Herkunft
Das Wort Chi (auch Qi, Ch’i, korean. Gi, japan. Ki) ist ein Begriff, welcher der ostasiatischen Kultur zw. Religion des Daoismus (= Taoismus) entstammt.
Bedeutung:
Der Ausdruck Chi wird meist gebraucht für (Lebens-) Energie, Energiefluß, (Lebens-) Kraft, Fluidum; in der wörtlichen Übersetzung für Luft, Gas, Dampf, Wolken, Atem (v.a. im wissenschaftlichen Bereich verwendet), weiterhin auch für Hauch, Äther, Temperament.
Das chinesische Schriftzeichen bedeutet soviel wie „universelle Kraft des Lebens“.
Ähnliche weltanschauliche Konzeptionen findet man in vielen Kulturen, beispielsweise als Prana in der vedischen Philosophie, Mana in der polynesisch-hawaiianischen Kultur, Lung (oder „lüng“ = Wind, Atem), Vital-Energie in der westlichen Esoterik, Orgon („primordiale kosmische Energie“ bei Wilhelm Reich*).
Der Begriff wird bereits im 42. Kapitel des Daodejing (Tao Te King) genannt, welches dem legendären Weisen Lao-tse (Laozi) zugeschrieben wird. Der daoistische Philosoph Zhuangzi beschrieb den Kosmos aus Chi bestehend. Diese Vorstellung prägt bis heute das Weltverständnis vieler Menschen in Asien, und zunehmend auch in anderen Regionen der Erde. In weiterentwickelter Form findet diese Anschauung seit dem 19. Jahrhundert auch Eingang in das westliche Denken, vor allem als Bestandteil esoterischer Lehren. Eine Störung oder Blockade des freien Flusses von Chi führt nach Auffassung der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) zu Krankheit. Postuliert werden bestimmte Leitungsbahnen/Meridiane, durch die Chi fließen soll.
Natur
Nach daoistischer Auffassung durchdringt, durchströmt und begleitet das Chi alles, was existiert und geschieht. Es wird vorgestellt als „Substanz“, aus der das ganze Universum (Kosmos) sowohl in physischer wie auch in geistiger Hinsicht besteht, als „Energie“, „Lebenskraft“ oder als ein alles durchdringer kosmischer Geist*, soll dabei aber weder rein physischer noch rein geistiger Natur sein.
* vgl. unten (Epheser 6, 12)
Der Daoismus erklärt die Welt entstanden aus dem ursprünglichen Chi (Yuangqi), in dem „Yin und Yang“ noch vermischt waren.
Anwendungen
Viele fernöstlich-traditionelle und zunehmend auch neuentwickelte Methodiken basieren auf der Vorstellung von Chi. Zusammen mit den Anwendungen wird häufig die zugrundeliegende religiöse Konzeption mit vermittelt.
Beispiele dafür sind:
Rei-ki, Qi Gong, Tai-Chi, Ki Do In, TCM, Akupunktur, Feng Shui
Das aus Korea stammende Ki Do In verbindet heilgymnastische Übungen mit Energie-, Atem- und Massagetechniken. Häufig werden dabei auch Elemente des Qi Gong und des Yoga mit eingebunden. Da diese Verbindungen zur Esoterik für Interessierte oft nicht sofort erkennbar sind, rutschen viele gesundheitsbewußte, oft ältere Menschen, in diese fernöstlichen Disziplinen hinein.
Beurteilung des Qi aus naturwissenschaftlicher Sicht
Aus naturwissenschaftlicher bzw. schulmedizinischer Sichtweise gibt es keine unsichtbare Lebensenergie oder Lebenskraft, keine Meridiane und auch keine Energieungleichgewichte oder Energieblockaden. Die angeblichen „feinstofflichen Kräfte“ des Chi haben nichts, aber auch gar nichts mit den wissenschaftlich nachweisbaren, unsichtbaren Kräften und Energien auf mikrophysikalischer Ebene zu tun. Selbst fernöstliche Autoren (z.B. Jian-Min Wang) geben zu, daß die Grundlehren des Qi Gong (das heißt „Arbeiten mit Qi“) wissenschaftlich nicht nachweisbar sind.
