Gewaltiges steht uns bevor

Wohin treibt die Weltgeschichte?

Diese Frage war zu allen Zeiten aktuell. Heute aber lassen uns die Ereignisse – die Zeichen der Zeit! – immer mehr aufhorchen (Matthäus 16, 3). Der Mensch hat sich hineingestürzt in einen gefährlichen Strudel, der ihn schier zu verschlingen droht. Hetze, Angst und ein banges Schauen in die Zukunft sind Merkmale, die er nicht mehr loswerden kann.

Hinzu kommen außergewöhnliche Katastrophen, Erdbeben, Uneinigkeit unter den Völkern, Zerrüttung in den Ehen und überall da, wo Menschen eine Gemeinschaft bilden sollen.

Und der große Abfall von Gott! Die Gleichgültigkeit gegenüber dem, was göttlich und heilig ist, nimmt beängstigende Ausmaße an. Alles hat die Bibel vorausgesagt mit einer Genauigkeit, die jeder nachprüfen kann.

Das Gewaltigste aber steht uns noch bevor.

Die Bibel spricht immer wieder mit heiligem Ernst davon: Der Herr Jesus Christus wird wiederkommen!

Wer die Stiftskirche in Stuttgart besucht, entdeckt dort ein Kunstwerk besonderer Art[1]:

Hoch oben auf dem mächtigen Kanzelpfeiler ist die Gestalt eines Engels aus Stein gemeißelt. Er hält eine Posaune in seinen Händen und blickt unverwandt auf den gekreuzigten Christus, der über dem Altar am Kreuz zu sehen ist. Worauf wartet der Engel in seiner äußerst gespannten Haltung? Er wartet sozusagen auf einen Befehl, die Posaune Gottes mit mächtigem Ton zu blasen, um die Wiederkunft Christi anzumelden, von der es heißt:

„…die Stimme eines Erzengels und die Posaune Gottes werden erschallen.“
(1. Thessalonicher 4, 16)

Wir wissen nicht, wann das sein wird, aber „Der HERR ist nahe!“

Die Tür zwischen der irdischen und himmlischen Welt ist nur angelehnt: Er kann jeden Augenblick eintreten! Die Länge der Zeit ist keineswegs eine Widerlegung der biblischen Voraussage. Und die Zeichen der Zeit sind wie ein Donnerrollen, das uns jäh aus dem Schlaf wecken muß.

Wann? – das ist nicht die Frage! Sondern: der HERR kommt ganz gewiß! Er kündigt sein Kommen nicht mit leisen Klopfzeichen, sondern mit unüberhörbaren Alarmsignalen an. Wer die Augen auftut, merkt, daß die Bibel bis ins kleinste Geschehen die Wahrheit sagt, und daß wir keine Schwärmer und Sektierer sind, wenn wir dies ohne jeden Zweifel glauben.

Einer der drei ernsten Warnrufe der Gerichtsengel Gottes lautet:

Ich sah einen Engel in der Mitte des Himmels fliegen. Er trug ein ewiges Evangelium, das er allen Bewohnern der Erde verkündigen sollte, allen Nationen, Rassen und Sprachen. Er rief mit lauter Stimme: Fürchtet Gott und gebt ihm die Ehre; denn die Stunde seines Gerichts ist jetzt da! Betet ihn an, der Himmel und Erde und Meer und Wasserbrunnen geschaffen hat.“ (Offenbarung 14, 6+7)

Das ist die Botschaft an die Welt, an jeden Einzelnen, der sie hört! Noch ist Gnadenzeit! Wir wissen nicht, wie lange noch. Aber das wissen wir: Gott macht seine Verheißungen wahr.

Wie ein dröhnender Posaunenschall dringt die Aufforderung Jesu an unser Ohr:

„Darum seid wach! Ihr wißt ja nicht, an welchem Tag euer Herr kommen wird. Das sollt ihr aber bedenken: Des Menschen Sohn kommt zu einer Stunde, da ihr es nicht meint!“

Der Herr bricht ein um Mitternacht;
jetzt hält er sich noch still.
O Elend, daß fast niemand wacht
und ihm begegnen will!

Er hat es uns zuvor gesagt
und einen Tag bestellt;
er kommt, wenn niemand nach ihm fragt
noch es für möglich hält.

So wach denn auf, mein Geist und Sinn,
und schlummre nun nicht mehr!
Der Bräutigam kommt – sieh auf!
sieh hin! – er und mit ihm sein Heer.

Der Tag der Rache nahet sich,
der Herr kommt zum Gericht.
Du meine Seele, schicke dich,
steh und verzage nicht!

Der Herr bricht ein um Mitternacht,
jetzt ist noch alles still.
Wohl dem, der sich nun fertig macht
und ihm begegnen will!

(J. Chr. Rube)

Die Zukunft wirft dunkle Schatten der Auflösung voraus:

Völker treiben unheimliche Katastrophen-Politik, Unsicherheit statt Geborgenheit, Gleichgültigkeit statt Verantwortung, Gottlosigkeit statt Gottesfurcht.

