
Dort schrieb er weiter, unter anderem Bücher für Kinder, Übersetzungen lateinischer und griechischer Poesie und eine Zusammenfassung der Bibel. Er veröffentlichte auch drei theologische Werke: A Fit Rebuke to a Ludicrous Infidel, A Defence of the Religion of Nature and the Christian Revelation, und A Sober and Charitable Disquisition Concerning The Importance of the Doctrine of the Trinity. Aus seiner Feder stammt auch „1 Corinthians“, im Kommentar von Matthews Henry, wie im Vorwort zu Band 6 aufgeführt.
Simon Browne starb 1732 in Shepton Mallet und wurde im dortigen Versammlungshaus beigesetzt.
Einzelnachweise
- Hymnary site. Retrieved 23 October 2020.
- „Simon Browne„. The Cyber Hymnal. Retrieved 22 May 2021.
- Michael Kravchuk, A personal moment enshrined in a hymn.
Weblinks und Verweise
Trapnell, William H.: „Browne, Simon“. Oxford Dictionary of National Biography (online edition). Oxford University Press. doi:10.1093/ref:odnb/3698. (Subscription or UK public library membership required.)
Hatfield, Edwin F. The Poets of the Church, pp. 102-104. New York: Anson D. F. Randolph, 1884.
Julian, John. Dictionary of Hymnology, second edition. London: J. Murray, 1907.
A Sett of Tunes, ca. 1720
Hymns and Spiritual Songs, in Three Books, Designed as a Supplement to Dr. Watts, 1720, 1741, 1760
Robinson, Charles Seymour. Annotations upon Popular Hymns. New York: Hunt & Eaton, 1893.