Es gibt über 3600 verschiedene Formen des Qi-Gong. Diese reichen von reinen Körperübungen bis hin zu spiritistisch–magischen Praktiken. Manche Formen werden auch von chinesischen Wissenschaftlern sehr kritisch betrachtet, da sie bekanntlich Psychosen auslösen können (Quelle: Info-Folder von P. Dr. Clemens Pilar).
Beurteilung aus biblischer Sicht
Das Lehrgebäude des Qi/Chi ist mit dem Glauben an einen persönlichen Schöpfergott, der das Universum und die Lebewesen geschaffen und sich den Menschen in Jesus Christus geoffenbart hat, nicht vereinbar. Diese fernöstliche Philosophie lehnt einen Gott als Gegenüber des Menschen, sowie die persönliche Verantwortlichkeit gegenüber diesem ab. Da die Vorstellung von „Chi“ auch die Grundlage des religiösen Denkens des Daoismus ausmacht, ist sie mit der biblischen Sicht im Widerstreit. Das „Dao“ soll der unerkennbare und unnennbare unpersönliche „Urgrund“ allen Seins sein. Dao und Chi sind nicht wirklich zu trennen. Man stellt sich dabei den Entstehungsprozeß der Welt als eine Verdichtung oder dunsthafte Verdunkelung des Chi vor – aus der Sicht von Gottes Wort eine klare Irrlehre. Das Konzept der Kraft Chi ist magisch-spiritueller Art und rein spekulativ. Weder für die Existenz von „Chi“, noch für Energiemeridiane, noch für die „Chakren“ (eine vom Hinduismus eingeflossene Lehre) gibt es stichhaltige Belege.
Auch viele Christen, die meinen, sich auf diese fernöstlichen Vorstellungen einlassen zu können, ersetzen nach und nach den Glauben an den persönlichen, liebenden Gott durch den Glauben an eine unpersönliche „Energie des Kosmos“. Satan, der „Vater der Lüge“, versucht heute mächtig auf der Ebene der Weltanschauungen wirksam zu sein und führt zahlreiche Menschen weg vom lebendigen Gott.
Die Befreiung durch Jesus Christus
Kolosser 2, 8
Sehet zu, daß nicht jemand sei, der euch als Beute wegführe durch die Philosophie und durch eitlen Betrug, nach der Überlieferung der Menschen, nach den Elementen der Welt, und nicht nach Christo.
Römer 1, 28
Und wie sie es nicht für gut fanden, Gott in der Erkenntnis festzuhalten, hat Gott sie dahingegeben in einen verworfenen Sinn…
1. Korinther 1, 19
Denn es steht geschrieben: „Ich will die Weisheit der Weisen vernichten, und den Verstand der Verständigen will ich hinwegtun“.
1. Johannes 4, 2
Hieran erkennet Ihr den Geist Gottes: Jeder Geist, der Jesus Christus im Fleische gekommen bekennt, ist aus Gott.
Epheser 2, 1.2
…auch euch, die ihr tot waret in euren Vergehungen und Sünden, in welchen ihr einst wandeltet nach dem Zeitlauf dieser Welt, nach dem Fürsten der Gewalt der Luft, des Geistes, der jetzt wirksam ist in den Söhnen des Ungehorsams.
Epheser 6, 12
Denn unser Kampf ist nicht wider Fleisch und Blut, sondern wider die Fürstentümer, wider die Gewalten, wider die Weltbeherscher (Kosmokratoren) dieser Finsternis, wider die geistlichen Mächte der Bosheit in den himmlischen Örtern.
Quellenverzeichnis
P. Dr. Clemens Pilar, Stichwort Qi-Gong, Tai Ch’i und Co.; Über die Bedeutung des Qi
Traditionelle Chinesische Medizin (TCM)
Die Bibel (Elberfelder Ausgabe)
erstellt: August 22, 2014 * updated: December 22, 2021