Selig, wer kein Ärgernis (Hiller, Geistliches Liederkästlein 2)

Selig ist, wer sich nicht an mir ärgert. (Matth. 11, 6)

Heut zu Tage, da wir Jesum nicht sehen und nur glauben, sind die Ärgernisse doch den ehemaligen ähnlich. Man muß sich durchreißen, wenn man selig sein will.

Zum 1. März.

Mel.: Meinen Jesum laß ich nicht

1) Selig, wer kein Ärgernis
sich von Christo lässet trennen.
Uns, ihr Seelen, uns gilt dies,
Die wir uns von Christo nennen;
Wer da selig sucht zu sein,
Hang an JEsu ganz allein.

2) Wenn der Witz der Welt sich stößt
An der Krippe Kreuz und Throne;
Scheint’s ihm Torheit, Gott erlöst
Uns mit Blut von Seinem Sohne,
Bleibt doch Er zum Seligsein
Meine Weisheit ganz allein.

3) Hält ein ehrbares Geschlecht
Dies für eine falsche Sache,
Daß Gott Sünder nur gerecht,
Nur durch Blut und Glauben mache,
Will ich doch durch Ihn allein
Recht gerecht und selig sein.

4) Schilt die Tugend das als Wahn,
Daß uns Gott den Geist soll geben,
Und nicht heilig leben kann,
Wer nicht mag in Christo leben,
Will ich doch in Ihm allein
Heilig und auch selig sein.

5) Träumt dem Fleisch, als ob es nicht
Den Erlöser nötig hätte,
Der vom Zorn und vom Gericht
Und vom Tod und Hölle rette,
O, so soll mir doch allein
Jesus zur Erlösung sein!

Liedtext: Philipp Friedrich Hiller (1699-1769)
Melodie: Meinen Jesum laß ich nicht

Quelle:

Lied zum 1. März, in: Geistliches Liederkästlein zum Lobe Gottes, bestehend aus 732 kleinen Oden über so viel biblische Sprüche: Kindern Gottes zum Dienst aufgesetzt von M. Philipp Friedrich Hiller. 2 Theile in 1 Bande. Vermehrt mit dem Lebenslauf, sowie Bildniss des Verfassers und einem Register über sämmtliche Liederverse. Verlag von Rupp, Reutlingen 1869. [S. 442; Digitalisat]


Eingestellt am 18. März 2024