Schrecklich ist’s, den Zorn sich häufen (Hiller)

Ungnade und Zorn, Trübsal und Angst über alle Seelen der Menschen, die da Böses tun. Preis aber und Ehre und Friede allen denen, die da Gutes tun.
(Römer 2, 9.10)

Wer das liest, der merke darauf!

Zum 19. Juli

Weise: O Durchbrecher aller Bande

1) Schrecklich ist’s, den Zorn sich häufen
Auf das künftige Gericht
Und den harten Nacken steifen,
Bis ihn Gott im Tod zerbricht!
O Gott, lehre mich erwägen
Wie der Unterschied so groß
Zwischen jenem Fluch und Segen,
Zwischen Höll‘ und Abrams Schoß!

2) Ewig wird Dein Wort nicht fehlen,
Daß Du, Gott, ein Richter bist,
Der einst allen Menschenseelen
Mit gerechtem Maße mißt.
Du läßt Grimm und Zorn und Ängsten,
Preis und Ehr und Frieden sehn;
Jenen zeigst Du Dich am strengsten
Diesen als den gnädigsten.

3) Laß mir keinen Tag vergehen
Daß ich jenen Tag vergiß,
Wo man vor Gericht soll stehen;
Er kommt eilend und gewiß.
Weh da, wen Du wirst verfluchen!
Die Verfluchten leiden Pein.
Wohl den Seelen, die Dich suchen;
Denn Du willst Vergelter sein!

4) Lehr‘ die Seele darauf merken,
Wie man unter Gottes Macht
Mit Geduld in guten Werken
Nach dem ew’gen Leben tracht’t.
Dies sei meine Vorbereitung,
Daß ich wandle in dem Licht,
Bis die allgemeine Scheidung
Zwischen Gut und Bös‘ geschicht.

Liedtext: Philipp Friedrich Hiller (1699-1769)
Weise: bei Joh. Thommen, O Durchbrecher aller Bande„;
O du Liebe meiner Liebe; Dölker 73 (108)

Schriftstellen:

Dann wird er auch sagen zu denen zur Linken: Gehet hin von mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer, das bereitet ist dem Teufel und seinen Engeln! (Matthäus 25, 41)

Denn Gottes Zorn vom Himmel wird offenbart über alles gottlose Wesen und Ungerechtigkeit der Menschen, die die Wahrheit in Ungerechtigkeit aufhalten.
(Römer 1, 18)

Irret euch nicht! Gott läßt sich nicht spotten. Denn was der Mensch sät, das wird er ernten. (Galater 6, 7)

Schrecklich ist’s, in die Hände des lebendigen Gottes zu fallen. (Hebr. 10, 31)

Merket doch das, die ihr Gottes vergesset, daß ich nicht einmal hinraffe und sei kein Retter da. (Psalm 50, 22)

Eingestellt am 18. Juli 2020 – Letzte Änderung am 27. Januar 2023