Christen erwarten in allerlei Fällen (EG 621, Württ. Gesangbuch 1912 #282)

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1) Christen erwarten in allerlei Fällen
Jesus mit seiner allmächtigen Hand;
Mitten in Stürmen und tobenden Wellen
Sind sie gebauet auf felsiges Land.  (Lukas 6, 48)
Wenn sie bekümmerte Nächte bedecken,
Kann doch ihr Grauen sie wenig erschrecken.

2) Jauchzen die Feinde zur Rechten und Linken;
Hauet und frisset das blinkende Schwert;  (Römer 8, 35)
Lassen doch Christen die Häupter nicht sinken,
Denen sich Jesus im Herzen verklärt.
Wüten die Feinde mit Schnauben und Toben,
Lernen sie Gottes Gerechtigkeit loben.

3) Geben die Felder den Samen nicht wieder,
Bringen die Gärten und Auen nichts ein;
Schlagen die Schloßen die Früchte darnieder,
Brennen die Berge von hitzigem Schein:
Kann doch ihr Herze den Frieden erhalten,
Weil es den Schöpfer in allem läßt walten.

4) Viele verzehren in ängstlichen Sorgen
Kräfte, Gesundheit und Kürze der Zeit,
Da doch im Rate des Höchsten verborgen,
Wann und wo jedem sein Ende bereit.
Sind es nicht alles unnötige Schmerzen,
Die ihr euch machet, o törichte Herzen?

5) Zweifel und Sorgen verstellen die Frommen;  (Jakobus 1, 6)
Glauben und Hoffen bringt Ehre bei Gott.  (2. Thessalonicher 1, 4)
Seele, verlangst du zur Ruhe zu kommen;
Hoffe, der Angst und dem Zweifel zum Spott!
Ob auch die göttliche Hilfe verborgen,
Traue dem Höchsten, und meide die Sorgen.

6) Gutes und alle erbetenen Gaben
Folgen dir, bis man dich leget ins Grab;
Ja, du wirst selber den Himmel noch haben.
Ei, warum sagst du den Sorgen nicht ab?  (Philipper 4, 6)
Werde doch in dir recht ruhig und stille!  (Jesaja 30, 15)
Dies ist des Vaters, des ewigen, Wille.

7) Freue dich, wenn du, statt freundlichen Blicken,
Mancherlei Jammer, Anfechtung und Not  (Matthäus 5, 11f)
Duldest, und wisse: was Gott will erquicken,
Müsse mit Jesu durch Leiden und Tod.
Willst du mit leben, so mußt du mit sterben,
Anders kann keiner den Himmel ererben.

8) Völlige Wonne, verklärete Freude,
Himmlische Güter, undenkliches Heil
Werden dir dereinst auf ewiger Weide
Unter den Engeln und Menschen zuteil,
Wann Christus prächtig am Ende wird kommen
Und zu sich sammeln die Herde der Frommen.

9) Seine allmächtige Stärke beweiset
In den Ohnmächtigen mächtige Kraft;  (2. Korinther 12, 9)
Dann wird alleine sein Name gepreiset,
Wann er den Zagenden Freudigkeit schafft.  (2. Korinther 4, 7)
Darum, o Jesu, gib, daß ich dir traue,
Wenn ich die Hilfe nicht sichtbarlich schaue.

Liedtext: 1714, Christian Ludwig Edeling (1678-1742)
Melodie: Darmstadt 1698, bei Johann Georg Stötzel 1744;
Köthen 1733 »Jesu, hilf siegen, du Fürste des Lebens« Choralbuch 90 (129).

Quelle:

Lied Nr. 282, in: Gesangbuch für die evangelische Kirche in Württemberg, S. 295f. Schmuckausgabe (Verlagskontor des evangelischen Gesangbuchs, Stuttgart 1912)

(EG 621 im Regionalteil Württemberg enthält noch die Strophen 1, 4, 6 und 9)

Schriftstellen

Er ist gleich einem Menschen, der ein Haus baute und grub tief und legte den Grund auf den Fels. Da aber Gewässer kam, da riß der Strom zum Hause zu, und konnte es nicht bewegen; denn es war auf den Fels gegründet.
(Lukas 6, 48)

Wer will uns scheiden von der Liebe Gottes? Trübsal oder Angst oder Verfolgung oder Hunger oder Blöße oder Fährlichkeit oder Schwert?
(Römer 8, 35)

Er bitte aber im Glauben und zweifle nicht; denn wer da zweifelt, der ist wie die Meereswoge, die vom Winde getrieben und gewebt wird. (Jakobus 1, 6)

Also daß wir uns euer rühmen unter den Gemeinden Gottes über eure Geduld und euren Glauben in allen Verfolgungen und Trübsalen, die ihr duldet;  (2. Thessalonicher 1, 4)

Sorget nichts! sondern in allen Dingen lasset eure Bitten im Gebet und Flehen mit Danksagung vor Gott kund werden. (Philipper 4, 6)

Denn so spricht der HERR HERR, der Heilige in Israel: Wenn ihr umkehrtet und stillebliebet, so würde euch geholfen; durch Stillesein und Hoffen würdet ihr stark sein. (Jesaja 30, 15)

Selig seid ihr, wenn euch die Menschen um meinetwillen schmähen und verfolgen und reden allerlei Übles gegen euch, so sie daran lügen. Seid fröhlich und getrost; es wird euch im Himmel wohl belohnt werden. Denn also haben sie verfolgt die Propheten, die vor euch gewesen sind.
(Matthäus 5, 11f)

Und er hat zu mir gesagt: Laß dir an meiner Gnade genügen; denn meine Kraft ist in den Schwachen mächtig. Darum will ich mich am allerliebsten rühmen meiner Schwachheit, auf daß die Kraft Christi bei mir wohne.
(2. Korinther 12, 9)

Wir haben aber solchen Schatz in irdischen Gefäßen, auf daß die überschwengliche Kraft sei Gottes und nicht von uns. (2. Korinther 4, 7)

Weblinks und Verweise

Eingesungen: Liedvortrag von Kantor Arnd Pohlmann (EG 621, Regionalteil Württemberg, Strophen 1+4, im mp3-Format, externe Links zu eingesungen.de)

Liedeintrag bei Christliche Liederdatenbank

Liedeintrag bei Hymnary.org

Lied Nr. 427, in: Erbauliche Lieder-Sammlung zum gottesdienstlichen Gebrauch in den Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Gemeinen in Pennsylvanien und den benachbarten Staaten, sammlet, eingerichtet und zum Druck befördert durch das hiesige Deutsche Evangelisch-Lutherische Ministerium. Achte vermehrte und mit einem Melodien-Register versehene Auflage. D. Heinrich Melchior Mühlenberg (Editor); Germantaun [Pa.], Gedruckt bey M. Billmeyer, 1826 (enthält 7 Strophen, externer Link zu Hymnary.org)


Eingestellt am 23. Februar 2024