Das sei alle meine Tage meine Sorg‘ und meine Frage (Tholuck)

1) Das sei alle meine Tage
meine Sorg‘ und meine Frage:
Ob der Herr in mir regiert?
Ob ich in der Gnade stehe?
Ob ich zu dem Ziele gehe?
Ob ich folge, wie Er führt?

2) Ob ich recht in Jesu lebe,
und als ein lebend’ger Rebe
Kraft und Saft stets aus ihm zieh‘?
Ob mich Jesu Liebe reize?
Ob in Kummer ich zum Kreuze
und zu seinen Wunden flieh‘?

3) Ob mein Jesus, wo ich gehe,
wo ich sitze, wo ich stehe,
immer vor den Augen schwebt?
Ob er mir im Herzen lieget?
Ob mein Glaub‘ die Welt besieget
und sein Kreuztod mich belebt?

4) Ob ich sorglos nichts versäume?
Nichts aus Lässigkeit verträume?
Ob mein Herz sich nicht zerstreut?
Ob mich jegliches Versehen,
deren täglich viel geschehen,
aufs empfindlichste gereut?

5) Ob mir Christus alles werde?
Ob mich das Geräusch der Erde
nie ums stille Seligsein
im Genuß der Gnade bringe?
Ob ich trachte, streb‘ und ringe,
Jesu Eigentum zu sein?

6) Jesu, ach, erbarm‘ dich meiner!
mache mich von nun an deiner
alle Stunden innigst froh!
Laß vor deinem Aug‘ mich wandeln,
täglich würdiger mich handeln,
nach dem Evangelio.

Liedtext: 1839, Prof. Friedrich August Tholuck (1799-1877)
Melodie: 1716, Johann Georg Christian Störl (1675-1719)
„O wie selig sind die Seelen“

‘Bruder, wie steht es mit deinem Herzen?’

(August Tholuck)

Schriftstelle:

Versuchet euch selbst, ob ihr im Glauben seid; prüfet euch selbst! Oder erkennet ihr euch selbst nicht, daß Jesus Christus in euch ist? Es sei denn, daß ihr untüchtig seid.

Weblinks und Verweise:

Audiofile der Melodie (J. Störl, midi, externer Link zu Hymnary.org)

Lied 339, in: Gesangbuch in Mennoniten-Gemeinden in Kirche und Haus. Im Selbst-Verlage der Mennoniten-Gemeinden Westpreussens, Guetersloh, Germany, 1901.

Lied 244, in: Die Weckstimme. J.C. Grimmell (Editor). Brooklyn, N.Y., 1907

Busch, Eberhard: „Wie steht es mit deinem Herzen?“ – Über das Verhältnis Karl Barths zu August Tholuck