Und wir sowohl sind Zeugen dieser Dinge, als auch der heilige Geist, welchen Gott gegeben denen, die ihm gehorchen. (Apostelgeschichte 5, 32)
Laßt uns Gottes Weisheit bewundern in der Behandlung seiner Freunde wie seiner Feinde. Wie wunderlich geht Gott mit den Aposteln um! Mitten in einer Ruhmeslaufbahn, als sie eben Gegenstand der allgemeinen Bewunderung und der öffentlichen Anerkennung wurden, ließ er sie in das gemeine Gefängnis werfen. Wir zweifeln keinen Augenblick, daß die Apostel demütige Leute waren. Aber auch der demütigste Mensch kann leicht Schaden nehmen, wenn er nur Erfolg und Anerkennung findet. Er braucht ein Gegengewicht. Das beschert Gott den Aposteln durch die Feindschaft ihrer Obrigkeit, die ihre Verhaftung befiehlt.
Laßt uns für jede Demütigung dankbar werden. Doch es bleibt für die Apostel nicht bei der Demütigung. Dieselbe wird die Vorstufe für noch größere Segnungen. Durch Engelshand führt Gott die Apostel aus dem Kerker und befiehlt: „Gehet hin und tretet auf und redet im Tempel zum Volk alle Worte dieses Lebens“. Gleich darauf wurden sie wieder vor den Hohen Rat gefordert, und nun gibt Gott ihnen Vollmacht, die Mörder Jesu so tief ins Gewissen zu treffen, daß sie vor Wut die Apostel stäupen lassen. Wir sehen, Gott führt die Seinen bald Demütigungswege, bald Herrlichkeits- und wieder Leidenswege.
Und wie behandelt Gott seine Feinde? In der Mehrzahl waren es Sadduzäer, „welche sagen, es sei keine Auferstehung, noch Engel, noch Geist“ (Apg. 23, 8). Nun müssen diese Ungläubigen erleben, daß Engel ihre Gefangenen aus dem Kerker führen. Dann müssen sie aus dem Munde dieser Männer ein überwältigendes Zeugnis von der Auferstehung hören, gegen welches sie in ihrem Gewissen nicht anzugehen vermögen. Und aus dem Munde dieser Geringsten und Ungebildeten in ihrem Volk redet ein Geist, vor dem menschliche Weisheit verblaßt. Gottes Weisheit triumphiert über alle Menschenweisheit.
Bildnachweis: Galerie christlicher Männer und Frauen / Glaubensstimme
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