Und da es [das Lamm] das Buch nahm, da fielen die vier Tiere und die vierundzwanzig Ältesten nieder vor dem Lamm und hatten ein jeglicher Harfen und goldene Schalen voll Räuchwerk, das sind die Gebete der Heiligen, und sangen ein neues Lied und sprachen: Du bist würdig, zu nehmen das Buch und aufzutun seine Siegel; denn du bist erwürget und hast uns Gott erkauft mit deinem Blut aus allerlei Geschlecht und Zunge und Volk und Heiden und hast uns unserm Gott zu Königen und Priestern gemacht, und wir werden Könige sein auf Erden. (Offenbarung 5, 8-10)
Ach, daß auch wir das neu zu Herzen nehmen möchten, was diese Schau den Seher Johannes gelehrt hat: auf die herrlichen Verheißungen zu achten, die durch die ganze Bibel gehen und mit denen uns der Herr lockt und um uns wirbt! Daß wir zu Herzen nehmen möchten, was sie uns sagen:
„Nach allen Leiden,
Nach aller Not,
Folgen ew’ge Freuden,
Gelobt sei Gott!“
Daß wir es uns immer neu sagen ließen: Unser Gott macht keine halben Sachen. Er wird nicht ruhen, bis alles,was er geredet hat von Anbeginn der Welt, herrlich erfüllt worden ist (Apostelgeschichte 3, 21). Schäme dich deshalb nicht, sondern sei fröhlich, daß wir solch einen Jenseitsglauben haben dürfen, der über alles Sichtbare und Zeitliche weit hinausgreift und erst dort sein Ziel und Ende hat, wo die neue Welt in Erscheinung tritt, die Jesus bei seinem Wiederkommen heraufführen wird.
Aber nimm auch das Bittere an, das damit noch verbunden ist: den Aufruf zum Kampf, zur Leidenswilligkeit, zum Durchhalten., zum Dennoch des Glaubens, wenn du hörst, daß der Herr seine Gemeinde auch in die antichristliche Trübsalszeit hineinführen kann, weil er sie noch gebrauchen will, um der Welt ein letztes Mal das Evangelium zu bezeugen. Wünsche dir nicht eigenwillig nur das Süße, etwa die Botschaft von der Entrückung der Gemeinde „vor allem Leiden, aller Not“!
Sei bereit, mit deinem Herrn auch in die letzte Trübsalszeit hineinzugehen! Denn warum sollte der Herr uns diese Leiden um des Glaubens willen durchaus ersparen wollen, wo Er doch zu allen Zeiten seinen Gläubigen auch schwere und schwerste Leidenswege zugemutet hat?
Sind wir denn inzwischen reifer geworden, als jene es waren? Sind wir eifriger in seinem Werk? Ist die Liebe zu Jesus in uns brennender als in jenen, die aus Liebe zu ihm auf die Scheiterhaufen stiegen, oder die heute in vielen Ländern in den Gefängnissen schmachten und sich foltern lassen? Oder steht die Gemeinde heute geschlossener da als je zuvor auf ihrem Weg? Oder ist die Hand des Herrn jetzt zu kurz geworden (Jesaja 59, 1), daß er die Seinen auf solcher Wegstrecke nicht mehr wunderbar halten, stärken und ans Ziel bringen könnte, wie es jene erfuhren? (s. auch Hebräer 11, 36-39.)
Gewiß, der Herr kann die Seinen auch vorher zu sich nehmen. „Wer ist sein Ratgeber gewesen?“ In jedem Fall geht seine Mahnung an seine Gläubigen, jederzeit bereit zu sein, da er zu einer Stunde kommen wird, die wir nicht meinen (Matthäus 24, 44).
Aber ob „durch den Tod er rufen wird, ob durch der Engel Mund“ – auf die „bitteren Kräuter (2. Mose 12, 8), auf die Einfügung von mancherlei Leiden und Bedrängnissen in unseren Glaubensweg, will der Herr bei seinen Kindern in dieser Weltzeit nicht verzichten. Denn auch der gute Hirte führt seine Schafe durch dunkle Täler zu ihren ewigen Wohnungen (Ps. 23, 4).
Die dunklen Täler sollen mithelfen, daß wir bis zuletzt in der Abhängigkeit von ihm bleiben und damit in der Demut und in Ihm bewahrt werden, so daß wir einmal als treue und bewährte Knechte und Mägde eingehen dürfen zu unseres Herrn Freude (Matth. 25, 21).
Wenn er senden wird den, der euch jetzt zuvor gepredigt wird, Jesus Christus, welcher muß den Himmel einnehmen bis auf die Zeit, da herwiedergebracht werde alles, was Gott geredet hat durch den Mund aller seiner heiligen Propheten von der Welt an. (Apostelgeschichte 3,20b. 21)
Siehe, des HERRN Hand ist nicht zu kurz, daß er nicht helfen könne, und seine Ohren sind nicht hart geworden, daß er nicht höre; (Jesaja 59, 1)
Etliche haben Spott und Geißeln erlitten, dazu Bande und Gefängnis; sie wurden gesteinigt, zerhackt, zerstochen, durchs Schwert getötet; sie sind umhergegangen in Schafpelzen und Ziegenfellen, mit Mangel, mit Trübsal, mit Ungemach (deren die Welt nicht wert war), und sind im Elend umhergeirrt in den Wüsten, auf den Bergen und in den Klüften und Löchern der Erde. Diese alle haben durch den Glauben Zeugnis überkommen und nicht empfangen die Verheißung, darum daß Gott etwas Besseres für uns zuvor ersehen hat, daß sie nicht ohne uns vollendet würden.
(Hebräer 11, 36-39)
Darum seid ihr auch bereit; denn des Menschen Sohn wird kommen zu einer Stunde, da ihr’s nicht meinet. (Matthäus 24, 44)
Und sollt also das Fleisch essen in derselben Nacht, am Feuer gebraten, und ungesäuertes Brot, und sollt es mit bitteren Kräutern essen. (2. Mose 12, 8)
Und ob ich schon wanderte im finstern Tal, fürchte ich kein Unglück; denn du bist bei mir, dein Stecken und dein Stab trösten mich. (Psalm 23, 4)
Da sprach sein Herr zu ihm: Ei, du frommer und getreuer Knecht, du bist über wenigem getreu gewesen, ich will dich über viel setzen; gehe ein zu deines Herrn Freude! (Matthäus 25, 21)