Darum seid ihr auch bereit; denn des Menschen Sohn wird kommen zu einer Stunde, da ihr’s nicht meinet. (Matthäus 24, 44)
„In Wort, in Werk, in allem Wesen sei Jesus – und sonst nichts zu lesen“. Sind wir so gestellt, so genießen wir schon etwas von des Wartens köstlicher Frucht. Was wollen wir denn, wenn der Herr kommt? Wir wollen bei Ihm sein immerdar. Kann jetzt der Herr bei uns sein alle Tage? Bewegen wir diese Frage betend! Lasset uns täglich also leben und wandeln, daß der Heilige bei uns sein kann! Die Gegenwart dessen, der Augen hat wie Feuerflammen, ist unerträglich den Jüngern, die nicht reines Herzens sind. „Kaufet die Zeit aus“. Wozu? Zur Reinigung, zur Übung in der Gottseligkeit, zur Aneignung der teuren Verheißungen. Übt euch täglich im Halten und Tun der Gebote Jesu; in Seinem Worte, in Seiner Liebe zu bleiben, ist Christenpflicht, ist die nächstliegende Aufgabe aller Jünger. Das Warten ist kein Müßiggang. Weil Gott in euch wirkt, darum wirket euer Heil mit Furcht und mit Zittern. Viele Gnadenschätze sind den Berufenen aufgeschlossen durch den Opfertod, die Auferstehung und durch den Heimgang unseres Herrn. Kommt – und nehmt! Mit dem rechten Warten verbindet sich ein Sichvertiefen in das Heil Gottes. Sei hierin fleißig, treu, beharrlich, dann hast du keine Zeit für nichtige und eitle Dinge. Der köstliche Brautschmuck will in Geduld angezogen sein. Er liegt vor uns in Jesus, dem Geliebten. Mach dich bereit, deinem König zu begegnen. Wenn du’s ernst nimmst mit Jesus, ist dir jede Stunde unentbehrlich und kostbar. Weh dem, der nicht bereit ist, wenn der Ruf erschallt:
Der Bräutigam ist da!
O Jesu, daß dein Name bliebe
im Grunde tief gedrücket ein!
Möcht deine süße Jesusliebe
in Herz und Sinn gepräget sein!
Im Wort, im Werk und allem Wesen
sei Jesus und sonst nichts zu lesen!