Christus heißt die Sünder willkommen

Wir haben gehört, daß es im stürmischen Wetter nichts Ungewöhnliches ist, daß kleine Vögel weit vom Lande weg über das Meer getrieben werden. Reisende sehen sie oft fern von der Küste mit müden Flügeln über den Masten schweben, als wenn sie wünschten, herabzukommen und zu ruhen, aber sich fürchteten, es zu tun. Ein Reisender erzählt, daß einmal eine kleine Lerche, welche dem Schiff eine beträchtliche Strecke gefolgt war, zuletzt durch Müdigkeit gezwungen war, sichniederzulassen.

Sie war so erschöpft, daß sie leicht gefangen wurde. Die Wärme der Hand war ihr so angenehm, daß sie sich darauf setzte und ihre kalten, kleinen Füße in ihre Federn steckte und mit hellem Auge um sich blickte, nicht im geringsten bange, als wenn sie sich sicher fühlte, daß sie unter gute, freundliche Leute geraten sei und keinen Anlaß hätte, mißtrauisch zu sein.

Ein rührendes Bild der Seele, die durch den Geist Gottes erweckt ist, und von den Winden des Sündengefühls umher getrieben wird; und die warme Aufnahme, die das müde Vögelchen bei den Passagieren fand, gibt nur eine schwache Vorstellung von dem Willkommen, welches die ermatteten, sündenkranken Seelen erwartet, die sich den Händen des einzigen Heilandes übergeben.

Quelle:
Charles Haddon Spurgeon, Federn für Pfeile, oder Illustrationen für Prediger und Lehrer. Aus meinem Notizbuch von C. H. Spurgeon. Autorisierte Übersetzung von E. Spliedt. Verlag von Max Kielmann, Heilbronn 1897, S. 15)
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Schriftstellen

Denn er sprach: Sie sind ja mein Volk, Kinder, die nicht falsch sind. Darum war er ihr Heiland. Wer sie ängstete, der ängstete ihn auch; und der Engel seines Angesichts half ihnen. Er erlöste sie, darum daß er sie liebte und ihrer schonte. Er nahm sie auf und trug sie allezeit von alters her. (Jesaja 63, 8.9)

Kommet her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken. (Matthäus 11, 28)


Eingestellt am 6. September 2023