Verkündigung im Angriff (Wilhelm Busch)

Pastor Wilhelm Busch: Verkündigung im Angriff

Wilhelm Busch: Verkündigung im Angriff. Gesammelte Aufsätze über Jugendarbeit, Kirche, Theologie und Pietismus. Herausgegeben von Hans Währisch. Aussaat Verlag, Wuppertal 1968 [Digitalisat bei sermon-online.de]

Pastor Wilhelm Busch, leidenschaftlicher Prediger des Evangeliums von Jesus Christus, besonders bekannt als Jugendpfarrer des Weiglehauses in Essen und geschätzt als Schriftleiter der Zeitschrift „Licht und Leben“, von manchen bekämpft und von vielen verehrt, dessen Ruf zur Nachfolge in Ost und West über die Grenzen hinaus gehört wurde, der lieber verkündete als diskutierte, der nicht über die Köpfe hinwegsprach, sondern ins Herz zielte mit
seiner Verkündigung, der so meisterhaft biblische
Geschichten erzählen und die Gestalten und Aus-
sagen des Alten und Neuen Testaments so groß-
artig aktuell in unsere Situation übertragen konnte dieser begnadete Evangelist hat neben Predigtbänden, Andachtsbüchern, einer Biographie über seinen Bruder Johannes Busch und vielen anderen Veröffentlichungen in Hunderten von Aufsätzen immer wieder Menschen zu Jesus gerufen, Gefahren aufgezeigt und nicht zuletzt den Finger auf wunde Stellen in unserer Kirche gelegt, um zu warnen vor den „vielen unbrauchbaren Wegen“, um hinzuführen auf „den einen Weg“. Er hat das mit einer Gradlinigkeit und heiligen Entschiedenheit getan, die auch schon in seinem Wirken als Pfarrer einer Arbeitergemeinde und in seinem entschiedenen Zeugnis während des Kirchenkampfes
im Dritten Reich spürbar wurde. In diesem Buch nun sind aus vier Jahrzehnten Aufsätze von Wilhelm Busch zusammengestellt zu Fragen der Verkündigung, der Jugendarbeit, des Pietismus, der kirchlichen Situation, des Gemeindeaufbaues und der Seelsorge. Sie enthalten manche Kritik, aber weil es Wilhelm Busch immer um die Verkündigung des Evangeliums ging, war er auch immer im Angriff. Wenngleich die Aufsätze jeweils in einer ganz bestimmten Situation und oft aus einem ganz bestimmten Anlaß geschrieben
wurden, so können sie gerade heute Pfarrern und Mitarbeitern in der Gemeinde und in der Jugendarbeit zu einer klaren Verkündigung helfen.

Diese Aufsätze spiegeln zugleich das Bild seines Dienstes aus vier Jahrzehnten und geben den Blick frei auch für den Weg der evangelischen Kirche in diesen Tagen mit ihren Nöten, Problemen, Anfechtungen, Versuchungen und Möglichkeiten im Hinblick auf die Verkündigung des Evangeliums von Jesus Christus. Sie zeigen, daß Wilhelm Busch nicht abseits der Kirche stand, sondern als verantwortliches Glied dieser Kirche seine Stimme erhoben hat. Bis zu seinem Tod im Jahre 1966 hat er gewarnt, wenn die Botschaft verkürzt, verwässert oder unterschlagen wurde. Er hat gemahnt, wo man falsche Wege beschritt oder untaugliche Mittel ausprobierte. Wilhelm Busch hat herausgefordert, aber auch den Blick freigemacht für Weg und Ziel, und er hat Mut gemacht zur Verkündigung im Angriff.