Gott! gib mir deinen Geist zum Beten (Hiller)

Betet ohne Unterlaß!
(1. Thessalonicher 5, 17)

Beten ist des inwendigen Menschen beständiges Atemholen. Dadurch wird das Leben aus Gott erhalten.

Weise: O daß ich tausend Zungen hätte. 14 (38)

1) Gott! gib mir deinen Geist zum Beten,
Zum Beten ohne Unterlaß,
Getrost im Glauben hinzutreten,
Wenn ich dein Wort mit Freuden faß‘,
Und auch im Glauben hinzuknien,
Wenn ich in Furcht und Jammer bin.

2) Im Schrecken über meine Sünde
Sei dies mein Ruf: erbarme dich!
So oft ich mich nur schwach empfinde,
Sei dies mein Seufzer: stärke mich!
Sink ich, so werde dies mein Flehn:
Herr, hilf, sonst muß ich untergehn!

3) Fühlt Seel und Leib ein Wohlergehen,
So treib es mich zum Dank dafür;
Läßt du mich deine Werke sehen,
So sei mein Ruhm auch stets von dir;
Und find ich in der Welt nicht Ruh,
So steig‘ mein Sehnen himmelzu!

4) Ist der Versucher in der Nähe,
So lehr mich ihn im Beten flieh’n;
Wenn ich den Bruder leiden sehe,
So lehr mich bitten auch für ihn;
Und in der Arbeit meiner Pflicht
Sei doch mein Herz du dir gericht’t.

5) Am Abend heiß mich mit dir reden,
Am Morgen auch noch bei dir sein;
Und sterb‘ ich, laß in letzten Nöten
Doch deinen Geist noch in mir schrei’n.
Weckst du mich einst, so bet‘ ich dann
Dich ewig auch im Himmel an.

Liedtext: Philipp Friedrich Hiller (1699-1769)
Melodie: 1657, Georg Neumark (1621-1681) Wer nur den lieben Gott läßt walten
Choralbuch 195 (157)

Quelle: Geistliches Liederkästlein zum Lobe Gottes, bestehend aus zweimal 366 kleinen Oden über so viel biblische Sprüche. Kindern Gottes zum Dienst aufgesetzt von M. Ph. Friedr. Hiller, weiland Pfarrer in Steinheim bei Heidenheim. In zwei Teilen. Mit Hillers Lebenslauf sowie einem Verzeichnis der Materien, Bibelstellen und aller Liederverse. Verlag Ernst Franz, Metzingen/Württ., 1904 (Seite 496).

Schriftstellen

Sehet zu, wachet und betet; denn ihr wisset nicht, wann es Zeit ist.
(Markus 13, 33)

Er sagte ihnen aber ein Gleichnis davon, daß man allezeit beten und nicht laß werden solle; (Lukas 18, 1)

Seid fröhlich in Hoffnung, geduldig in Trübsal, haltet an am Gebet.
(Römer 12, 12)

Und betet stets in allem Anliegen mit Bitten und Flehen im Geist, und wachet dazu mit allem Anhalten und Flehen für alle Heiligen. (Epheser 6, 18)

Sorget nichts! sondern in allen Dingen lasset eure Bitten im Gebet und Flehen mit Danksagung vor Gott kund werden. (Philipper 4, 6)

Haltet an am Gebet und wachet in demselben mit Danksagung; (Kolosser 4, 2)

So ermahne ich euch nun, daß man vor allen Dingen zuerst tue Bitte, Gebet, Fürbitte und Danksagung für alle Menschen; (1. Timotheus 2, 1)

Bibelverse: Luther 1912 (bibeltext.com)

Weblinks und Verweise

Lied Nr. 40, in: Gesangbuch für die evangelische Kirche in Württemberg, Schmuckausgabe, S. 55f. (Verlagskontor des evangelischen Gesangbuchs, Stuttgart 1912)

Lied Nr. 273, in: Gesangbuch mit Noten, herausgegeben von der Allgemeinen Conferenz der Mennoniten von Nord-Amerika. Christliche Central-Buchhandlung, Berne, Ind., 1890.
[Digitalisat, externe Links zu Hymnary.org]

Lied Nr. 458, in: Johann Peter Lange: Deutsches Kirchenliederbuch, 1843, S. 386. Digitalisat des Werkes bei Hathi Trust Digital Library – Public Domain, Google-digitized]

Lied Nr. 412, in: Jesus unsere Freude – Gemeinschaftsliederbuch

Liedeintrag bei Christ My Song

Notensatz, 4 stimmig (pdf, externer Link zu Christ My Song)

Notensatz, 4stimmig (jpg, externer Link zu Hymnary.org)

Liedeintrag bei evangeliums.net

Liedeintrag bei Hymnary.org


Übersicht 1. Thessalonichicherbrief –  1. Thessalonicher 5

Eingestellt am 1. Juni 2021 – Letzte Überarbeitung am 13. April 2024