Angesichts dieser Tatsachen bewegt uns die bange Frage: „Wohin treibt die Menschheit? Was kommt?“

Wer soll uns diese Frage beantworten? Etwa die dunkle Zunft der Wahrsager, Kartenleger, Spiritisten und Astrologen? Nein, wer sich in solche okkulten Dinge einlässt, begibt sich in höchste Gefahr. Auf unsere brennenden Zeitfragen kann uns das Buch Antwort geben, das die größte Weisheit in sich schließt: die Bibel. Die Heilige Schrift schneidet alle neugierigen und ängstlichen Fragen nach der Zukunft ab mit der klaren Antwort:

„Siehe, Er kommt!“

Die Bibel fragt nicht: „Was kommt?“, sondern „Wer kommt?“. Sie gibt als Antwort: „Jesus Christus kommt und macht diesem Weltlauf ein Ende.“

Jesus selbst gab in seinem Jüngerkreis bekannt: „Ich will wiederkommen und euch zu mir nehmen“, Johannes 14, 3. Die Engel bezeugten bei der Himmelfahrt: „Dieser Jesus wird kommen, wie ihr ihn gesehen habt gen Himmel fahren.“ Jesus Christus ist der wiederkommende Herr. Er geht mit mächtigem Schritt durch die Jahrhunderte. Die Zeit und die Menschheitsgeschichte eilen in atemberaubendem Tempo auf ihn zu. Sein Kommen ist in der ganzen Bibel vorgezeichnet.

Er hat es uns zuvor gesagt und einen Tag bestellt. Er kommt, wenn niemand nach ihm fragt, noch es für nötig hält.

„Siehe, Er kommt!“ – So hieß es im Alten Testament. Und Er kam. Weihnachten, Golgatha, Ostern, Himmelfahrt sind nicht mehr aus der Geschichte der Menschheit wegzudenken. „Siehe, Er kommt!“So heißt es auch im Neuen Testament. Jesus Christus wird wiederkommen, auch wenn die Welt das nicht wahrhaben will, auch wenn man die Gläubigen Schwärmer und Phantasten nennt.

Immer unheimlicher wird es in der Welt. Immer  größer und unlösbarer werden die Probleme.

Da regt es sich hier und dort in der Christenheit. Man besinnt sich darauf, daß Jesus gesagt hat, Er werde wiederkommen am Ende der Zeit.

Jahrzehnte, ja Jahrhunderte hindurch sprach man kaum davon. Die Christenheit gleicht jenen törichten Jungfrauen, die dem Bräutigam entgegenzogen und dabei einschliefen. Aber nun ist bei Vielen ein Aufwachen gekommen. Es ist uns, als hörten wir in der Ferne das Geschrei:

„Der Bräutigam kommt! Auf! Geht Ihm entgegen!“

Bild: Christus und die klugen Jungfrauen (Straßburger Münster) [2]

Aber – sind wir wirklich wach? „Wachet! Ihr wisset nicht, welche Stunde euer HERR kommen wird!“

Heute kann Jesus kommen! Findet Er uns bereit?

In der Zeit des Dritten Reiches saßen wir in einer Sitzung. Unsere Mappen und viele Papiere lagen auf dem Tisch. Auf einmal sprang die Tür auf. Ein paar Männer erschienen und riefen streng: „Geheime Staatspolizei! Alle aufstehen und an die Wand stellen! Alle Papiere und Mappen liegen lassen!“ – Da hätte manch einer gern noch dies oder jenes versteckt oder geordnet. Das ging nun nicht mehr.

So wird die Wiederkunft Christi sein.

Lasst uns doch heute noch unser Leben ordnen! Lasst uns Frieden machen, wo wir Streit haben! Lasst uns um Vergebung bitten, wo es not tut! Lasst uns Bindungen zerreißen, die Gott nicht gefallen! Lasst uns wachen und im Licht wandeln! Dann wird uns sein Licht nicht erschrecken. Dann dürfen wir uns freuen, wenn Er kommt!

Pastor Wilhelm Busch

Jenen Tag, den Tag der Wehen,
Muß die Welt in Brand vergehen,
Wie Prophetenspruch geschehen.

Welch Entsetzen vor der Kunde,
Daß der Richter kommt zur Stunde,
Prüfend alles bis zum Grunde!

Die Posaun‘ im Wundertone
Sprengt die Gräber jeder Zone,
Sammelt alle vor dem Throne.

Erd‘ und Tod wird schau’n mit Beben
Alle Kreatur sich heben,
Antwort vor Gericht zu geben.

Und ein Buch wird aufgeschlagen,
Drin steht alles eingetragen,
Wes die Welt ist anzuklagen.

Wenn der Richter also sitzet,
Wird, was dunkel war, durchblitzet,
Vor der Rache nichts beschützet.

Ach! wie werd‘ ich Armer stehen,
Wen zum Anwalt mir erflehen,
Wenn Gerechte schier vergehen?

Lieber Herr Gott,
wecke uns auf, daß wir bereit seien,
wenn dein Sohn kommt, ihn mit Freuden zu empfangen
und dir mit reinem Herzen zu dienen.
Durch denselben unsern Herrn Jesum Christum,
deinen Sohn, der mit dir und dem Heiligen Geiste
lebet und regieret von Ewigkeit zu Ewigkeit.

Amen.

O Ewigkeit, du machst mir bang!
O ewig, ewig ist zu lang!
Hier gilt fürwahr kein Scherzen!
D’rum wenn ich diese lange Nacht,
zusamt der großen Pein betracht‘,
erschreck‘ ich recht von Herzen.
Nichts ist zu finden weit und breit
so schrecklich, als die Ewigkeit.

Bildquellen:

[1] von Photo/Andreas Praefcke [CC BY 3.0 (https://creativecommons.org/licenses/by/3.0)], von Wikimedia Commons

[2] eigenes Bild: Straßburger Münster

[3] Bild von Thomas Breher auf Pixabay

 Eingestellt am 9. Juni 2018 – Letzte Überarbeitung am 4. Dezember 2022